40 Jahre Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt feiert ihren 40. Geburtstag. Eine ereignisreiche Vergangenheit prägt die junge Universität.
Am 18. Juni fanden in Anwesenheit vieler Ehrengäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die Jubiläumsfeierlichkeiten statt. VertreterInnen von österreichischen und internationalen Partneruniversitäten nutzten die Gelegenheit, der Alpen-Adria-Universität ihre Glückwünsche zu überbringen.
Seit 1970 hat die Universität eine stetige Entwicklung hinter sich: sie ist zu einem wichtigen und unverzichtbaren Ort von Bildung, Forschung, Kultur und kritischem Diskurs in der Region geworden. Mit ihren breit gefächerten und international anerkannten Forschungsleistungen ist sie wichtige Impulsgeberin für das Land.
„40 Jahre sind nicht viel für eine Universität, für die Handelnden sehr wohl. Wir haben Grund auf das Erreichte stolz zu sein. Vor allem,weil es unserer Universität nie ganz leicht gemacht wurde. Aber wir werden uns allen Herausforderungen stellen und unser Leistungsspektrum so straffen, dass wir unsere Ziele verfolgen können“, sagte Rektor Heinrich C. Mayr in seiner Eröffnungsrede.
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer gratulierte der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt per Videobotschaft: „Heute ist es meine Aufgabe, mein Wunsch und Engagement, für diese Entwicklung der 40 Jahre zu danken und zu gratulieren.“
Für die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung, Dr. Beatrix Karl, schafft die Alpen-Adria-Universität einen wertvollen Raum für grenzüberschreitendes und gemeinsames Lernen.
Eine der ersten AbsolvenInnen (Studienjahr 1977), Dr. Gunthilde Schmölzer, sprach dem „40-jährigen Geburtstagskind“ ihren Dank aus und erinnert sich zurück: „In den ersten Jahren waren wir nur wenige Studierende und Professorinnen und Professoren. Jeder kannte jeden, die Lehrveranstaltungen fanden in dem damals schon bestehenden Vorstufengebäude und in angemieteten Räumen im Palais Goess am Alten Platz sowie im Marianum in der Völkermarkterstraße statt.“
1964 wurde der Kärntner Universitätsbund mit dem Zweck der Gründung einer Universität in Klagenfurt aus der „Taufe“ gehoben und trug in der Folge maßgeblich zu ihrer Geschichte und Entwicklung bei. Stellvertretend für die Mitglieder des Universitätsbundes erzählte Präsident Mag. Helmut Findenig: „Der Universitätsbund hat sich vom Wegbereiter zum Wegbegleiter der Universität Klagenfurt entwickelt. Verglichen mit den älteren Universitäten befindet sie sich im ‚jugendlichen Alter‘, das zeigen auch ihre Inhalte: diese Uni ist jung, voller Elan und Energie, lebendig, ideenreich und innovativ. Ad multos annos!“
Als Vertreter der Stadt Klagenfurt und des Landes Kärnten überbrachten Bürgermeister Christian Scheider und Landeshauptmann Gerhard Dörfler ihre Glückwünsche. Als Geburtstagsgeschenk verkündete Dörfler, dass der Uni-Bahnhof demnächst errichtet werde. Die entsprechenden Verträge seien kürzlich unterzeichnet worden.
Stefan Sagl, Vorsitzender der Österreichischen HochschülerInnenschaft der Alpen-Adria-Universität gratulierte zum Jubiläum, aber gleichzeitig wies er auch auf die prekäre Situation im Bildungsbereich mit der Aktion „Bildung pfeift aus dem letzten Loch“ hin. „Wir sind dankbar, dass vor vierzig Jahren diese Universität gegründet wurde“, so Stefan Sagl im Namen der Studierenden.
In- und ausländische Partneruniversitäten überbrachten ihre Glückwünsche:
Universität Shkodra in Albanien: Rektor Prof. Dr. Artan Haxhi; Universität Zadar in Kroatien: Rektor Prof. Dr. Srećko Jelušić; Nationale Technische Universität Charkov in der Ukraine: Prorektor Prof. Dr. Valery Kravets; Staatliche Universität Cherson in der Ukraine: Rektor Prof. Dr. Yury Byelyaev; Otto-Friedrich-Universität Bamberg: Präsident Prof. Dr. Godehard Ruppert;Universität Ljubljana: Vizerektor Aleš Valić; Universität Salzburg: Rektor Prof. Dr. Heinrich Schmidinger; Pädagogische Hochschule Kärnten: Rektorin Dr. Marlies Krainz-Dürr; Fachhochschule Kärnten: Geschäftsführer DI Siegfried Spanz
Anlässlich dieses runden Jubiläums wurde ein Album „40 Jahre Universität Klagenfurt“ produziert und den Festgästen nach der Veranstaltung überreicht.
Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom Universitätsorchester der Alpen-Adria-Universität unter der Leitung von Friedrich Köck und vom Austrian Brass Quintet. Durch das Festprogramm führte ORF-Moderator Dr. Mike Diwald.
UniKluHistories – eine permanente Ausstellung
Im Anschluss an die Feierlichkeiten wurde offiziell das Reflektorium (ein Ausstellungsraum im Vorstufengebäude) eröffnet und UniKluHistories – eine interaktive Mediathek – präsentiert.
Die virtuelle Mediathek ergänzt die anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums konzipierte Dauerausstellung zur Universitätsgeschichte. Diese zeigt im Überblick Gründung, Aufbau, Entwicklung, Gebäude und Standort der Universität von 1970 bis 2010. Die Ausstellung wird illustriert durch die architektonische Gesamtvision von Roland Rainer.
Die Alpen-Adria-Universität einst und jetzt
In den Anfangsjahren der Universität Klagenfurt 1970/71 gab es 26 Studierende, fünf Professoren und 25 wissenschaftliche MitarbeiterInnen. Heute zählt die Universität mehr als 10.000 Studierende, rund 1300 MitarbeiterInnen und verzeichnet seit ihrer Gründung 10.267 Studienabschlüsse. Das Studienangebot umfasst 18 Bachelor-, 21 Master-, neun Lehramts- und vier Doktoratsstudien sowie 56 Universitätslehrgänge. Dieses qualitative und quantitative Wachstum der Alpen-Adria-Universität ist einzigartig in der österreichischen Universitätenlandschaft. Im täglichen wissenschaftlichen und kulturellen Austausch trägt die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ihrem Namen Rechnung: enge Beziehungen mit 50 Partneruniversitäten und 188 Erasmus-Partnerschaftsverträge, 1.286 ausländischen Studierenden aus 77 Nationen tragen zur internationalen Vernetzung bei.
Nach der Grundsteinlegung im Jahre 1970 der Hochschule für Bildungswissenschaften erfolgte 1971 die Eröffnung des Vorstufengebäudes. 1972 wurde der reguläre Studienbetrieb mit den wissenschaftlichen Studien aus Philosophie, Pädagogik, Geschichte, Germanistik, Anglistik und Amerikanistik, Romanistik, Slawistik, Mathematik, Geographie und Sprachwissenschaft aufgenommen.
1975 wurde sie in Universität für Bildungswissenschaften und 1993 in Universität Klagenfurt umbenannt. Im selben Jahr wird die Fakultät für Kulturwissenschaften und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Informatik eingerichtet. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Universität stark weiterentwickelt. Steigende Studierendenzahlen und der Ausbau von Wirtschaftswissenschaften und Informatik führten 2000 zur Eröffnung des Südtraktes des Universitätshauptgebäudes. 2004 trägt die Universität ihrem vielfältigen Wirken in der Region Rechnung und wird zur Alpen-Adria-Universität. Gleichzeitig wird das Interuniversitäre Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (Klagenfurt-Graz-Wien) dritte Fakultät. Im Jahr 2007 setzte die Universität mit der Gründung der vierten Fakultät, der Fakultät für Technische Wissenschaften, einen weiteren Schwerpunkt.
Festakt – 40 Jahre Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
(Aufzeichnung des CampusTV)