„Management Makes the World Go Around” – Internationale Konferenz zur Zukunft des Lernens von Führungskräften und Organisationen
Die M/O/T Management School® und das Institut für Organisationsentwicklung und Gruppendynamik der Universität Klagenfurt veranstalteten von 1. bis 4. Dezember eine internationale Konferenz zu Frage der Zukunft des Lernens von Managern im Kontext von „Responsible Leadership“.
Vor dem Hintergrund der Finanzkrise oder noch aktueller der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko oder dem Giftschlammdesaster in Ungarn – rückte die Veranstaltung die Rolle der Führungskräfte und deren Verantwortung im Kontext einer nachhaltigen Wirtschaft ins Zentrum. Wie können Führungskräfte lernen, ihre gesellschaftliche und ökologische Mitverantwortung in ihrem Führungshandeln auch umzusetzen?
An der Konferenz nahmen rund 100 hochkarätige Führungskräfte sowie ExpertInnen aus Wissenschaft und Beratung teil. Insgesamt waren rund 15 Nationen vertreten. Besonders stark war die Delegation aus den USA, eine Folge davon, dass die Konferenz von drei Divisons der Academy of Management, der weltgrößten Fachgesellschaft für Managementwissenschaften, co-gesponsert wurde.
Die fünf exzellenten Keynote Speeches beleuchteten die Konzeption eines neuen Management-Lernens mit fünf verschiedenen Scheinwerfern, wodurch man unterschiedliche Sichtweisen und Zugänge zu dem einen Thema bekam. Die Referent/innen, die jeweils aus ihrem Kontext berichteten, kamen aus Business Schools, Universitätsinstituten für Organisationsentwicklung, Großunternehmen und der Neurobiologie.
6 Symposia, 36 Paper Presentations ergänzten und bereicherten die Konzeption des neuen Mindsets. Besonders beeindruckend war jedoch die Vielfalt der “models of good practice”. Hier konnte man die Kraft der Kreativität in hohem Maße erleben: Die Etablierung von Reflexion und die Verknüpfung von individuellem und kollektiven Lernen durch gruppendynamische Lernsettings in der Managementaus- und -weiterbildung, die zahlreichen Möglichkeiten durch künstlerische Medien und Methoden zu intervenieren, die vielfältigen Beispiele, Lernen schon in der Ausbildung mit beruflicher Praxis zu verknüpfen, die Beispiele, in zentralen Wirtschaftsfächern wie Kalkulation, Planung oder Strategie Werte wie Nachhaltigkeit, systemische Zusammenhänge ein zubauen und damit die Ausrichtung umzudrehen, all diese Beispiele zeigten, wie sehr der Weg in Zukunft schon längst beschritten ist.
Das Tagungsdesign orientierte sich an den propagierten Konzepten und sah daher ausreichend Gelegenheiten zur Reflexion vor. In Reflexionsgruppen und Plenardebatten wurden die Inputs der Referate, Workshops und „papers“ mit dem eigenen professionellen Erfahrungshintergrund verknüpft, ausgetauscht und zu Schlussfolgerungen und Empfehlungen verdichtet.
Als zentrales Thema erwies sich das Verständnis von Lernen als „learning from inside“ zu konzipieren und daraus die Schlussfolgerungen für die Lernarrangements von (werdenden) Führungskräften zu ziehen. Lernen kann nicht von außen bewirkt werden, es ist immer eine Entscheidung und ein Akt des lernenden Systems, seien es Individuen, Teams oder Organisationen. Besonders plastisch wurde dabei herausgearbeitet, wie wichtig es ist, die Umorientierung in den Kernprozessen wie Entscheidungen und in den Kerndisziplinen zu verankern. Wirtschaftsethik z.B. als Zusatzfach in den Curricula einzurichten wird die erwünschte Wirkung verfehlen, es gilt ethische Aspekte als relevante Dimension in allen Disziplinen zu platzieren.
Damit wird auch die Reflexion zum wichtigsten „Instrument“ des Lernens und Handelns. Nur über individuelle und kollektive Reflexion sind Nachhaltigkeit und Verantwortung zu implementieren, sowohl im „business“ als auch im „learning context“.
Die Konferenz als Auftaktveranstaltung zu einem globalen Dialogprozess
Die M/O/T 2010 Conference on Management Learning versteht sich als Auftaktveranstaltung, um einen Dialogprozess bzgl. gesellschaftlicher Verantwortung des Managements sowie möglicher neuer Wege der Führungskräfte-Ausbildung einzuleiten. In einem zweiten Schritt sollen ab Februar 2011 die Konferenzfragestellungen und -ergebnisse in einem webbasierten Prozess weiterbearbeitet werden; Teilnehmer: ausgewählte Partner – Unternehmen, Universitäten, Business-Schools, NGOs, NPOs – auf internationaler Ebene.
Ziel des Prozesses ist es ein international akkordiertes White-Paper on the Future of Management Learning zu erarbeiten, das
- Grundorientierungen für verantwortungsvolles Handeln von Führungskräften erarbeitet, und Qualitätsstandards für das Handeln von Führungskräften festlegt
- neue Perspektiven hinsichtlich der Frage des Lernens von Führungskräften öffnet (was wird gelernt? wie wird gelernt? wo wird gelernt?)
- deutlich macht, was an den Rahmenbedingungen geändert werden muss und wo die Politik gefordert ist
Dieses White Paper wird im Rahmen einer großen internationalen Folgekonferenz von 7.-9. Juni 2012 in Wien mit einer breiten Fachöffentlichkeit diskutiert.
M/O/T®
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