Kulturpreise des Landes Kärnten vergeben: Cristina Beretta, Franz Hartlieb, Patrick Rodler und Josef Winkler ausgezeichnet

Unter den diesjährigen Preisträger:innen der Kulturpreise des Landes Kärnten sind vier mit der Universität Klagenfurt verbundene Personen. Den Kulturpreis des Landes erhielt der Schriftsteller Josef Winkler, Ehrendoktor der Universität Klagenfurt. Cristina Beretta (Institut für Slawistik) wurde mit einem Würdigungspreis geehrt. Je ein Förderungspreis erging an Franz Hartlieb (Institut für Rechtswissenschaften) sowie an Patrick Rodler (Institut für Artificial Intelligence und Cybersecurity).

Die Kulturpreise des Landes Kärnten wurden auch in diesem Jahr durch Landeshauptmann Peter Kaiser vergeben. Peter Kaiser dankte den Kärntner Kunst- und Kulturschaffenden für ihre „fast seismographische, kritische Reflexion der politischen und gesellschaftlichen Vorgänge im Land und darüber hinaus“. Die Kulturpreisverleihungen sollen auch Anerkennung für das vielfältige Wirken im Kulturland Kärnten sein.

Zu den Preisträger:innen:

Der Schriftsteller Josef Winkler, geboren 1953 in Kamering, erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter den Großen Österreichischen Staatspreis und den Georg-Büchner-Preis. Er veröffentlichte über 30 Werke. Seine Bücher wurden in 17 Sprachen übersetzt, darunter Japanisch, Litauisch, Bulgarisch und Russisch. 2009 wurde er Ehrendoktor der Universität Klagenfurt. Seit 2012 ist Josef Winkler Präsident des Österreichischen Kunstsenats. Die Laudatio für Winkler hielt der Germanist und Literaturkritiker Klaus Kastberger. Er bezeichnete Winkler als eine der wichtigsten Figuren der deutschsprachigen Literatur. „Josef Winkler ist ein Kärntner Autor von internationalem Format, der es über Jahrzehnte in Kärnten ausgehalten hat und es hier augenscheinlich noch immer aushält“, so Kastberger. In Winklers Literatur verwirkliche sich ein „radikaler Herrschaftsanspruch des Bildes, eine Entfesselung von Metaphern“. Josef Winkler habe Kärnten zu einem eigenen und hervorstechenden literarischen Kontinent gemacht.

Cristina Beretta, geboren 1973 in Monza, ist assoziierte Professorin am Institut für Slawistik der Universität Klagenfurt. Sie studierte Übersetzen in Milano, später Slawistik und Anglistik an der Universität Heidelberg, wo sie 2011 in der Slawistik promovierte. Seit 2008 ist sie an der Universität Klagenfurt tätig, wo sie auch habilitierte. Sie beschäftigt sich mit der bosnisch/kroatisch/serbisch/montenegrinischen sowie der russischen Literatur, insbesondere im Hinblick auf die Themen Krieg, Nationalismus und Geschlechternormen. Cristina Beretta ist in der grenzübergreifenden Vernetzung in der Alpen-Adria-Region (z.B. Sommerkolleg/Poletna Šola Bovec, Alps-Adriatic Rectors‘ Conference) aktiv und engagiert sich für die Stärkung des Slowenischen in Kärnten/Koroška. Sie ist Ko-Leiterin der Zweigstelle Klagenfurt/Celovec der Südosteuropa Gesellschaft und stellvertretende Vorsitzende des Senats der Universität Klagenfurt.

Franz Hartlieb, geboren 1987 in Klagenfurt, ist Professor für Privatrecht mit Schwerpunkt Unternehmens- und Gesellschaftsrecht am Institut für Rechtswissenschaften. Er studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Klagenfurt, Salzburg, Linz und Rom. 2022 hat ihm die Universität Graz die Lehrbefugnis für Unternehmensrecht, Gesellschaftsrecht, Zivilrecht sowie Bank- und Kapitalmarktrecht verliehen. Für seine Habilitationsschrift „Verbandsvertragsrecht“ erhielt er den Gustav Figdor-Preis der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der ÖAW, den Walter Haslinger-Preis sowie den Josef Krainer-Würdigungspreis. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Unternehmens- und Gesellschaftsrecht, im wirtschaftsnahen Zivilrecht und im Kapitalmarktrecht.

Patrick Rodler, geboren 1984 in Klagenfurt, ist Privatdozent am Institut für Artificial Intelligence und Cybersecurity der Universität Klagenfurt. Er studierte Technische Mathematik und Angewandte Informatik und promovierte in Informatik, jeweils mit Bestnoten (summa cum laude). 2023 habilitierte er sich in Informatik mit dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz. Seine Forschungsinteressen umfassen die Qualitätssicherung und Fehlerbehebung in Systemen wie Software, Hardware, Datenbanken, Robotern oder Fahrzeugen, die Lösung von Such- und Planungsproblemen, die computerbasierte Wissensdarstellung und -verarbeitung sowie maschinelles Lernen. Neben Auszeichnungen für seine Master- und Doktorarbeit erhielt er einen Preis für exzellente Lehre der Universität Klagenfurt. Im vergangenen Jahr war er auf allen internationalen Top-Konferenzen im Bereich Künstliche Intelligenz eingeladen, um seine Arbeiten zu präsentieren.

Insgesamt 13 Preise mit einer Gesamtdotierung von 91.000 Euro wurden vergeben. Das Land Kärnten folgte mit seinem Beschluss im Juli 2024 den Empfehlungen des Kärntner Kulturgremiums. Neben dem Kulturpreis des Landes gab es insgesamt acht Förderungs- sowie drei Würdigungs- und einen Anerkennungspreis. Die Preisverleihung fand am 13. Dezember 2024 in der Carinthischen Musikakademie Ossiach statt.

Presseinformation des Landespressediensts Kärnten