Philosophie studieren: „Warum ist etwas wie es ist und nicht anders?“

Fabian Grabner hat es von Ferlach nach Klagenfurt verschlagen, wo er zuerst an der HAK 1 maturierte und dann bei uns sein Philosophie-Studium begann. Wie die Wissenschaft ihm dabei hilft seine Gedanken zu strukturieren und was man im Philosophiestudium macht, erzählt er im Interview.

Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden?

Für mich war es ganz klar, dass ich mein Studium an der AAU machen werde. Ich lebe sehr gerne in Kärnten und liebe die Kultur und Natur hier. Auch die große Auswahl an Lehrveranstaltungen, die jedes philosophische Interesse abdeckt, war ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Und nicht zu vergessen – das gute Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden.

Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?

Ich habe immer schon viele Fragen gestellt, aber meistens nur unzureichende Antworten bekommen. Mich hat immer interessiert warum etwas so ist wie es ist und nicht anders. Auch solche Fragen, die schon große Philosoph*innen wie Immanuel Kant formuliert haben – Was kann ich wissen? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? – haben mich immer beschäftigt. So ist mein Interesse an der Philosophie zustande gekommen.

Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?

Ganz klar die STEOP-Lehrveranstaltung „Einführung in die Philosophie“. Ich war ganz neu an der Uni und kannte noch nicht viele Studienkolleg*innen. In dieser ersten Lehrveranstaltung lernte ich, in einer zufällig zusammen gewürfelten Diskussionsrunde, in der wir uns darüber unterhielten, was Philosophie überhaupt ist, Studierende kennen, mit denen ich heute noch befreundet bin.

Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?

Lesen, Schreiben und Diskutieren. Das sind die wesentlichen Beschäftigungsfelder in der Philosophie. Ohne dem wird es ein Philosophiestudium nie geben. Mit diesen drei Arbeitsweisen lassen sich philosophische Themen erkunden, verstehen und erarbeiten. Das Spannendste ist aber das philosophische Argumentieren. Etwas, das man nicht nur beim Lesen der Texte benötigt, um sie zu verstehen und zu strukturieren, sondern auch um sich selbst logisch artikulieren zu können.

Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?

Es ist wahrscheinlich die Summe aus dem schon vorhin Gesagten. Ganz wichtig ist aber das gute Betreuungsverhältnis, die kollegiale Umgebung, die Infrastruktur der Universität, die große und diverse Auswahlmöglichkeit der Lehrveranstaltungen und natürlich die Lage der Universität.

Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?

Meine Anlaufpunkte sind die Studienvertretung, die ÖH und natürlich das Philosophie-Institut selbst.

Machst du noch etwas neben dem Studium? Lässt sich das gut miteinander kombinieren? Oder bist du vollzeitstudierend? 

Arbeit und Hobbys lassen sich gut mit dem Studium vereinbaren, da einige Lehrveranstaltungen im Block stattfinden. Den Blick auf das Studium sollte man, trotz vieler Hobbys und ehrenamtlicher Tätigkeiten, nicht verlieren.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Ja, ganz sicher. In meinem Studium wurde ich für die Wissenschaft per se sensibilisiert. Wissenschaftliches Arbeiten und Denken klingt vielleicht für einige sehr abstrakt und unpragmatisch, ist aber genau das Gegenteil. Es hilft dabei seine Gedanken zu strukturieren und gibt Verständnis für wissenschaftliche Arbeit.

Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?

An der Uni ist es die Terrasse in der Sterneckstraße, auf der ich schon dem einen oder anderen Seminar beiwohnte. Ein Ort, der ruhig ist und zum Philosophieren einlädt.

Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium erzählt hätte? Hättest du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?

Dass es ein deutlicher Umstieg ist, von der Schule an die Universität zu wechseln. Mein Tipp wäre: Informiert euch bei der Studienvertretung, der ÖH, am Institut, den Welcome-Days und Informationstagen.

Wort-Rap

  • Meine Lieblings-LV war… jede zu Michel Foucault.
  • Mein Studi-Leben ist… cool.
  • Uni geht nicht ohne… offenen Diskurs.
  • Mich motivierte… das Gespräch mit einem Unternehmer, doch das Studium abzuschließen.
  • Mein Traumjob… ist aller Voraussicht nach abseits der Universität.