Studierendenprojekt zu Geschlechterrollen und Gendervielfalt in der Lebenswelt von Jugendlichen
Die Psychologie-Diplomandinnen Theresa Zimmermann und Marlene Märker haben im vergangenen Semester ein aufwändiges partizipatives Forschungsprojekt in Kooperation mit einer vierten Klasse eines Klagenfurter Gymnasiums durchgeführt. Im Zentrum stand die Frage: „Wie nehmen Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren gesellschaftlich geprägte Geschlechterrollen und die Möglichkeit der Gendervielfalt wahr?“
Mädchen können auch Fußball spielen, „weil das eigentlich nicht nur ein reiner Jungensport ist.“ Hinter dieser Aussage steht für die beiden Studentinnen Theresa Zimmermann und Marlene Märker die Konnotation, dass „vieles noch immer nicht der Norm entspricht und deswegen zu rechtfertigen bzw. zu legitimieren ist.“ Die Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler dies in einer Diskussion so zur Sprache brachten, zeige für sie, „dass Mädchen die gleichen Handlungsspielräume für Mädchen und Jungen (nach wie vor) erkämpfen und somit betonen müssen.“
Aussagen wie diese wurden im Rahmen eines partizipativen Forschungsprojekts in Kooperation mit einem Klagenfurter Gymnasium getroffen, das die beiden Diplomandinnen Theresa Zimmermann und Marlene Märker im Rahmen einer Lehrveranstaltung bei Irene Straßer am Institut für Psychologie durchgeführt haben. Worum es ihnen ging, erklären sie so: „Wir wollten in dieser Studie am Alltag der Jugendlichen ansetzen und erfahren, wie sie gesellschaftliche Normen wahrnehmen und ob und wo sie Diskriminierungen im Alltag aufgrund ihres Geschlechts erleben.“ Im Zentrum des Projekts stand die kritische Reflexion der Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den beiden Studentinnen. Die Diskussionen wurden unter anderem durch Bilder angestoßen, die die SchülerInnen im Rahmen der Photovoice-Methode erstellt hatten und die Wahrnehmungen von Genderfragen widerspiegeln. Diese Bilder, die in mehreren Schritten diskutiert wurden, waren schließlich auch Inhalt einer Fotoausstellung an der Universität.
Die Ergebnisse des Projekts sind unter anderem Handlungsoptionen, wie zum Beispiel diese Präsentation der Ergebnisse, um auf Geschlechterrollen und dessen Handlungsbeschränkungen aufmerksam zu machen, oder, wie es in der Eröffnungsrede zur Ausstellung durch die Schülerinnen und Schüler hieß: „Jeder einzelne kann mitbestimmen, ob Diskriminierung in seiner Welt eine Rolle spielen soll oder nicht.“