Stellungnahme der Universitätsleitung zur Fremdenfeindlichkeit
Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt nimmt mit Sorge und Bestürzung die Tendenz wahr, aus ungeklärten Anlassfällen eine verschärfte Fremdenfeindlichkeit im Lande zu schüren. Dies widerspricht unseren ethischen Grundsätzen, unserem gesellschaftlichen Auftrag und unserem Selbstverständnis.
Seit jeher stehen Universitäten für Weltoffenheit, Internationalität und friedvolle Erzeugung von Wissen; diesen Geist wollen und sollen sie in der Region ihres Wirkens verbreiten. Eine Politik, die ethnische und soziale Gegensätze verschärft und zu Diskriminierung aufruft, schädigt nicht nur die unmittelbar Betroffenen, Flüchtlinge und AsylantInnen. Sie beschädigt auch den Ruf einer ganzen Region, deren Verdienst das Gegenteil sein könnte: nämlich Gastfreundschaft, Gewaltfreiheit und internationaler Austausch über Grenzen hinweg.
Die Alpen-Adria-Universität selbst ist intellektuelle Heimat von mehr als tausend ausländischen Studierenden aus 69 Nationen. Sie trägt damit zur globalen Vernetzung und Bekanntheit unseres Landes und seiner Menschen bei. Wir plädieren in diesem Sinne und nach unserem Selbstverständnis für eine Politik des Maßes, der Vernunft und der humanen Prinzipien.
Die Universitätsleitung
Hubert Lengauer (Vizerektor für Internationale Beziehungen)
Jutta Menschik-Bendele (Vizerektorin für Forschung)
Heinrich C. Mayr (Rektor)
Der Senat der Alpen-Adria-Universität hat sich dieser Stellungnahme in seiner Sitzung vom 23.1.2008 einstimmig und vollinhaltlich angeschlossen.
Oliver Vitouch (Senatsvorsitzender)
Ebenso die Dekane:
Hans-Joachim Bodenhöfer (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften)
Albert Berger (Fakultät für Kulturwissenschaften)
Roland Fischer (Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung)
Martin Hitz (Fakultät für Technische Wissenschaften)