Brauchen wir überhaupt noch Bücher? Und brauchen wir eine Buchwissenschaft?
Publikation am Institut für Germanistik zur aktuellen Relevanz der Buchwissenschaft
Alljährlich anlässlich des Welttages des Buches (am kommenden Samstag, 23. April) widmen sich die Kulturredaktionen der Medien diesen Fragen. Die Antwort, die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Buchbranche in dem kürzlich erschienenen Buch „Neues vom Buch“ geben, fällt eindeutig mit „Ja“ aus. Sie widersprechen damit jenen, die das Download-Zeitalter ausrufen und vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung rund um E-Books, Urheberrecht und freiem Datenverkehr meinen, das Buch habe ausgedient.
Die Buchwissenschaft als eigenständige Disziplin innerhalb einer angewandten Literaturwissenschaft kann dabei auf ein profundes Wissen über die Entwicklung von Medien über Jahrtausende hinweg zurückgreifen. Diese langfristigen Veränderungen relativieren beide Extrempositionen in der aktuellen Diskussion. Die „hysterischen Hypes der digitalen Optimisten und die larmoyanten Klagen der Kulturpessimisten“ gilt es vor diesem Hintergrund einzuordnen.
Doris Moser, Arno Rußegger und Constanze Drumm sind die HerausgeberInnen dieses Tagungsbandes, in dem das Medium Buch und die Buchwissenschaft als etwas höchst Lebendiges dargestellt werden. Aus internationaler Perspektive werden neue mediale Entwicklungen, die Potentiale buchwissenschaftlicher Forschung sowie ökonomische und rechtliche Gegebenheiten des gegenwärtigen Buchmarktes diskutiert. „Die Medienwelt, und mittendrin die Welt des Buches, hat sich in ein faszinierendes Labor verwandelt“, so etwa Ernst Fischer.