Sommerkolleg Bovec 2014: „Der Erste Weltkrieg und die Gegenwart“

Das 21. Sommerkolleg Bovec, das im gleichnamigen Ort im oberen Sočatal/Slowenien vom 17. bis 31. August stattfindet, widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Der Erste Weltkrieg und die Gegenwart“.

48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Slowenien, Italien und Kroatien beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Generalthema Erster Weltkrieg. 100 Jahre sind seit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts, vergangen, doch die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und insbesondere gesellschaftlichen Folgewirkungen reichen bis in die Gegenwart. Mit dem Ersten Weltkrieg ist eine Zeitenwende eingetreten – Europa und die Welt wurden nachhaltig für immer verändert. In Workshops und Vorträgen bearbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kollegs zahlreiche Aspekte zum Ersten Weltkrieg wie den Auswirkungen der neuen Grenzen nach dem Krieg oder dem Zusammenleben von Mehrheiten und Minderheiten in den neu entstandenen Nationalstaaten.

Die Arbeitssprachen des Kollegs sind zugleich die Sprachen des Alpen-Adria-Raums: Deutsch, Slowenisch, Italienisch, Kroatisch und Friulanisch. Am Vormittag vertiefen die Studierenden in intensiven Sprachkursen ihre Sprachkenntnisse, die dann nachmittags in Referaten, Workshops und Exkursionen angewendet werden können.

Bovec wurde nicht zufällig als Austragungsort dieser Sommerveranstaltung ausgesucht. Der Ort Bovec, auf deutsch Flitsch, auf italienisch Plezzo, auf friulanisch Pleç, liegt im Zentrum des österreichisch-slowenisch-italienischen Dreiländerraums. Einerseits erreichte der Ort im Ersten Weltkrieg traurige Berühmtheit, wovon zahlreiche Gedenkstätten, rekonstruierte Frontwege und Freilichtmuseen sowie das bekannte Museum des Ersten Weltkriegs in Kobarid/Karfreit zeugen. Andererseits bietet die kulturelle und sprachliche Vielfalt der Region ein einzigartiges Modell, um über gemeinsame grenzüberschreitende Initiativen nachzudenken.

Silvia Biazzo: KEIN ENTRINNEN – senza fuga – izhoda ni – no escape
Während der Zeit des Sommerkollegs beherbergt das Kulturhaus der Stadt Bovec (kulturni dom)  die Fotoausstellung  „KEIN ENTRINNEN – izhoda ni – senza fuga – no escape“. Die Ausstellung  der italienischen Historikerin und Sprachpädagogin Silvia Biazzo war erstmals im Oktober 2013 an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zu sehen und wanderte seither durch mehrere Orte im Alpen-Adria Raum. Gezeigt werden 100 Fotoarbeiten mit eigenen Texten von Silvia Biazzo zu historischen Orten in Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich und Slowenien, die in den 1940er Jahren Schauplätze politisch motivierter Gewalttaten waren. Die Aufnahmen entstanden an folgenden Orten: Lipa (CRO), Goli Otok (CRO), Rab (CRO), Jasenovac (CRO), Ljubelj  (SLO), Loibl (AT), Gonars (IT), Visco (IT), Ravensbrück (D) und Mauthausen (AT).

Mehr dazu hier: www.uni-klu.ac.at/uniservices/inhalt/2148

Das Sommerkolleg Bovec ist in den über zwanzig Jahren seines Bestehens zu einem interkulturellen Friedensprojekt geworden. Das Kolleg will die Bereitschaft und Fähigkeit zur transnationalen Kooperation im multinationalen Alpen-Adria-Raum fördern.

Weiterführende Links:
FA Alpen-Adria|Sommerkolleg Bovec
Programm des Sommerkollegs 2014
Mehr über Bovec unter www.bovec.si