Klagenfurter ForscherInnen reduzieren Wartezeit an Grenzkontrollen
Wenn viele Daten auf Chips gespeichert sind, kann es auch mal dauern, bis diese ausgelesen werden können. WissenschaftlerInnen an der Alpen-Adria-Universität haben nun Konzepte entwickelt, mit denen diese Vorgänge in Zukunft schneller erfolgen sollen.
Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ging es darum, die Übertragungsgeschwindigkeit von zukünftigen drahtlosen NFC-basierten Chipkarten deutlich zu steigern. NFC steht für Near Field Communication und ermöglicht die Datenübertragung ohne direkten Kontakt zwischen den Chips und den Lesegeräten.
Unter dem Projekttitel VHD (Very High Data Rates for Contactless Smartcard Devices) wurden entsprechende Konzepte und Prototypensysteme entwickelt. Ein wichtiges Einsatzgebiet dieser Chipkarten sind u.a. biometrische Reisepässe, die bei Grenzkontrollen elektronisch ausgelesen werden. „Mit Hilfe der im Projekt neu entwickelten Technologie wird ein Datenzugriff von einigen Minuten auf wenige Sekunden verringert“, so Projektleiter Mario Huemer vom Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme zu den Ergebnissen.
Das Forschungsprojekt wurde gemeinsam mit dem internationalen Konzern NXP (früher Philips Halbleiter) durchgeführt. Das VHD-Projekt war in diesem Sinne ein Paradebeispiel einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Industrie und Universität. „Die Universitätspartner konnten hochinteressante wissenschaftliche Fragestellungen wie beispielsweise die optimale Empfangsstrategie auf Karten- und Lesegerätseite untersuchen, in enger Kooperation mit Kollegen bei NXP wurden die Prototypensysteme entwickelt, und der Industriepartner wird nun die erarbeiteten Konzepte in die Produktreife überführen“, beschreibt Projektmitarbeiter Michael Lunglmayr die Rollen der einzelnen Projektpartner.