Die PreisträgerInnen (v.li.) Gustav Tengg, Diane Tiefenbacher und Christian Kogler mit Prof. Martin Seger (links im Bild) und Ass.Prof. Mandl | Foto: fenstergucker.com

Drei AbsolventInnen der Geographie mit Herfried-Berger-Preis ausgezeichnet

Die Preisträgerin Mag. Dr. Diane Tiefenbacher und die beiden Preisträger Mag. Dr. Gustav Tengg und Ing. Mag. Christian Kogler präsentierten in Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben am 4. Mai im Festsaal des Landesmuseums Kärnten ihre prämierten Arbeiten.

Gustav Tengg, Direktor der Hauptschule in Winklern im Mölltal, hat in seiner Arbeit den Lebensweg der MaturantInnen verfolgt, die aus den Gemeinden des oberen Mölltales stammen. Ein Großteil von ihnen konnte durch die höhere Bildung in der Herkunftsregion selbst keinen Arbeitsplatz finden, sie sind so ihrer angestammten Heimat verloren gegangen. Das wird als „Brain-Drain“ bezeichnet und dementsprechend lautet der Titel der Dissertation „Brain-Drain – die Abwanderung der Bildungselite aus dem oberen Mölltal“. Die Arbeit kann als regionale humangeographische Migrationsstudie verstanden werden die Bezüge zur Regionalplanung und Bildungsforschung hat.

Diane Tiefenbacher ist eine Vorzeigestudentin in Bezug auf die individuelle Internationalisierung des Studiums. Sie hat in Australien und in Italien studiert, und sie war vor der Abfassung der Dissertation als Praktikantin bei der EU in Brüssel tätig. Dort wohl wurde Tiefenbacher zum Dissertationsthema „Prospective European Cohesion Policy post 2014“ motiviert. Die Dissertation beinhaltet die Analyse bestimmter EU-Regionalpolitiken mit Hilfe des Sensitivitätsmodells von Frederic Vester. Die Arbeit ist im Bereich von „Governance“ (Methoden und Verfahren zur Steuerung regionaler Entwicklung) auf hoher europäischer Ebene angesiedelt, sie kann Politischen- und Verwaltungsstudien im Bereich der Humangeographie zugerechnet werden. Diane Tiefenbacher ist bei der österreichischen Raumordnungskonferenz in Wien tätig.

Christian Kogler hat in seiner Diplomarbeit ein Modell entwickelt, mit dem die Sichtbarkeit landschaftsästhetisch positiver und negativer Orte für ganz Kärnten bestimmt werden kann. Diese Aussichtspotentiale können als Kriterien für den ästhetischen Wert einer Fläche herangezogen werden und sind damit wichtige und schon lange Zeit gesuchte Grundlagen für die Raumplanung. Daher entstand die Diplomarbeit mit dem Titel „Gis-gestützte Ermittlung landschaftsästhetisch wertvoller Flächen in Kärnten“ in Zusammenarbeit mit der Abteilung 20 – Landesplanung des Amtes der Kärntner Landesregierung, die an diesem Thema sehr interessiert ist. Die Arbeit von Kogler ist geowissenschaftlicher Natur, sie zeigt einen planerischen Anwendungsaspekt im Fachbereich der Geoinformatik und der Geoinformationssysteme. Christian Kogler ist in einem technischen Büro in Klagenfurt tätig.

Der Professor Dr.- Herfried-Berger-Preis:
In Hermagor 1922 geboren, hat Prof. Dr. Herfried Berger in Graz Geographie studiert und in Wien wie in Regensburg gelehrt. Nach seinem frühen Tod wurde ein nach ihm benannter Wissenschaftspreis für hervorragende Arbeiten aus dem Gebiet der Geographie gestiftet.

Dem Kuratorium des Herfried-Berger-Preises steht Herr DDr. Johann Flaschberger vor. Der jeweilige Direktor des Landesmuseums ist, wie auch O. Univ-Prof. Dr. Martin Seger, Mitglied des Kuratoriums des Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet der Geographie in memoriam Prof. Herfried Berger. Die Preisträger wurden von den Kuratoriumsmitgliedern des Fonds und von Ass.-Prof. Dr. Peter Mandl, dem Vorstand des Instituts für Geographie und Regionalforschung gewürdigt.

 

Die PreisträgerInnen (v.li.) Gustav Tengg, Diane Tiefenbacher und Christian Kogler mit Prof. Martin Seger (links im Bild) und Ass.Prof. Mandl | Foto: fenstergucker.com

Die PreisträgerInnen (v.li.) Gustav Tengg, Diane Tiefenbacher und Christian Kogler mit Prof. Martin Seger (links im Bild) und Ass.Prof. Mandl | Foto: fenstergucker.com