Peter Schlögl zum Vorsitzenden der ÖFEB gewählt
Peter Schlögl, Professor am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Klagenfurt, wurde in der Generalversammlung der ÖFEB (Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen) am 26. September 2024 zum Vorsitzenden gewählt. Die ÖFEB ist mit aktuell rund 500 Mitgliedern die größte österreichische wissenschaftliche Gesellschaft im Bereich der Bildungswissenschaft.
Die Mitglieder der im Jahr 2000 gegründeten Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen sind in der Bildungsforschung an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und in der außeruniversitären Forschung aktiv. Sie sind in acht Sektionen vernetzt:
- Allgemeine Erziehungswissenshaft
- Berufs- und Erwachsenenbildung
- Elementarpädagogik
- Empirische pädagogische Forschung
- LehrInnenbildung und –bildungsforschung
- Medienpädagogik
- Schulforschung und Schulentwicklung
- Sozialpädagogik
„Ein besonderes Spezifikum der ÖFEB ist, dass auf ein breiteres Verständnis von Bildungsforschung gesetzt wird, das auch die Verbindung von Forschung und wissenschaftsinformierter und begleiteter Entwicklung umfasst“, so Peter Schlögl, der der Gesellschaft nun für zwei Jahre als Vorsitzender vorsteht.
Hauptaktivitäten der Gesellschaft sind fachlicher Austausch in und zwischen den Sektionen (in Konferenzen und Fachtagungen), Förderung von jungen Forscher:innen (dazu wurde eine eigene selbstverwaltete Gruppe der „emerging researchers“ ins Leben gerufen sowie Nachwuchspreise gestiftet), Herausgabe von facheinschlägigen Publikationen (hier hervorzuheben die „Zeitschrift für Bildungsforschung“ im Springerverlag, die 2023 immerhin über 245.000 downloads von Beiträgen verzeichnete sowie die Buchreihe „Beiträge zur Bildungsforschung“ im Waxmann-Verlag).
Die ÖFEB ist Mitglied in der European Educational Research Association (EERA), einem Dachverband von derzeit 41 europäischen Bildungsforschungsgesellschaften aus 37 Ländern.
Der alle zwei Jahre stattfindende Kongress der Gesellschaft fand von 24. bis 27. September 2024 gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Wien unter dem Titel „Diversität diskursiv. Bildungswissenschaftliche Zugänge und pädagogische Perspektiven“ mit rund 400 Teilnehmer:innen statt. In diesem Rahmen ging auch die Generalversammlung über die Bühne, bei der ein neuer Vorstand und ein neuer Vorsitzender für die kommenden zwei Jahre gewählt wurde.
Mit Peter Schlögl übernimmt nun ein Experte für Berufs- und Erwachsenenbildung den Vorsitz der ÖFEB. Er ist seit Oktober 2017 Universitätsprofessor für Erwachsenenbildung und Weiterbildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Arbeitsbereich Erwachsenenbildung und berufliche Bildung.
Peter Schlögl (*1967) studierte Philosophie an der Universität Wien, wo er 2013 mit einer Arbeit über die Ästhetisierung des Subjekts durch lebenslanges Lernen zum Doktor der Philosophie promoviert wurde. Zunächst war er pädagogischer Mitarbeiter am Berufsförderungsinstitut Österreich, dann bis 1998 Referent für Weiterbildungspolitik der Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien. Seit 1998 arbeitet Peter Schlögl am Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung und ist seit 1999 dessen geschäftsführender Institutsleiter. 2023 wurde Schlögl zum AUCEN-Sprecher für universitäre Weiterbildung und Personalentwicklung der österreichischen Universitäten gewählt. Peter Schlögl war Mitglied des Boards der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) und im Fachhochschulrat. Peter Schlögl forscht zu Bildungstheorie und -philosophie, Kompetenz- und Lernergebnisorientierung, Erwachsenen- und Berufsbildungspolitiken sowie Bildungsberatung.
Persönliche Impulse möchte Peter Schlögl in den folgenden Bereichen setzen: „Ich sehe Potenzial in einer noch engeren Kooperation mit den entsprechenden Gesellschaften für Bildungsforschung in den Nachbarländern. Außerdem ist mir eine höhere Wahrnehmung und Sichtbarkeit der Forschungsleistungen der Mitglieder im Wirkungsdreieck von Bildungspraxis, Bildungspolitik und Bildungsforschung ein wichtiges Anliegen.“