Angewandte Informatik erhält FFG-Förderung für „RECONCILE“
Im Rahmen des Programms „FIT-IT Semantic Systems“ konnte Univ.-Prof. DI Dr. Gerhard Friedrich vom Institut für Informatik für sein Projekt „RECONCILE“ eine Förderung der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) lukrieren.
RECONCILE soll, so Gerhard Friedrich, optimierte Anpassungsprozesse in Hinblick auf Ontologien und deren Instanziierungen (d.h. Datenbanken) entwickeln. Unter Ontologien versteht man allgemein gültige Gesetze, die beschreiben, welche Eigenschaften Objekte erfüllen müssen. Ein Problem von Ontologien besteht aber in ihrer Instabilität, was ständige Änderungen und Anpassungen der damit zusammenhängenden Objekte zur Folge hat.
Genau hier setzt RECONCILE an: Mit RECONCILE sollen Objekte weitgehend automatisch an Ontologieänderungen angepasst werden. Der Fokus richtet sich hierbei insbesondere auf technische Systeme. Ändert sich die Beschreibung, die ein technisches Objekt erfüllen muss, müssen auch die Objekte entsprechend adaptiert werden. Werden beispielsweise neue Sicherheitsvorschriften für Aufzüge erlassen, dann liefert RECOCNILE die Antwort, wie die Aufzüge optimal angepasst werden müssen.
Für Aufgaben wie diese gibt es bislang kein oder nur sehr spezifisches Werkzeug, dessen Entwicklung und Wartung mit hohen Kosten verbunden ist und das zudem keine Optimierung der Anpassung erlaubt. In RECONCILE werden allgemeine Methoden erarbeitet, sodass Anpassungsprobleme schneller, kostengünstiger und mit höherer Qualität als bisher gelöst werden können.
Wie praktische Erfahrungen in ähnlichen Bereichen zeigen, haben diese Problemlösungstechniken einen sehr hohen Nutzen für zahlreiche Anwendungsfelder: Unterschiedlichste technische Systeme, wie Kommunikationssysteme, verschiedene Fertigungssysteme, komplizierte Geschäftsprozesse, Datenbanken, Web-Objekte oder Transportsysteme – all diese Gebiete können von RECONCILE profitieren.
RECONCILE – „Reconciling Legacy Instances with Changed Ontologies“ ist ein dreijähriges Gemeinschaftsprojekt der Universität Klagenfurt in enger Zusammenarbeit mit Siemens Corporate Research und der University of Oxford.