Mit Wohlfühl-Games will Klagenfurter Student Sebastian Uitz ein Start-up für Computerspielentwicklung gründen
Am Computer gespielt hat Sebastian Uitz schon von Kindesbeinen an. Diese Leidenschaft macht er nun – unterstützt durch eine Förderung des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds KWF – zu seinem Geschäftsmodell. Gemeinsam mit zwei Kollegen baut er an einem innovativen Computerspiel, in dessen Zentrum eine Spinne mit ihren spezifischen Kletter- und Netzbaufähigkeiten steht. Das so genannte „Wholesome Game“ soll ab Mitte 2023 am internationalen Spielemarkt verfügbar sein. Bis dahin will das Team auch die Gründung des eigenen Unternehmens abgeschlossen haben.
Um ein erfolgreiches Computerspiel zu entwickeln und daraus eine Firma zu gründen, braucht man heute keine finstere Garage mehr. Sebastian Uitz wird bei der „Umsetzung innovativer Gründungsvorhaben“ vom Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds KWF (kofinanziert aus Mitteln des EFRE Europäischen Fonds für regionale Entwicklung) über die Universität gefördert; und ist damit für den Projektzeitraum am Institut für Informationstechnologie angestellt. Von seinem Büro im Klagenfurter Lakeside Park aus arbeitet Sebastian Uitz mit seinen beiden Kollegen zusammen. Manuel Santner kümmert sich in Salzburg um die 3D-Modellierung und das Level-Design. Der Künstler der Gruppe ist Michael Steinkellner, der in der Steiermark an der Geschichte, an den Dialogen sowie an der Musik und an den Soundeffekten feilt. Sebastian Uitz hat das Projektmanagement inne, macht das Game Design und programmiert. Auch das Marketing liegt in seiner Hand, betreut er doch den Social-Media-Auftritt auf Twitter und TikTok.
Seit 2021 arbeitet Sebastian Uitz an „A Webbing Journey“. Beim 3D Puzzle-Plattformer Spiel schlüpfen die Spieler*innen in die Rolle einer Spinne, die auf verschiedenen Inseln mit Höhlen, Buchten und Ruinen ihre Netze spinnt, um ihre Ziele zu erreichen. Das Spiel gehört in das Genre der Wholesome Games, das sich zunehmenden Interesses erfreut. „Diese Spiele zeichnen sich durch Herzlichkeit aus, sie sind familienfreundlich, ihre Handlungsstränge sind positiv, und es gibt weder Gewalt noch Kampf. In der Regel sind sie auch langsamer und zurückhaltender als andere Games“, erklärt Sebastian Uitz. Das Interesse für Wholesome Games sei unter Erwachsenen wie auch unter Kindern sehr groß. Gespielt werden kann das Spiel von Kindern ab 8 Jahren.
Sebastian Uitz sieht in der boomenden Computerspielindustrie noch viel Entwicklungspotenzial für Wholesome Games: „Letztlich spielt ja mittlerweile fast jede*r, zumindest einfache Games am Smartphone. Aber kaum jemand bezeichnet sich als Gamer*in. Es gibt daher noch viele Nischen für Einsteiger*innen, die für Wholesome Games zu begeistern sind.“
Wenn das Team seine Arbeiten voraussichtlich im Frühjahr 2023 abgeschlossen hat, werden Sebastian Uitz und seine Kollegen ein Start-up gründen und das Spiel auf den großen Plattformen wie Steam und Nintendo Switch zum Kauf anbieten. Das Marketing funktioniert dabei unter anderem über die Kooperation mit Influencer*innen. In dieser Zeit möchte Sebastian Uitz dann auch sein Studium „Game Studies and Engineering“ an der Universität Klagenfurt abgeschlossen haben. Das Masterstudium hat ihm in den letzten Jahren die perfekten Bedingungen geboten, um sich im Feld der Spieleentwicklung sowohl inhaltlich als auch technisch weiterzuentwickeln und wichtige Kontakte zu knüpfen.
Masterstudium Game Studies and Engineering
Das Masterstudium „Game Studies and Engineering“ ist ein interdisziplinäres Studium, das sich mit den technischen sowie den analytischen und ethischen Aspekten von Video- und anderen Spielen beschäftigt. Dieses Studium richtet sich an Studierende mit einem Bachelorabschluss im Bereich der Informatik und/oder Geisteswissenschaften, die an der Entwicklung, Analyse und kritischen Reflexion von Videospielen interessiert sind und die englische Sprache sowohl mündlich als auch schriftlich beherrschen. Das Hauptaugenmerk des Curriculums besteht auf dem vielfältigen Wesen und der Kontextualisierung von Spielen hinsichtlich unterschiedlicher, aber miteinander in Wechselwirkung stehender Fragestellungen. Mehr