Neuer Universitätslehrgang Basales und Mittleres Pflegemanagement erfolgreich in Kooperation mit der KABEG gestartet

Im März startete der erste Durchgang des Universitätslehrgangs Basales und Mittleres Pflegemanagement (BMM), der gemeinsam mit der Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) entwickelt wurde. Der zwei Semester dauernde Lehrgang ergänzt den Masterlehrgang Management in Gesundheitsorganisationen (MBA), der vier Semester dauert und im Oktober bereits zum dritten Mal starten wird.

Zielgruppe der neuen BMM-Ausbildung sind (angehende) Führungskräfte in Gesundheitsorganisationen, die Pflegepersonal beschäftigen. Im Kontext der KABEG sind dies z. B. (stellvertretende) Stationsleiter:innen. Diese werden im Rahmen der Ausbildung die Möglichkeit erhalten, neben den Fach- bzw. Handlungskompetenzen auch ihre eigene Person bzw. Rolle/Funktion zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dabei werden berufliche Erfahrungen genutzt und erweitert, um theoretische Modelle und Konzepte zu erarbeiten, die wiederum in die berufliche Praxis transferiert werden können. Dabei werden auch brandaktuelle Themen wie die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Pflege sowie die Auswirkungen von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz auf das Gesundheitssystem behandelt. Insgesamt werden während der zwei Semester Managementinhalte mit Fokus auf den Pflegebereich im Umfang von insgesamt 30 ECTS absolviert.

Der neue Lehrgang Basales und Mittleres Pflegemanagement steht allen Interessierten aus Pflegeeinrichtungen in ganz Kärnten und darüber hinaus offen, ist vom Land Kärnten akkreditiert und erfüllt die Voraussetzungen des § 64 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GUKG). Der erste Durchgang ist nun mit insgesamt 20 Teilnehmer:innen gestartet und wird in Zukunft jährlich durchgeführt. Der Lehrgang leistet auch einen wesentlichen Beitrag dazu, die Pflegeproblematik in Kärnten im ambulanten und stationären Bereich zu bewältigen, Pflegekräfte kompetenzorientiert weiterzubilden und sie so auf die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten.

Gemeinsam mit dem MBA Management in Gesundheitsorganisationen, der 90 ECTS umfasst, können in diesem Bereich nun insgesamt 120 ECTS aufeinander aufbauend erworben werden. Lehrgangsleiter Guido Offermanns (Institut für Organisation und Dienstleistungsmanagement) sieht viele positive Aspekte und weist besonders auf die gelungene Kooperation mit den Pflegeeinrichtungen und Stakeholdern vor Ort hin:

„Der ULG zeigt die Möglichkeiten einer gezielten regionalen Kooperation der Universität mit Gesundheitseinrichtungen vor Ort. Dabei werden gesellschaftlich relevante Themen adressiert und, wie in diesem Fall aktiv an der Bewältigung der Herausforderungen in der Pflege gearbeitet. Da die Teilnehmer:innen aus verschiedenen Bereichen wie der mobilen Pflege, Wohnheimen, Rehaeinrichtungen oder Spitälern kommen, können Herausforderungen entsprechend gemeinsam im Sinne der Patient:innen, Bewohner:innen und Klient:innen bearbeitet werden. Zudem kann auch gemeinsam angewandt geforscht werden.“ Guido Offermanns

Guido Offermanns hat überdies schon weitere, sehr konkrete Ausbaupläne für diesen Bereich, in dem der Bedarf an Weiterbildung sehr groß ist. Diese sollen ebenfalls gemeinsam mit Partner:innen vor Ort umgesetzt werden.

Auch die KABEG freut sich über den Start des neuen Lehrgangs und die gelungene Kooperation:

„Der erfolgreiche Start des neuen Universitätslehrgangs im KABEG Bildungscampus in Kooperation mit der Universität Klagenfurt ist ein Meilenstein für die Weiterbildung unserer pflegerischen Führungskräfte. Besonders positiv ist die Durchgängigkeit zu weiteren Studiengängen der Universität durch die ECTS-Anrechnung, die unseren Studierenden eine optimale Anerkennung ihrer Qualifikationen sichert. Die Führungskräfte im basalen und mittleren Management sind der zentrale Dreh- und Angelpunkt in den klinischen Bereichen – eine essenzielle Voraussetzung effektiver Führung. Durch diesen Lehrgang bieten wir unseren Studierenden nicht nur die Möglichkeit weiterer akademischer Ausbildungen, sondern stellen sicher, dass die erworbenen Kompetenzen an die Mitarbeitenden vor Ort weitergegeben werden können. So kann eine nachhaltige Wissensvermittlung mit positivem Einfluss auf die gesamte Organisation geschaffen werden“, führt Bettina Schienegger als Lehrgangsleitung seitens der KABEG aus.

An der Universität Klagenfurt wird bereits in verschiedenen Disziplinen im Bereich des Gesundheitssystems geforscht und gelehrt: So befassen sich beispielsweise Forschungsteams mit Fragen des Krankenhaus- und Qualitätsmanagements, Patient:innensicherheit sowie Gesundheitsökonomie. Andere fragen sich, wie Gesundheitsthemen effizient kommuniziert werden können. Darüber hinaus werden umfassende Präventionsprogramme für psychische Gesundheit entwickelt. Auch technologischer Fortschritt wird von Forscher:innen der Universität Klagenfurt mit Fokus auf den Gesundheitsbereich vorangetrieben: So sollen zukünftig beispielsweise riesige Pools von Videos von endoskopischen Operationen mithilfe von künstlicher Intelligenz leichter durchsucht und unter anderem für Schulungszwecke genutzt werden können. Nachwuchswissenschaftler:innen steht das gemeinsam mit der KABEG angebotene Doktoratsprogramm „Health and Sustainability Communication and Management (HSCM)“ zur Verfügung.

 

Mehr Infos unter:

Lehrgang Basales und Mittleres Pflegemanagement (zwei Semester)

Masterlehrgang Management in Gesundheitsorganisationen (vier Semester)