Internationale Konferenz zu Wittgenstein
Von 30. März bis 1. April stehen die zu Wittgensteins noch unpublizierten Whewell’s Court Lectures 1938-1941 im Mittelpunkt eines internationalen Kolloquiums an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
Ludwig Wittgenstein (1889–1951), einer der bedeutendsten Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts, hat schon lange nicht mehr mit neuen Publikationen von unveröffentlichten Schriften für Aufsehen gesorgt. Der Tractatus logico-philosophicus und die Philosophischen Untersuchungen sind längst zu Klassikern der Philosophie geworden, sein Nachlass ist entweder publiziert oder elektronisch durchsuchbar und die wichtigsten Vorlesungsmitschriften sind schon seit Jahrzehnten veröffentlicht – so scheint es. Es gibt noch umfangreiche und unveröffentlichte Mitschriften von Yorick Smythies (1917–1980), einem Schüler und engen Freund Wittgensteins. Mit der Publikation dieser zwischen 1938 und 1941 gehaltenen Vorlesungen, hat die Witwe von Yorick Smythies Volker Munz vom Institut für Philosophie beauftragt.
Aus Anlass der bevorstehenden Veröffentlichung dieser Publikation, ist die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und das Institut für Philosophie heuer erstmals Gastgeber einer internationalen Konferenz zu Wittgenstein. Das Thema der Veranstaltung ist die Edition der Smythies-Mitschriften.
Da die Whewell’s Court Lectures noch wenig erforscht sind, geht es in der Konferenz vor allem darum, sie in den engeren und weiteren philosophischen und geistesgeschichtlichen Kontext einzubetten. Das betrifft einerseits ihre Stellung in Wittgensteins Nachlass und seinen publizierten Schriften, andererseits ihre Beziehung zu den Autoren, die Wittgenstein in den Vorlesungen bespricht, insbesondere Bertrand Russell, G. E. Moore, Kurt Gödel, William James, W. E. Johnson und David Hume. Benannt sind die Vorlesungen nach dem Ort, an dem sie gehalten wurden: in einem Gebäude von Whewell’s Court, Trinity College der Universität Cambridge.
Die Organisatoren dieses Kolloquiums sind Volker Munz, Assistenzprofessor an der AAU und Generalsekretär der Österreichischen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft und Bernhard Ritter, Editionsmitarbeiter und Mitherausgeber der Vorlesungen.
Das Kolloquium wird vom FWF, der Österreichischen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft (ÖLWG), der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und vom Institut für Philosophie unterstützt.
Termin
Montag 30. März bis 1. April 2015
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Raum z.1.09
Weitere Informationen unter: http://www.wittgenstein-lectures.aau.at/