Mutig den Weg gehen

Für Studierende hat die Mobilität keine Grenzen. Dies trifft zumindest für die Schwedin Julia Jakobsson zu. Sie studiert im englischsprachigen Master Media and Convergence Management und ihr Enthusiasmus gegenüber dem Studium in der Ferne ist sehr groß.

„Begonnen hat alles damit, dass es mir in Schweden zu eng geworden ist“, erzählt die 29-jährige Julia Jakobsson, die in Stockholm geboren wurde. Uns interessiert, ob es Mut brauche, um im Ausland zu studieren? Die Antwort ist für sie simpel. Sie bezeichne sich nicht unbedingt als eine mutige Person, aber aufgrund ihres Alters zeige sie die notwendige Willensstärke, um diesen Schritt immer wieder zu setzen. „Mobilität ist natürlich auch eine Frage des Geldes“, sagt Jakobsson, die das Glück hat, durch ihre vorherige berufliche Tätigkeit über ein Startkapital zu verfügen. Sie studierte an der Universität Gothenburg Journalismus, Medien und Kommunikation und arbeitete nach Studienende für drei Jahre als Journalistin für diverse Medien in Schweden. Nebenbei absolvierte sie eine Ausbildung im Bereich Investigativjournalismus. „Ich mochte meine Arbeit sehr, dennoch wollte ich in anderen Ländern tätig sein und meine persönlichen Grenzen erweitern.“ Erschwerend kam hinzu, so Julia Jakobsson, dass man als junge Journalistin im Beruf kaum Fuß fassen kann und fast keine Chancen auf eine fixe Anstellung bekommt.

Diese Situation bestärkte und ermutigte sie, etwas Neues zu beginnen und über die „Grenzen Schwedens hinauszugehen“. Sie orientierte sich nach England und arbeitete in Brighton für sieben Monate als Online-Redakteurin für ein amerikanisches News- Portal. „Das war eine sehr bereichernde Erfahrung und eine aufregende Zeit.“ Sie wollte noch unbedingt ein Ziel weiterverfolgen, ihr Leben nochmals verändern und sich einen Traum erfüllen, nämlich: zurück ins Studierendenleben.

Danach gefragt, wie sie denn auf Klagenfurt gekommen sei, antwortet sie: „Das ist eine lustige Geschichte. Im Internet habe ich nach Studienmöglichkeiten im Bereich Medienmanagement gesucht und bin dabei auf das englischsprachige Masterstudium Media and Convergence Management gestoßen. Das einzige im deutschsprachigen Raum.“ Somit begann sie einen akademischen Neustart. Obwohl das Studium englischsprachig ist, wollte sie unbedingt ihre Deutschkenntnisse verbessern und sich für den zweijährigen Studienaufenthalt vorbereiten. Sie belegte in Stuttgart für einige Monate Deutschkurse und arbeitete nebenbei als Freelancerin im Journalismus.

Die Wohnungssuche in Klagenfurt gestaltete sich einfach. Über Facebook ist sie auf eine Wohngemeinschaft aufmerksam geworden, die eine Mitbewohnerin suchte. „Einfach perfekt für mich. Über Skype führten wir ein Bewerbungsgespräch und ich wurde dann in diesen netten Kreis aufgenommen. Ich fühle mich sehr wohl, da wir alle im selben Alter und sehr international sind“, freut sich Julia Jakobsson. Die ersten Monate in ihrem „neuen Zuhause“ sind sehr schnell vergangen. „Ich bin begeistert vom schönen Campus und den Bergen rundherum.“ An ihrer Heimatuniversität in Schweden, so Jakobsson, war alles weit verzweigt und die einzelnen Institute in der Stadt Gothenburg aufgeteilt. „Dies trifft auf den Campus der Uni Klagenfurt nicht zu. Hier ist alles sehr nahegelegen und gut erreichbar.“ Anfangs musste sie sich bei den Lehrveranstaltungen auf längere Unterrichtszeiten einstellen. Jakobsson berichtet, dass es in Schweden undenkbar gewesen wäre, dass Kurse zwei Stunden ohne Unterbrechung dauern. Besonders schätzt sie an der Studienstruktur in Österreich, dass man selbst entscheiden kann, welche Kurse wann gewählt werden.

Zum Schluss fragen wir nach, was nun ihre Pläne für die Zukunft seien: „Zunächst möchte ich das Masterstudium abschließen. Beruflich habe ich viele Ideen. Aber mein großes Ziel ist es, in der Führungsebene in einem Medienunternehmen zu arbeiten. Und darauf werde ich hinarbeiten.“

 

für ad astra: Lydia Krömer