E-Learning gegen Corona: Ein Interview mit Wilfried Elmenreich
Wilfried Elmenreich, Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme, sprach mit uns über das Arbeiten im Home-Office, die notwendige Umstellung der Präsenzlehre auf eLearning und die Vorteile der heutigen Technologien.
Wie geht es Ihnen derzeit zu Hause im Home-Office?
Im Moment habe ich noch alles ganz gut im Griff. Es kommen natürlich unglaublich viele Telefongespräche und Online-Meetings zusammen. Zum Glück habe ich eine gute Internetverbindung.
Die Fahrradfahrt an die Uni fehlt mir ein bisschen, ich versuche das mit einer täglichen Turnstunde im Garten gemeinsam mit meinen Kindern zu kompensieren.
Welche Lehrveranstaltung halten Sie von zu Hause aus?
Alle – d.h. mehrere Seminare, eine Vorlesung und auch ein Research Projekt, bei dem Studierende an einer Forschungsfrage arbeiten und einen Laborbericht abgeben. Zum Glück ist bei uns vieles computerbasiert mit Simulation beforschbar und ein Student konnte sich kurz vor der Selbstisolation noch einen Spiderino-Roboter ausborgen.
Wie erfolgt die technische Umsetzung?
Wir setzen auf verschiedenste Technologien und setzen jeweils ein was am besten geeignet ist. Skype hat sich als sehr brauchbar erwiesen, da es gratis ist und somit auch die Einbindung von Gastvortragenden ohne Uni-Account in Lehrveranstaltungen, wie unserem Blockkurs „Sustainability“, ermöglicht. In diesem Kurs mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch online in Kleingruppen zusammenarbeiten und ein Online-Whiteboard gemeinsam mit Skizzen und Texten versehen. Unsere Studierenden haben sich der Situation sehr gut angepasst und tolle Beiträge erstellt.
Wie funktioniert die Lehrveranstaltungszeit für Sie zu Hause?
Es ist aktuell mehr Vorbereitungszeit zu investieren, während der Lehrveranstaltungen ist der Aufwand nicht anders als sonst. Ein kleiner Vorteil ergibt sich aus der Online-Lehre: Früher musste ich zwischen aufeinanderfolgenden Lehrveranstaltungen oft von Hörsaal zu Hörsaal über den Campus hetzen, das entfällt nun.
Vor- und Nachteil des eLearnings?
Technisch gesehen haben wir Glück im Unglück – wäre eine ähnliche Situation ein paar Jahre früher aufgetreten, wären wir weit schlechter gerüstet, um die Kommunikation aufrechtzuerhalten. Ich bin seit 2014 regelmäßig in einem Online-Meeting in dem wir Lernprogrammiersprachen besprechen. Zur Kommunikation haben wir über die Jahre verschiedenste Systeme ausprobiert und hatten, insbesondere am Anfang oft Verbindungsprobleme. Seit ein, zwei Jahren laufen die Systeme stabil, auch bei großen Teilnahmezahlen.
Das e-Learning bietet natürlich auch große Vorteile, die über eine Notsituation weit hinausgehen. Ich kann mir vorstellen, dass wir nach der Corona-Krise auf eine gute Mischung aus Online- und Präsenzlehre kommen, die das Studieren in Zukunft wesentlich flexibler macht.
Gibt es viele Fragen von Studierenden?
Ja, aber hauptsächlich zum Stoff. Unsere Studierenden haben sich als sehr flexibel und aktiv erwiesen und machen bei allen Online-Aktivitäten toll mit. Die Studierenden sind da sehr proaktiv: Wenn dann noch etwas unklar ist, wird gleich im Chat oder per E-Mail nachgefragt.
Wie funktioniert der Austausch und Kontakt mit Studierenden und Kolleg*innen?
Zusätzlich zu den üblichen E-Mails gibt es einen intensiven Austausch in Chats und Online-Meetings. Wir werden auch unsere Group Meetings weiterhin wie geplant abhalten, aber eben als Online-Meeting.
Zum Abschluss noch ein Wort…
Allen alles Gute, Besonnenheit und Gesundheit.