Mobile Telearbeit: Projekt der Universität Klagenfurt mit Mobilitätspreis des Verkehrsclub Österreich ausgezeichnet
Mitarbeiter*innen der Universität Klagenfurt können Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln, die sie für Arbeit aufwenden, nun auch als „mobile Telearbeit“ anrechnen lassen. Die Universität Klagenfurt wurde für ihren innovativen Anreiz zum Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr am 17. September 2020 in Wien mit einem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet. Schon davor erhielt sie einen Anerkennungspreis des VCÖ für die Region Kärnten.
Das Grundprinzip der nunmehr doppelt ausgezeichneten Initiative ist simpel: Wenn Beschäftigte im Bus oder im Zug am Weg zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause arbeiten, dann gilt die Fahrzeit in den Öffis als Arbeitszeit. Damit wird der Öffentliche Verkehr auch für jene attraktiv, die mit dem Auto schneller wären. Einwänden, dass man die Produktivität in dieser Arbeitszeit nicht kontrollieren könne, begegnet Martin Hitz, Vizerektor für Personal und gemeinsam mit dem Betriebsrat für das allgemeine Personal verantwortlich für das Projekt, mit folgendem Argument: „Wir setzen auf Vertrauen in unsere Mitarbeiter*innen – egal, ob unterwegs oder im Büro. In Summe können sie durch den Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel und die mobile Telearbeit freie Lebenszeit gewinnen. Den Zeitverlust durch die verhältnismäßig langsameren Busse und Züge holen sie durch die Anrechnung der Arbeitszeit wieder herein. So wird der Öffentliche Verkehr attraktiver.“ Die mobile Telearbeit sei, so die erst kürzlich veröffentlichte Betriebsmitteilung, insbesondere dazu geeignet, dienstlichen Mailverkehr zu erledigen, Unterlagen und Fachliteratur zu studieren, Besprechungen und Vorträge vorzubereiten oder Dokumente zu bearbeiten.
Bereits im Vorfeld wurde das Projekt mit einem Anerkennungspreis im Rahmen des VCÖ-Regionalpreises für Kärnten ausgezeichnet. Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Kärnten 2020 ist die innovative Buchungsplattform für den „Rufbus Unteres Drautal interkommunal – RUDi“. RUDi ist im September 2019 gestartet und ein integriertes Mikro-ÖV-Angebot, das digital buchbar ist. Über die Buchungsplattform geben die Fahrgäste die gewünschte Route ein und erhalten dann die optimale Route vorgeschlagen. Die innovative Softwarelösung bindet den öffentlichen Linienverkehr ein, sodass das Mikro-ÖV-Angebot eine Ergänzung zum Linienverkehr ist. Entwickelt hat die Buchungsplattform das Unternehmen (und Start-up der Universität Klagenfurt) Hex-Solutions, deren Geschäftsführer Philipp Hungerländer, assoziierter Professor am Institut für Mathematik der Universität Klagenfurt, ist.