Medien- und Kommunikationswissenschaften: Von der Vielfalt des Studiums

Katrin Wallner wusste schon lange, dass sie „Irgendwas mit Medien“ machen wollte. Schließlich waren Lesen, Schreiben und der direkte Kontakt zu Menschen schon immer ihre Leidenschaft. Aus einem 1.000-Seelen-Ort in der Steiermark kommend, zog die 21-Jährige dafür nach Klagenfurt, wo sie nun glücklich mit ihrer Studien- und Ortswahl Medien- und Kommunikationswissenschaften studiert. Im Interview erzählt sie von der Diversität ihres Studiums und ihres Studierendenlebens.

Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden?

Nachdem mir das Lernen schon immer Freude bereitet hat und auch kein Zwang für mich war, wurde mir im Gymnasium bewusst, dass ich mein Wissen gerne weiter vertiefen würde. Also entschied ich mich dazu ein Studium anzutreten. Da ich ein sehr heimatverbundener Mensch bin, sehr naturbelassen und eher nicht der Typ für die Großstadt, bot sich mir die Universität Klagenfurt als idealer Studienstandort perfekt an. Gepaart mit dem Studium, das genau meinen Wünschen und Interessen entsprach, war die Entscheidung für mich somit gefallen: Ich will in Klagenfurt studieren. Ich kannte zuvor niemanden an der AAU und auch alle meine damaligen Freund*innen entschieden sich nach Graz zu gehen. Auch heute bereue ich diese Entscheidung kein bisschen! Ich hatte das Glück, wegen Corona noch keinerlei Einschränkungen zu erfahren und konnte meinen Studienstart somit in vollen Zügen genießen. Ich lernte neue Leute kennen, die inzwischen zu meinen engsten Freund*innen zählen, mit denen ich Aktivitäten in der Freizeit unternehme und den gemeinsamen Studienalltag meistere.

Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?

Ich war schon immer ein sehr extrovertierter und medienaffiner Mensch. Als Kind las ich viel, schrieb meine eigenen Geschichten, veröffentlichte meine eigene Zeitung gemeinsam mit anderen und teilte diese in der Schule aus. Als ich in der Neuen Mittelschule in die täglichen Aufgaben bei einer lokalen Zeitung hineinschnuppern durfte und ein paar Jahre darauf ein Praktikum bei einem lokalen Fernsehsender absolvierte, wurde mir klar, dass das der Bereich ist, in dem ich mich weiterbilden möchte. Ich fand immer mehr Gefallen daran, redaktionelle Arbeiten zu erledigen, Recherche zu betreiben, auf eigene Drehtermine zu fahren und Moderationen in Sendungen zu übernehmen. Als ich mich über mögliche Studien dieser Art in Österreich näher informierte, erfüllte das Angebot hier genau meine Erwartungen über die Punkte, in denen ich mehr Erfahrung für das spätere Berufsleben erlernen wollte. Wie es scheint, war diese Entscheidung auch die richtige für mich, denn nach meinem Bachelorstudium werde ich im Herbst mit dem weiterführenden Master Media and Convergence Management in Klagenfurt beginnen!

Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?

Für mich gibt es nicht ‚das eine Erlebnis‘ oder ‚den einen Moment‘ – dafür gab es in meiner Studienzeit einfach zu viele schöne Erinnerungen. Sei es beim Mittagessen in der Mensa, beim Kaffee in der Aula oder die Pausen in den Lehrveranstaltungen. Aber auch das eine oder andere lustige Hoppala von Professor*innen oder die gemeinsame Freude nach einer bestandenen Prüfung und der darauffolgende feierliche Spritzer beim Uni Wirt schafften für mich alles in allem die schönsten Erinnerungen meines Studiums.

Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?

Das Großartige am Studieren beziehungsweise am Studieren der Medien- und Kommunikationswissenschaften ist, dass du dir selbst deinen Studienplan zusammenstellen kannst. Je nachdem für was du dich interessierst, kannst du deine Lehrveranstaltungen selbst wählen – ganz nach deinen Bedürfnissen. Ich persönlich zum Beispiel bin eher der Typ ‚vor der Kamera‘ und nicht am Schnitt oder Bildbearbeitungsprogrammen etc. interessiert. Deshalb wählte ich Kurse wie Präsentieren und Diskutieren, Coaching und Beratung, Kommunikationstrainings aufbauen und gestalten und eignete mir so wichtige Praktiken für den Medienalltag an. Wenn das nichts für einen ist, werden noch unzählige weitere verschiedene Sparten im Bereich der Medien geboten, in denen man sich weiterentwickeln kann – es ist wirklich für jede*n etwas dabei. Neben den eher praktischen Lehrveranstaltungen lernt man natürlich auch grundlegende theoretische Konzepte sowie Theorien, mit denen in den Medien gearbeitet wird, kennen. Was auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders spannend wirkt, zeigt sich auf den zweiten bereits ganz anders. Oder weißt du, was Politiker*innen für Strategien einsetzen, um erfolgreich mit uns zu kommunizieren? Wie uns Werbung und Public Relations beeinflussen? Wie viel Influencer*innen verdienen und was ihre Arbeit mit Journalismus zu tun hat?

Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?

Kurz gesagt: die Diversität im Studium. Ich liebe es, dass dieser Bereich so vielfältig ist und zugleich auch so viele unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten bietet. Egal, ob man sich für Journalismus interessiert, ob man Moderator*in werden will, ob die Organisationskommunikation dir eher zusagt oder ob man in Zukunft vielleicht in der Forschung bleiben will und herausfinden will, wie Menschen den Medienwandel wahrnehmen. Im Laufe des Studiums öffnen sich immer mehr Perspektiven, die man ohne dieses niemals wahrgenommen hätte! Man lernt das kritische Hinterfragen von Dingen und betrachtet mediale Inhalte mit völlig anderen Augen. Eine Eigenschaft, die im Zeitalter der Digitalisierung und Mediatisierung nur von Vorteil ist.

Hast du auch praktische Erfahrungen gesammelt?

Im Rahmen des Studiums ist ein verpflichtendes Praktikum vorgesehen. Hier bieten sich hervorragende Möglichkeiten, in die verschiedensten Berufsgruppen Einblick zu bekommen. Ich habe mein Praktikum bei einem lokalen Fernsehsender absolviert. Was anfänglich einfach als Praktikum begonnen hat, führte später zu einer Festanstellung neben meinem Studium, wodurch ich zudem mein eigenes Geld verdiene. Abgesehen vom finanziellen Faktor kann mir die Praxiserfahrung, die ich in dieser Zeit gewonnen habe, nie wieder genommen werden. Man lernt wichtige Erfahrungen des Arbeitsalltags, die im Studium so nie übermittelt werden können und sammelt wertvolle Benefits für den persönlichen Lebenslauf!

Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?

Ich erinnere mich noch gut an den Beginn meiner Studienzeit, in dem ich maßlos überfordert mit Einschreibung, Anmeldung zu den Lehrveranstaltungen sowie dem Curriculum war. Wenn ich heute Fragen zu meinem Studium oder Ähnlichem habe, wende ich mich an die zuständige Studienprogrammleitung, die für alles und jede*n immer ein offenes Ohr hat. Zudem kann man sich bei Problemen im Studium oder Komplikationen auch immer an die ÖH wenden. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass das eine sehr gute Anlaufstelle ist, bei der man auch Gehör finden wird!

Machst du noch etwas neben dem Studium? Lässt sich das gut miteinander kombinieren?

Wenn ich nicht für Lehrveranstaltungen an der Universität bin, arbeite ich dort als Studienassistentin und erledige administrative Aufgaben jeglicher Art oder bin Ansprechperson für Anliegen der Studierenden. An den Wochenenden arbeite ich zudem bei einem lokalen Fernsehsender, wo ich als Moderatorin gemeinsam mit einer Kamera zu verschiedensten Drehterminen unterwegs bin. Mit dem Studium lässt sich beides sehr gut vereinbaren. Ich teile mir meine Lehrveranstaltungen dementsprechend ein und koordiniere so mein Arbeits- und Uni-Leben. Wenn ich dann etwas Freizeit für mich habe, bin ich gerne mit meinem Freund oder meinen Freund*innen unterwegs oder verbringe Zeit mit meiner Familie. An etwas langweiligeren Tagen darf es auch gerne mal ein gutes Buch, eine neue Netflix-Serie oder ein entspannter Videospielabend sein.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Durch das Studium Medien- und Kommunikationswissenschaften lernt man es, einen kritischeren Blick auf alle möglichen Dinge zu haben. Man hinterfragt ganz einfache Gegebenheiten und nimmt nicht einfach alles so hin, wie es ist. Bei mir persönlich trifft das vor allem auf mediale Inhalte zu. Egal ob Zeitungsartikel, die Nachrichten der ZiB um 19:30 Uhr oder ein Tweet von einer bestimmten Person, den man liest. Ich glaube, man könnte es so formulieren, dass die Sinne oder der Blick auf Geschehnisse der Welt deutlich geschärft werden. Das medienkritische Denken, das ich mir durch mein Studium angeeignet habe, hat meinen Blick auf die Welt auf jeden Fall verändert. Ich frage mich viel häufiger: Warum ist das so? Woher kommt diese Information? Wieso wird dieses und jenes behauptet? Was soll damit erzeugt werden? Wer steckt hinter diesem oder jenem?

Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?

Etwas klischeehaft ich weiß, aber mein Lieblingsort in Klagenfurt ist einfach überall rund um den Wörthersee. Vor allem im Sommer ist der See in unmittelbarerer Nähe der Universität großartig – da bietet sich eine kurze Abkühlung durch einen Sprung ins Wasser mit anschließendem Eis natürlich mehr als an. Ich denke einfach immer daran, dass ich die Möglichkeit habe, dort zu wohnen und zu studieren, wo andere Urlaub machen! Klagenfurt hat aber natürlich nicht nur den See, auch die Stadt ist im Winter wie im Sommer einfach schön anzusehen und generell gibt es viele schöne Ecken, die Klagenfurt zu einem tollen Wohnort für mich machen. Wenn ich speziell an die Uni denke, arbeite ich am liebsten in der Stille der Bibliothek oder im Atrium des Vorstufengebäudes. Aber auch der Lakeside Park und die vielen Sitzmöglichkeiten im Freien ermöglichen es im Sommer die Zeit zwischen den Lehrveranstaltungen super zu überbrücken.

Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium erzählt hätte? Hättest du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?

Bevor der Uni-Start überhaupt bevorsteht, sind einige administrative Dinge zu erledigen. Diesbezüglich wäre ich froh gewesen, einige zusätzliche Informationen zu erhalten oder Anlaufstellen angeboten zu bekommen. Heute kann ich dazu nur sagen, dass alles halb so schlimm ist wie früher angenommen. An der Universität Klagenfurt gibt es viele Einrichtungen, an die man sich wenden kann, wenn sich einem Fragen auftun. Ich lege euch dabei die ÖH oder die zuständige Studienprogrammleitung sehr ans Herz! Aber generell würde ich meinem früheren Ich sagen, dass es tatsächlich stimmt, dass man in seinem gewählten Studium nur noch das lernt, was einem wirklich Freude bereitet. Das Leben während der Uni ist wirklich eine der besten Phasen unseres Lebens und das sollten wir alle genau so genießen! Jetzt, wo es sich bezüglich Corona auch zu bessern scheint, steht einem uneingeschränkten Uni-Leben auch nichts mehr im Weg!

Wort-Rap

  • Meine Lieblings-LV war… Unternehmenskommunikation und Influencer Marketing
  • Mein Studi-Leben ist… aufregend, ereignisreich und auch anspruchsvoll zugleich
  • Uni geht nicht ohne… den morgendlichen Kaffee vor der LV!
  • Mich motivieren… meine Ziele im Leben, meine bisherigen Leistungen und wenn’s mal mehr braucht: mein Freund
  • Mein Traumjob ist… noch nicht genau festgelegt