Versicherung gegen leere Kassen bei einer Betriebsunterbrechung

Kürzlich ausgezeichnete Dissertation an der Alpen-Adria-Universität geht der Frage nach, wie eine sachgerechte Bewertung der Entschädigungsleistung bei Betriebsunterbrechungsversicherungen erfolgen kann

Wenn Betriebe beispielsweise durch Brand oder Naturkatastrophen nicht mehr produzieren oder ihre Dienstleistungen anbieten können, kommen so genannte Betriebsunterbrechungsversicherungen zum Tragen. Durch sie werden die laufenden fixen Kosten (z.B. Gehälter) und der entgangene Gewinn entschädigt.

In Österreich gehören diese Versicherungen noch nicht zum Standard für alle Unternehmen. Insbesondere vor der komplexen Berechnung der Entschädigungsleistung schrecken viele VersicherungsmaklerInnen zurück und meiden den Abschluss solcher Polizzen.

Fabian Sylle (Abteilung Betriebliche Finanzierung, Geld- und Kreditwesen) hat in seiner Dissertation die derzeit bestehenden Problembereiche im Rahmen der Entschädigungsberechnung aufgezeigt und einen alternativen Ansatz entwickelt: Der Ansatz ist von den bestehenden Bedingungen und Bestimmungen losgelöst und ermöglicht eine unabhängig von der Unternehmensform einheitliche und adäquate Berechnung der Entschädigungsleistung. Ein Ausweg aus den bestehenden Unzulänglichkeiten wird in einem möglichen zahlungsstromorientierten Lösungsansatz gesehen. Dabei steht der Geldfluss im Mittelpunkt der Berechnungen. Mit dieser Vorgehensweise könnte es hinkünftig wesentlich leichter werden, eine sachgerechte Bewertung der Entschädigungsleistung vorzunehmen.

Die Dissertation des erst 24-jährigen Wissenschaftlers wird derzeit für ein Handbuch für VersicherungsmaklerInnen, GutachterInnen und Sachverständige adaptiert. Fabian Sylle wurde für seine Arbeit am 2. März 2011 von der Fachgruppe der Wiener Versicherungsmakler in Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien und der Wirtschaftskammer Wien mit dem „Hammurabi Preis 2011“ ausgezeichnet.