Promotion sub auspiciis für Wolfgang Lattacher
Die Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae von Wolfgang Lattacher fand am 22. Jänner 2024 im Rahmen des dies academicus statt. Wolfgang Lattacher ist Mitarbeiter am Institut für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung. Er beschäftigt sich mit Themen wie Geschäftsmodellinnovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie Mergers & Acquisitions (M&A).
„Ich hatte das Glück, dass entlang meines Bildungsweges meine Eigeninitiative auf ein förderndes Umfeld traf – von den Eltern, die mich stets und in vielfältigster Weise unterstützten, über die Schule bis zur Universität“, erzählt der Promovend. Wolfgang Lattacher, geboren 1991, besuchte das BG/BRG Lerchenfeldstraße und daraufhin die Handelsakademie in Klagenfurt. Schon früh war ihm klar, dass ihn alles Wirtschaftliche interessiert: „Mich hat immer schon fasziniert, wie jemand erfolgreich ein Unternehmen aufbaut oder führt und Verantwortung im positiven Sinn übernimmt. Als Jugendlicher wollte ich Geschäftsführer eines Unternehmens – am liebsten einer Fluggesellschaft – werden.“ Nach der Matura entschied er sich für das Bachelorstudium „Wirtschaft und Recht“ an der Universität Klagenfurt. Er setzte mit dem Masterstudium fort, in dessen Rahmen er auch einen Auslandsaufenthalt in Harvard verbrachte und schloss 2022 sein Doktoratsstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ab. Bereits als Bachelorstudent arbeitete Wolfgang Lattacher als Studienassistent – damals in der von Stefan Perner geleiteten Abteilung für Privatrecht. „Prof. Perner erlebte ich als jemanden, der nicht nur als akademischer Lehrer exzellent, sondern auch als Vorgesetzter und Mentor äußerst wertschätzend und unterstützend war“. Später wechselte er an das Institut für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung. „Bereits in der ersten Innovations-Vorlesung konnte mich Herr Prof. Schwarz für dieses Fach begeistern und während des Doktorratsstudiums beeindruckte er mich in vielen Betreuungsstunden mit seiner reflektierten Denkweise. Vor allem aber war und ist es seine Persönlichkeit – die Wertschätzung, Offenheit und Freundlichkeit – die ich schätze und die mich sicher auch positiv prägten.“
Dass der Weg in Richtung Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae gehen könnte, wurde ihm relativ früh klar. „Ich habe immer geschaut, dass ich gut bin und mir gleichzeitig vielleicht etwas leichter als andere getan, da ich mit stressigen Situationen sehr gut umgehen und trotzdem meine Leistung abrufen kann“. Auch als Studienassistent und als Lehrender sind ihm immer wieder jene ins Auge gefallen, die besondere Ansprüche an sich haben: „Ich habe gemeinsam mit meinem Assistenten-Kollegen Maximilian Brunner den informellen Club of Excellence an der Fakultät gegründet, wo wir besonders engagierte Studierende miteinander in Kontakt bringen und fördern.“
In seiner Doktorarbeit beschäftigte sich Wolfgang Lattacher mit unternehmerischem Lernen. „Wir lernen immer, aber aus kritischen Situationen lernen wir besonders nachdrücklich. Wenn Unternehmer:innen scheitern, ist das oft ein Ausgangspunkt für einen individuellen Entwicklungsprozess, der später auch wieder zu unternehmerischem Erfolg führen kann“, so Lattacher. Hierzulande sei, so Lattacher, „das unternehmerische Scheitern noch oft negativ konnotiert, während es beispielsweise in den USA eher Vorteil als Hindernis ist.“ In seiner aktuellen Arbeit beschäftigt sich Wolfgang Lattacher vorwiegend mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Unternehmertum. Dazu betont er: „Wir brauchen immer das Dreigespann der Nachhaltigkeit: ökonomisch, ökologisch und sozial. Erfolgreich wird heute nur, wer es schafft, Natur und Umwelt zu schützen, über erwirtschaftete Gewinne Arbeitsplätze zu sichern und die Entwicklung der Region und Mitarbeiter:innen im Blick zu behalten.“
Ob Wolfgang Lattacher selbst einmal ein Unternehmen gründen möchte, ist für ihn noch offen. Ihn faszinieren sowohl Wissenschaft als auch Praxis. Besonders begeisterte ihn seine Teilnahme am Lindau Nobel Laureate Meeting im vergangenen Jahr, bei dem er sich mit mehreren Wirtschafts-Nobelpreisträgern austauschen konnte. An der Schnittstelle zur Praxis berät er aktuell Tourismusbetriebe bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle und analysiert bereits seit Jahren als Teil eines Teams der Boston Consulting Group den österreichischen M&A-Markt. Sein wichtigster privater Ausgleich sind das Reisen und soziales Engagement. Im Reisen sieht Wolfgang Lattacher die Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern und viele Kulturen kennenzulernen. Wolfgang Lattacher ist bei Rotaract engagiert. So kocht und sammelt er beispielsweise Lebensmittel für Obdachlose und unterstützt Jugendliche mit schweren Schicksalen.
Im Rahmen des dies academicus der Universität Klagenfurt am 22. Jänner feierte Wolfgang Lattacher nun seine Promotion. In Vertretung des Bundespräsidenten Alexander van der Bellen sprach Rektor Oliver Vitouch und führte dabei aus: „Ihre Bildungslaufbahn hat Ihnen das Rüstzeug mit auf den Weg gegeben, Turbulenzen zu trotzen, nicht beim ersten Widerstand aufzugeben und kluge Lösungen für schwierige Probleme zu finden. Ich gratuliere Ihnen unter den Auspizien und im Namen des Bundespräsidenten, wie auch in meinem eigenen, auf das Allerherzlichste zu Ihrem hervorragenden Doktoratsabschluss.“ Nach einer Laudatio von Doktoratsbetreuer Erich Schwarz überreichten Studienrektor Willibald More und Dekanin Margaretha Gansterer die Urkunden. Die Übergabe des Ehrenrings erfolgt im Rahmen eines Empfangs in der Hofburg.
Voraussetzung für eine Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae sind unter anderem der Abschluss aller Oberstufenklassen mit „ausgezeichnetem Erfolg“, die Ablegung der Matura mit „Auszeichnung“ sowie die Beurteilung sämtlicher Diplom- und Rigorosenprüfungen mit „sehr gut“. Die letzte sub auspiciis Promotion an der Universität Klagenfurt fand im November 2018 statt.
Fotos können für Berichterstattung zur Veranstaltung kostenfrei genutzt werden (Fotograf: Thomas Hude):