Liefer-Roboter auf den Gehsteigen und autonome Fahrzeuge: Forschungsprojekt für effizientere Lieferketten in Städten
Leere Lastwagen stehen noch immer in Staus und Menschen fahren mit Autos zu Paketboxen: Lieferketten in Städten haben noch viel Potenzial, nachhaltiger und effizienter zu werden. Das wird besonders in der Vorweihnachtszeit sichtbar, in der noch mehr Waren und Pakete als sonst unterwegs sind. In einem Forschungsprojekt sollen nun neue Optimierungswerkzeuge entwickelt werden.
Noch sind es utopische Träume: Städte ohne Fahrzeuge, die Lärm, Schmutz, Staus und Umweltbelastung mit sich bringen. In diesen Städten würden autonome Fahrzeuge, Roboter und Drohnen Waren ausliefern. Diese würden effizient und nachhaltig zusammenarbeiten. „Damit wir uns diesen Utopien annähern können, müssen wir eine Vielzahl schwieriger, miteinander verflochtener strategischer und operativer Entscheidungsprobleme lösen. Wer fährt wohin, wer transportiert was, wer gibt Lieferungen an wen ab, wo sind Verteilstationen, wer fährt wann? Das sind nur einige davon“, erklärt Margaretha Gansterer. Sie hat gemeinsam mit belgischen Kollegen das Projekt „Sustainable city supply chains by collaboration and integrating the city perspective“ bei der wichtigsten öffentlichen Fördergesellschaft für Grundlagenforschung in Belgien, der Research Foundation „Fonds Wetenschappelijk Onderzoek“ (FWO), eingereicht und kürzlich genehmigt bekommen.
Margaretha Gansterer führt weiter aus: „Wir brauchen Optimierungs- und Simulationswerkzeuge, die die Entscheidungsfindung in diesem komplexen Umfeld unterstützen. Aktuell sind diese Tools unzusammenhängend in der wissenschaftlichen Literatur verstreut und nicht ausgereift genug, um die aufkommenden Trends in der urbanen Logistik zu unterstützen.“ Das Forschungsteam möchte diese Lücke nun schließen und eine umfassende Reihe von Optimierungsalgorithmen für Städte und deren Lieferketten entwickeln. Dazu sollen erhebliche Fortschritte bei den Operations Research Tools erreicht werden, die, so Gansterer weiter, „wesentlich dazu beitragen sollen, das Verständnis für die Auswirkungen neuer Technologien, Trends und Strategien für alle Akteure der städtischen Logistik zu erhöhen. Wenn wir das erreichen, können wir einen wichtigen Beitrag für nachhaltigere Städte leisten.“