Millstatt Symposium präsentiert Unesco Weltdokumentenerbe

Die 800 Jahre alte „Millstätter Handschrift“ gilt als das älteste reich illustrierte Buch in deutscher Sprache. Sie steht heuer im Zentrum des Symposiums zur Geschichte Millstatts und Kärntens (31. Mai – 1. Juni 2024). 

Das Symposium zur Geschichte Millstatts und Kärntens wird seit 1980 alljährlich zur Fronleichnamszeit veranstaltet und präsentiert jeweils neueste interdisziplinäre Forschung, die für Millstatt und die Region bedeutsam sind. Unter der wissenschaftlichen Leitung des Projekts „Virtuelle Benediktiner-Bibliothek Millstatt“ (Leitung: Sabine Seelbach, Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt) findet es heuer erstmals an zwei Klagenfurter Schauplätzen statt.

Das Landesarchiv Kärnten wird seine Tore zur Nachmittags-Sektion des Symposiums am Freitag, den 31. Mai 2024 um 15.00-17.00 Uhr öffnen. Diese Sektion stellt das international prominenteste Stück der Millstätter Benediktiner-Bibliothek ins Zentrum: Die Handschrift Cod. GV 6/19 des Landesarchivs Kärnten, genannt „Millstätter Handschrift“, die um 1200 entstand und als das älteste reich illustrierte Buch in deutscher Sprache gilt. Thomas Zeloth, Leiter des Landesarchivs, wird in seinem Vortrag den komplexen kulturpolitischen Prozess beleuchten, in dem es gelang, die „Millstätter Handschrift“ in das Korpus des Unesco Weltdokumentenerbes zu erheben. Frank Schäfer (Münster), der unlängst eine viel beachtete kritische Ausgabe der Millstätter Genesis vorgelegt hat, wird seine Forschungen zu einem zisterziensischen Entstehungskontext dieser Handschrift präsentieren und damit einen neuen Horizont hinsichtlich der Wanderwege von Büchern sowie der Verbindungen zwischen verschiedenen Orden im Hochmittelalter eröffnen.

In der Universitätsbibliothek Klagenfurt werden am Freitag (31. Mai) und Samstag (1. Juni) jeweils 9.30-12.00 Uhr Vorträge zum Benediktinerstift Millstatt, seiner Entstehung und den dort verfassten Schriften, aber auch zur Geographie und Wirtschaft der Region zu hören sein. Unter anderem wird die Entstehung Millstatts im Kontext der kulturellen Erschließung des Alpenraums beleuchtet. Teil des Programms ist auch eine Führung durch die Handschriftenabteilung der UB.

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Tagungsprogramm und Link zur Online-Übertragung: https://symposium-millstatt.com/

Foto kann für Berichterstattung unter Angabe der Quelle (Kärntner Landesarchiv) kostenfrei verwendet werden:

Millstätter Handschrift | Foto: Kärntner Landesarchiv

Millstätter Handschrift | Foto: Kärntner Landesarchiv