Daniel Barben | Foto: Peter Winandy

Antrittsvorlesung von Daniel Barben

Am 24. November 2014 hält Daniel Barben – seit Jänner 2014 Universitätsprofessor am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung – seine Antrittsvorlesung zum Thema:

„Zukunftsexpertise für eine bedrohte Welt? Perspektiven der Technik- und Wissenschaftsforschung“

 

Montag, 24. November 2014
18.00 Uhr c. t.
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Stiftungssaal

Zum Inhalt des Vortrags

„Bedrohte Welt“ verweist nicht nur auf die eine Welt – unsere Erde – sondern auch auf Gefährdungen sozialer Welten, an denen wir und andere teilhaben. Der Vortrag thematisiert verschiedene Kontexte in Geschichte und Gegenwart, in denen Expertenwissen und darauf abgestimmte Entscheidungen der Abwehr zukünftiger Gefahren und Katastrophen – oder auch, positiv formuliert: Fortschritt und gesellschaftlicher Wohlfahrt – dienen sollten. Die Auffassungen darüber, worin Bedrohungen bestehen und wie ihnen begegnet werden sollte, fallen freilich weit auseinander. So reicht das Spektrum von sensationsträchtigen Ideen, die große Aufmerksamkeit erzielen, bis zu institutionalisierten Praktiken, deren alltägliche Wirksamkeit viel weniger wahrgenommen wird. Nah an der Forschungsbiographie und den Tätigkeiten des Vortragenden angelehnt, werden ganz unterschiedlich gelagerte Fallbeispiele von auf Wissenschaft und Technik bezogener Zukunftsexpertise diskutiert: Climate Engineering, Transhumanismus, Sicherheits- und Risikoregulierung, Energiesystemtransformation, Bioökonomie-Strategien.

Damit rücken die Bedingungen der Möglichkeit und die Grenzen von Zukunftsexpertise sowie die institutionellen und normativen Grundlagen demokratischer Nationalstaaten und internationaler Organisationen in den Blick. Der Vortrag bietet Einsichten in die Aktualität sozialwissenschaftlicher Technik- und Wissenschaftsforschung und darin, wie diese in politischen und weiteren gesellschaftlichen Kontexten wirksam werden kann.

Zur Person

Daniel Barben, geboren in Zürich, ist seit Jänner 2014 Professor am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung an der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung. Er studierte Soziologie, Psychologie, Politikwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin. 1995 promovierte Barben an der Universität Potsdam mit einer Kritik der Sozialtheorie Niklas Luhmanns. Anschließend war Daniel Barben am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, an der Technischen Universität Berlin und an der Universität Bielefeld mit verschiedenen Projekten zu Technik, Gesellschaft und Umwelt befasst. Als Habilitationsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft folgten Aufenthalte an den Universitäten Rutgers und Harvard. Nach der Habilitation im Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften an der Freien Universität Berlin 2004 war Barben an der University of Wisconsin-Madison und an der Arizona State University tätig. Ein Ruf führte ihn 2010 zurück nach Europa auf die VDI-Professur für Zukunftsforschung an der RWTH Aachen.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte:
Governance von Wissenschaft und Technik: Innovation, geistige Eigentumsrechte, Sicherheits- und Risikoregulierung, Ethik, Akzeptanzpolitik; Foresight, Assessment und Gestaltung von sozio-technischen Zukünften; globale Herausforderungen und nachhaltige Entwicklung; Bioökonomie; Energiesystemtransformation; Climate Engineering und Klimapolitik
Ein Porträt von Daniel Barben finden Sie in der UNIsono März Ausgabe 2014.

Einladung zur Antrittsvorlesung von Daniel Barben

 

 Daniel Barben (Institut für Technik und Wissenschaftsforschung) Foto: Peter Winandy

Daniel Barben (Institut für Technik und Wissenschaftsforschung) Foto: Peter Winandy