M/O/T®: Internationaler Businessmanagement-Kongress an der Uni Klagenfurt
390 TeilnehmerInnen diskutierten zu den Themen Verantwortung, Ethik und Social Business im Management an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Das WIFI und die M/O/T Management School® der Alpen-Adria-Universität haben vergangenes Wochenende einen zweitägigen Kongress für AbsolventInnen der gemeinsamen Master-Programme, interessierte Führungskräfte und UnternehmerInnen veranstaltet. Unter dem Motto „Verantwortung und Social Business im Management“ eröffneten O. Univ-Prof. Dr. Heinrich Mayr, Rektor der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Komm.Rat Ing. Fritz Amann, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich die Tagung mit hochkarätigen Vortragenden aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die Initiatoren des Businessmanagement-Kongresses Dr. Michael Landertshammer, Institutsleiter WIFI Österreich und ao. Univ.-Prof. Dr. Robert Neumann, Direktor der M/O/T Management School® konnten spannende Vortragende gewinnen:
Dr. Erhard Busek, Präsident Europäisches Forum Alpbach, Rektor der FH Salzburg
Busek stimmte mit seinem Vortrag „Ethik und Gesellschaft – korrumpiert Macht?“ zum Beginn des Kongresses die TeilnehmerInnen mit seiner Darstellung von Ethik nachdenklich: ist diese ‚ältliche Tante’ auf Besuch, dann ist man froh, wenn sie nach dem Kaffee wieder geht. Im Prinzip sei Macht weder gut noch schlecht, es geht darum, wie Macht in Politik und Wirtschaft eingesetzt wird. In einer rasch verändernden Zeit ist es wichtig die großen Veränderungen und Krisen als Chance zu sehen. Sein finales Plädoyer: „Wir müssen die Erde der nächsten Generation so übergeben, dass sie hier noch genauso wie wir leben können!“
Prof Dr. Günter Faltin, Business Angel und Unternehmenscoach Ethik und Verantwortung hat für Faltin mit Innovation zu tun. In seinem Vortrag „Von der Lust, ein Entrepreneur zu sein“ beschreibt er Entrepreneure als Künstler: „Manager brauchen ein Gespür für den Markt, müssen einen Blick auf den Horizont haben und nicht bloß auf das Tagesgeschäft.“ Laut Faltin braucht unsere Gesellschaft unternehmerische Initiativen, die nicht nur immer neue Bedürfnisse aus uns herauskitzeln, sondern auf vorhandene Probleme mit ökonomischer, sozialer und künstlerischer Phantasie antworten.
Dr. Thomas Müller, Profiler, Kriminalpsychologe und Buchautor
Mit seinen Berichten aus der Wirtschaft legte Müller dar, dass in Unternehmen Führungskräfte fachlich versiert sind, aber es manchmal an der sozialen Kompetenz mangelt. Gerade in Krisensituationen ist es für ihn ein Grundsatz, dass ManagerInnen Vorbildwirkung für die MitarbeiterInnen haben und offen und ehrlich kommunizieren müssen. Für Müller haben Führungskräfte den Umgang mit Krisen verlernt, dabei lernt und wächst man persönlich insbesondere aus Misserfolgen. Sein Appell zum Schluss seines Vortrages mit dem Titel „Tatort Arbeitsplatz“: „Social Business ist kein Widerspruch zum Gewinnstreben und das
Loben von Mitarbeitern ist sehr wichtig“. Damit das gelingt, so Müller, sollen Verantwortungsträger bereit für einen Perspektivenwechsel sein.
DDr. Cay von Fournier, Arzt, Unternehmer und Bestsellerautor
Für Fournier leben wir in einer Zeit der großen Veränderungen. Konjunkturzyklen werden immer kürzer. Gute und schlechte Zeiten wechseln sich in einer labilen Weltwirtschaft immer schneller ab. Als Arzt und Unternehmer im Umgang mit Menschen geschickt, rief er zunächst zu „Optimismus ist Pflicht“ auf. Mit dem Zitat: „Der Körper wächst im Wohlstand, die Seele in der Krise“ bringt Fournier es in seinem Vortrag „Gelebte Werte verändern Menschen – Erfolgsfaktoren des 21. Jahrhunderts“ auf den Punkt. Mit viel Humor schilderte er die Erfolgsgeschichten von emotional aufgeladenen Produkten oder Dienstleistungen wie Apple oder Harley Davidson, wo für Konsumenten der Preis nicht das Wichtigste ist. Sein Motto für Führungskräfte: „Sprechen Sie miteinander und nicht übereinander.“
DDDr. Clemens Sedmak, Theologe und Sozialethiker
Am zweiten Kongresstag leitete der Philosoph Sedmak den Begriff Ökonomie vom griechischen Wort für Haus „Oikos“ ab. Er zog damit in seinem Vortag „Marktwirtschaft für Menschen“ Parallelen zwischen einem Unternehmen und einem Haus, indem man langfristig wohnen, wachsen und Menschen willkommen heißen will. Für ein Unternehmen bedeutet dies, sich ständig neuen Bedürfnissen anzupassen und seine Kunden immer wie Gäste im eigenen Haus zu behandeln. Menschen sind für ihn die wichtigste Ressource und das entscheidende Fundament von wirtschaftlichem Erfolg. Eine Führungskraft muss für Sedmak umsichtig und lernfähig sein und langfristig agieren.
Johannes Gutmann, Sonnentor-Gründer und Unternehmer
Zum Abschluss des Kongresses hielt der Sonnentor-Gründer in der Lederhose seines Großvaters ein Plädoyer für sein Unternehmensmotto „Leben und leben lassen“. Der Bio-Pionier erzählte in seinem Vortrag „Da wächst die Freude – von der One-Man-Show zum Global Player“ von seiner Arbeitslosigkeit, seiner Geschäftsidee und seinen unternehmerischen Niederlagen und Erfolgen. Sein Credo: „Wertschöpfung mit Wertschätzung“. Für Gutmann schaffen nur Menschen Werte und er gesteht: „Ich habe nichts erfunden, ich habe nur gut zugehört“. Mittlerweile exportiert Gutmann seine Sonnentor-Produkte in 45 Länder weltweit.
Der nächste Businessmanagement-Kongress vom 25.-26. November 2011 widmet sich dem Thema Hirnforschung und wie ManagerInnen Entscheidungen treffen.
red/ M/O/T®
Weitere Informationen unter:
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