Mit Rilke ein Trauma verarbeiten?
Eine Tagung mit dem Titel „Trauma, Sprache und Kultur“ von 30. November bis 1. Dezember 2012 an der Alpen-Adria-Universität beschäftigt sich mit der Verarbeitung von Traumata.
Das Wort „Trauma“ hat inzwischen den Weg in die Alltagssprache gefunden. Der seelischen Verletzung, die durch die starke psychische Erschütterung aufgrund eines Ereignisses ausgelöst wird, kann auf vielerlei Weise begegnet werden. Eine Tagung beschäftigt sich nun damit, wie kreative und musische Zugänge zur Bewältigung von Traumata herangezogen werden können.
Die Psychoanalytikerin und Honorarprofessorin für Psychotraumatologie und psychologische Medizin am Institut für Psychologie Luise Reddemann wird sich im Rahmen dessen damit auseinander setzen, wie die Duineser Elegien von Rainer Maria Rilke Betroffene bei der Verarbeitung eines Traumas unterstützen können. Ihre These dazu: „Rilke setzt sich in den Duineser Elegien unter anderem mit seinen eigenen leidvollen Erfahrungen auseinander und kann daher anderen, insbesondere, wenn sie seine Lyrik mögen, dabei helfen, Hoffnung zu schöpfen. Für die Betroffenen kann das eine Erleichterung darstellen, mit traumatischen Erfahrungen fertig zu werden, und sogar an ihnen wachsen zu können.“
Weiters werden im Rahmen der Tagung musikalische, poetische, literarische, sprachliche und transgenerationale Aspekte von Traumata vorgestellt und diskutiert sowie in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext eingebettet. Das konkrete Programm finden Sie unter www.aau.at/psy.