Schadstoffausbreitung in Städten berechnen

Um über die Schadstoffausbreitung in Städten hinreichend Bescheid zu wissen, könnte man überall Messstationen aufstellen. Das ist in der Realität nicht machbar. Deshalb arbeitet Iris Rammelmüller, Doktorandin in der FWF-doc.funds doctoral school „Modeling – Analysis – Optimization of discrete, continuous, and stochastic systems”, an mathematischen Modellierungen, mit denen sich die Belastung berechnen lässt.

Im einem Binnental sind 13 Messstationen aufgebaut, die die aktuelle Schadstoffbelastung messen und entsprechende Daten sammeln. Mit diesen echten Daten kann die Mathematikerin Iris Rammelmüller dann erproben, inwiefern ihre Modellierungen auch für die Praxis anwendbar sind. Mit der Arbeit an der Schnittstelle zwischen Mathematik/Statistik und Physik fühlt sich die Nachwuchsforscherin besonders wohl: „Mir gefällt die Angewandte Mathematik. Hier trifft die präzise mathematische Sprache auf komplexe Alltagsphänomene, und es wird praktisch nützlich, was vorher theoretisch modelliert war“, erklärt sie uns.

Insbesondere in Städten sei die Verbreitung von Schadstoffen noch äußerst komplex zu modellieren. Durch die vielen Gebäude ergeben sich vielfältige Wind- und Temperaturbedingungen mit ihren Einflüssen auf die Schadstoffausbreitung. Iris Rammelmüller erklärt dazu: „Darüber weiß man derzeit noch zu wenig.“ Die derzeit viel diskutierte Aerosolforschung, die ähnlich wie Rammelmüllers Fragestellung gelagert ist, zeige auch, wie groß das Potenzial dieser Forschung sei.

Iris Rammelmüller hat bereits in der HTL Wels „Mathematik geliebt“, dann habe alles seinen Lauf genommen. Die Oberösterreicherin ging für das Studium nach Salzburg, wo sie ihr Bachelor- sowie ihr Masterstudium am Fachbereich Mathematik absolvierte. Anschließend bewarb sie sich für die doctoral school in Klagenfurt. Dort traf sie auf Gunter Spock, assoziierter Professor am Institut für Statistik. Das gemeinsame Interessengebiet, nämlich die Schadstoffausbreitung, wurde somit zu Rammelmüllers Dissertationsthema.

Vom Kolleg-Charakter der doctoral school profitiert Iris Rammelmüller auf mehreren Ebenen: „Verschiedene mathematische Subdisziplinen finden hier Platz, das kommt mir bei meinem Thema besonders entgegen. Auch die Tatsache, dass man von zwei Betreuer*innen unterstützt wird, bringt viel. Trotz der Pandemie ist es uns gelungen, immer im Austausch zu bleiben und auch die Kommunikation unter den Doktorand*innen lebhaft zu halten.“ Jetzt freut sich Iris Rammelmüller  über die Rückkehr an den Campus und den Austausch von Angesicht zu Angesicht.

 

Auf ein paar Worte mit … Iris Rammelmüller



Was motiviert Sie, wissenschaftlich zu arbeiten?

Die Herausforderung, Theorie und Praxis zu vereinen.

Verstehen Ihre Eltern, woran Sie arbeiten?

Teilweise

Was machen Sie im Büro morgens als Erstes?

Emails bearbeiten und „To Do“ Liste aktualisieren

Was bringt Sie in Rage?

Egoismus

Wer ist für Sie der*die größte Wissenschaftler*in der Geschichte?

Marie Salomea Skłodowska Curie