Reinhard Stauber zum Präsidenten der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt
Die Wahl erfolgte am 2. März 2022. Die Historische Kommission ist eine in München ansässige, 1858 gegründete außeruniversitäre Forschungseinrichtung, der als Gelehrtengemeinschaft zurzeit 42 Professor*innen verschiedener historischer Fachdisziplinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angehören.
Daneben ist die Kommission eine Einrichtung der historischen Grundlagenforschung, an der ca. 30 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen in (Langzeit-)Forschungsprojekten tätig sind, unter denen das biographische Standard-Lexikon des deutschen Sprachraums, die „Deutsche Biographie“, besonders erwähnenswert ist.
Der Präsident wird satzungsgemäß für eine Periode von fünf Jahren gewählt, ist Vorsitzender der die Kommission tragenden Stiftung und Dienstvorgesetzter aller Mitarbeiter*innen. Er wird in seiner Tätigkeit unterstützt von einem Stellvertreter sowie einem hauptamtlichen Geschäftsführer in München. Dem Amt kommt eine gewisse Reputation in der deutschsprachigen Forschungslandschaft zu, die sich u.a. in der Kooperation mit weiteren historischen Forschungseinrichtungen ausdrückt, besonders in der Mitgliedschaft im Kuratorium des „Historischen Kollegs“, eines seit 1980 bestehenden „Institute for Advanced Study in History“ in München.
Dem Wissenschaftsstandort München ist Reinhard Stauber persönlich eng verbunden. An der Ludwig-Maximilians-Universität wurde er 1990 promoviert und 1998 habilitiert, als Privatdozent war er, vor seiner Berufung nach Klagenfurt 2003, als Mitarbeiter der Kommission tätig. 2012 hat ihn die Historischen Kommission zum Mitglied gewählt und ihm 2013, in der Nachfolge seines Lehrers und Doktorvaters Eberhard Weis eine der Forschungsabteilungen der Kommission („Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats 1799-1817“) zur Leitung übertragen.
Reinhard Stauber ist Universitätsprofessor für Neuere und Österreichische Geschichte am Institut für Geschichte der Universität Klagenfurt, war Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften und ist seit Oktober 2020 als Vizerektor für Personal und Infrastruktur Teil des Rektorats der Universität Klagenfurt. 2019 zeichnete ihn die Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit mit dem Montgelas-Preis aus. Reinhard Staubers Forschungsschwerpunkte sind Italien und seine europäischen Verflechtungen, Landes- und Regionalgeschichte der Frühen Neuzeit, Aufklärung und Reformabsolutismus, Napoleonisches Europa sowie Wiener Kongress und Vormärz.