Angewandte Informatik erhält Auszeichnung für FIT-IT-Förderprojekt „RECONCILE“
FIT-IT (Forschung, Innovation, Technologie-Informationstechnologie) ist das größte österreichische Förderprogramm für Forschungsprojekte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.
Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) dotiert dieses Programm jährlich mit rund 10 Millionen Euro, wobei die herausragendsten Projekte prämiert werden. Dieses Jahr konnte Univ.-Prof. Dr. Gerhard Friedrich, Leiter des Instituts für Angewandte Informatik an der Universität Klagenfurt mit dem Forschungsprojekt „RECONCILE“ den ersten Preis in der Programmreihe „Semantic Systems and Services“ an Land ziehen.
RECONCILE steht für „Reconciling Legacy Instances with Changed Ontologies“ und soll die Grundlage dafür schaffen, technische Systeme, wie etwa Kommunikations-, Fertigungs- oder Transportsysteme sowie komplizierte Geschäftsprozesse oder Datenbanken bei Veränderungen schneller, kostengünstiger und mit höherer Qualität als bisher anpassen zu können.
Das dreijährige Gemeinschaftsprojekt der Forschungsgruppe rund um Gerhard Friedrich mit Siemens Corporate Technology Central Eastern Europe (Siemens CT CEE) und Georg Gottlob vom Computing Laboratory der Universität von Oxford hat das Ziel, massive Kosteneinsparung durch automatische und optimale Anpassung komplexer semantischer und technischer Systeme zu bewirken. Das soll heißen, es werden Umbaumöglichkeiten und Reparaturvorschläge für semantische Systeme der nächsten Generation sowie komplexe Konfigurationen großer technischer Anlagen entwickelt. Ein Beispiel aus der Praxis ist etwa die Anpassung von Aufzügen an neue Sicherheitsvorschriften: Ändert sich die Beschreibung, die ein technisches Objekt erfüllen muss, müssen auch die Objekte entsprechend adaptiert werden. Die im Projekt RECONCILE entwickelte Lösung liefert die Antwort, wie die Aufzüge nun optimal angepasst werden können. Für derartige Aufgaben gab es bislang kein bzw. nur sehr spezifische Werkzeuge, deren Entwicklung und Wartung mit hohen Kosten verbunden sind und die keine Optimierung der Anpassung erlauben.
„Mit der Siemens CT CEE, die in diesem Bereich die weltweite Kompetenzführerschaft innerhalb des Siemens-Konzerns hat und mit dem Wittgenstein-Preisträger und Experten für Datenbank-Theorie und künstliche Intelligenz Georg Gottlob, der jüngst zum Mitglied der Royal Society gewählt wurde, haben wir die besten Kooperationspartner für das Projekt ins Boot geholt, die man sich für dieses Vorhaben wünschen kann“, freut sich Gerhard Friedrich.