Marion Lauchart: „Lasst euch nicht berieseln. Seid mutig – verändert!“
Unsere Absolventin Marion Lauchart hat Angewandte Betriebswirtschaft studiert. Im Studium wurde sie in ihrer Neugierde und Mut unterstützt, Dinge zu hinterfragen. Diese Eigenschaft hat sie sich bis heute behalten und ist eine wichtige Grundlage in ihrem Beruf als Unternehmensberaterin und Coach. Sie spricht mit uns im Interview über die Selbstständigkeit und was ihren Traumberuf ausmacht.
Was hat Sie damals an die Universität Klagenfurt gezogen?
Ich habe damals die Entscheidung aus zwei Gründen getroffen. Einerseits hätte ich mir das Studium in einem anderen Ort nicht leisten können (ich war die ersten 2 Jahre bei einer Großtante einquartiert) und zweitens hat mir die Stadt Klagenfurt mit der Nähe zum Wörthersee schon immer gut gefallen. Mit 18 Jahren hatte ich noch keine Ahnung, dass auch die Qualität der Studiengänge sehr groß ist – im Nachhinein bin ich aber sehr froh über meine Entscheidung damals.
Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit?
Es gibt viele unvergessliche Erlebnisse – aber ein Erlebnis hat mich besonders geprägt. Ich war im zweiten Semester in einer Vorlesung (Volkswirtschaft) und habe eine Aussage des Professors hinterfragt. Das war eigentlich nicht üblich, denn es haben sich alle berieseln lassen. Der Professor hat mir meine Frage beantwortet und dann gesagt: „Frau Warmuth, ich denke, dass Sie vom Land kommen.“ Ich habe das bejaht. „Bitte behalten Sie Ihre Offenheit und den Mut Ihre Meinung zu sagen, dass wird Ihnen sehr hilfreich sein.“ Ich wurde von vielen Studierenden belächelt, aber ich bin seinem Rat gefolgt und das hat mir viele Möglichkeiten eröffnet.
Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich… dasselbe studieren – denn ich habe einen guten Überblick über die betriebswirtschaftlichen Abläufe bekommen, die ich als Beraterin sehr gut brauchen kann. Darüber hinaus hatte ich einige Professor*innen, die mein Interesse in systemische Vorgänge, Teamentwicklung, Personalentwicklung und Unternehmensberatung erfolgreich geweckt haben.
Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben?
Dr. Gerhard Pongratz (Personalentwicklung), Univ. Prof. Dietrich Kropfberger und Prof. Heijo Rieckmann waren inhaltlich und menschlich sehr prägend für meine berufliche Entwicklung.
Waren Sie während Ihrem Studium im Ausland? Welche Erfahrungen haben Sie mitgenommen?
Ich war während dem Studium 4 Monate in Australien und 3 Monate in Südafrika. Ich hatte mich jedoch beides Mal nicht in einer Universität eingeschrieben – sondern hatte eine Sprachschule vor Ort besucht. Diese Erfahrung war besonders wichtig, denn ich war einige Zeit im internationalen Vertriebsaufbau eines medizintechnischen Unternehmens und hatte durch meine sehr guten Englischkenntnisse eindeutig einen Vorteil. Darüber hinaus durfte ich meinen Horizont durch die kulturellen Erlebnisse erweitern. Ich würde allen Studierenden empfehlen, dass sie die Studienzeit nutzen und ins Ausland gehen um dort Erfahrungen zu machen.
Wie hat sich Ihr Weg vom Studium bis heute entwickelt?
Geschäftsassistenz Gastronomie (80 Mitarbeiter)
Geschäftsassistenz und Vertriebsaufbau eines medizintechnischen Unternehmens
seit 2018 als Unternehmensberaterin und Coach (selbstständig)
Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Hier könnte ich ganze Bücher füllen. Ich liebe meinen Beruf und es gibt nur wenige Bereiche, die ich nicht sehr gerne mag – und diese Bereiche habe ich delegiert.
Ich liebe die Arbeit mit den Menschen in Unternehmen. Mich faszinieren die unterschiedlichen Branchen, Denkweisen, Arbeitsweisen, politische Zusammensetzungen und Herausforderungen der Unternehmen, die ich begleiten darf.
Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich in der Unternehmensberatung derzeit hauptsächlich?
Agile Unternehmensführung
Teamentwicklung
Organisationsentwicklung
Führungskräftecoaching
Das sind meine Kernbereiche in der Beratung. Ich beschäftige mich in diesen Bereichen immer situativ mit den Herausforderungen und Themen der Unternehmen.
War es für Sie schon immer ein Wunsch selbstständig zu sein?
Ja.
„Selbst und ständig.“ Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
Reine Einteilungssache.
UND ich habe einen Vorteil – ich arbeite wirklich gerne. Es ist meine Berufung – da bin ich gerne bereit ein wenig mehr zu arbeiten. Und ich schaffe es auch sehr gut, die freie Zeit mit sinnvollen Aktivitäten zu gestalten.
Was verbindet Sie heute noch mit der Universität?
Viel zu wenig – ich war die letzten Jahre bei keiner Veranstaltung und habe auch sonst wenig Kontakt gepflegt. Das werde ich in Zukunft ändern.
Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Macht das was Euch Spaß macht. Nutzt die sehr guten Möglichkeiten, die wir an den Universitäten in Österreich haben. Viele Praktikumsplätze erweitern den Horizont. Ein Auslandssemester ist unglaublich bereichernd. Seid mutig – verändert!
Auf ein paar Worte mit Marion Lauchart
Denke ich an Klagenfurt, denke ich sofort an… den Wörthersee.
Mein Lieblingsort an der Universität war… die Bibliothek, die Aula und der Uniwirt.
Das mache ich morgens zuerst im Büro…Zum Glück bin ich viel bei Kunden – aber Kaffee darf morgens nie fehlen.
Ihr Studium in 3 Worten: TUN – Offen sein – Lernen, wo Wissen zu finden ist