Auszeichnung im Rahmen des Houska-Preises für Christian Lederer und Mario Huemer
Forschungsprojekt am Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme wurde im Rahmen des Houska-Preises der B&C Privatstiftung ausgezeichnet. Die Entscheidung über die Preisträger fiel gestern Abend in Wien.
Ohne dass Benutzer dies bemerken, können Handys und Smartphones zur gleichen Zeit senden und empfangen. Dabei kann es passieren, dass sich Sende- und Empfangssignal überlagern und einander stören. Das Ergebnis: Fehlerhafter Datenempfang.
Christian Lederer und Mario Huemer arbeiten am Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme an einer kosten- und energieeffizienten Lösung rund um dieses Problem. Informationstechnik und digitale Signalverarbeitung kommen dabei zum Einsatz.
Neben dem Sende- und Empfangschip werden derzeit Filter eingebaut. Diese Filter lösen das Problem, dass Sende- und Empfangssignal einander stören. Sie sind aber auch selbst störend: Brauchen sie doch in den Handys zusätzlichen Platz, verursachen Energieverbrauch und kosten für den Handyhersteller Geld. Außerdem braucht man in den USA andere Filter als in Europa und in Australien.
Die Forscher haben nun einen hocheffizienten Algorithmus entwickelt, der diese Filter ersetzt und für alle weltweiten Standards funktioniert. Der Algorithmus ist bereits in Hardware umgesetzt und benötigt nur den Bruchteil eines Quadratmillimeters eines Siliziumchips.
Nachdem die Forscher rund vier Jahre an der Entwicklung gearbeitet haben, werden die neuen Chips nun von der Nummer Zwei am Weltmarkt, der Firma „Danube Mobile Communications Engineering“ in Linz in Serie gebaut. Ein deutsches und ein US-Patent sind angemeldet. In den nächsten fünf Jahren werden rund 100 Millionen dieser Chips an die größten Handy- und Smartphonehersteller der Welt verkauft. Sie alle profitieren von dieser Innovation. Nicht zuletzt profitiert aber der Wirtschaftsstandort Österreich als Motor für Innovationen im High-End Elektroniksektor.
Mit der Verleihung ihres Forschungspreises fördert die B&C Privatstiftung wirtschaftsnahe Forschungsprojekte staatlicher Universitäten und drückt so ihre Wertschätzung für die hervorragende Arbeit aus, die an Österreichs Universitäten geleistet wird. Der Houskapreis ist mit einer Gesamtdotierung von 300.000,- EUR der größte privat vergebene Forschungspreis Österreichs.