Kritisches und abstraktes Denken wird in Zukunft eine immer wesentlichere Rolle in Unternehmen spielen

Patrick Habernik  studiert im Zweitstudium Philosophie. Er hat bereits das Bachelorstudium Angewandte Betriebswirtschaft absolviert und ist für den interdisziplinären Masterstudiengang Science, Technology & Society Studies inskribiert. Er ist der Ansicht, dass kritisches und abstraktes Denken förderlich für das Management eines Unternehmens ist. Er ist sich sicher, dass in Zukunft genau diese Fähig- und Fertigkeiten in Unternehmen einen immer wesentlichere Rolle spielen werden. Mit uns spricht er über sein Philosophiestudium, was ihm daran besonders gefällt und wo er sich in 10 Jahren sieht.

War dir von Anfang an klar was du studieren willst oder wie kam es zu deiner Studienwahl?

Die Entscheidung für ein Zweitstudium, genauer gesagt für die Philosophie als Zweitstudium, ist bei mir nach dem ersten Semester meines betriebswirtschaftlichen Studiums gefallen. Mein Interesse hierfür wurde vorerst durch große Philosophen geweckt, die einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Ökonomie ausübten. Darüber hinaus, indem mir bewusst wurde, dass die Philosophie als Basis aller Wissenschaften förderlich für jedes andere Studium ist. Mir wurde auch relativ schnell klar, dass Kompetenzen, die durch das Philosophiestudium erlernt werden wie beispielsweise kritisches und abstraktes Denken oder hinterfragen von Entscheidungen, förderlich für das Management eines Unternehmens sind. Auch wenn dies in manchen Unternehmen noch unerwünscht ist, so bin ich mir sicher, dass es in Zukunft mehr und mehr eine wesentliche Rolle spielen wird, um langfristig wettbewerbsfähig bleiben zu können. Ein Philosophiestudium ist auf jeden Fall eine persönliche und berufliche Bereicherung.

Erzähle uns eine lustige AAU Anekdote! 

Spontan fallen mir die Stichwörter Wörthersee, eine gemeinsame Fischplatte, Aperol Spritzer und eine lange Diskussion über Sinnesdaten ein. Fragen wie z. B. wo „Farben“ eigentlich liegen. Sind sie am Ding, werden sie im Gehirn erzeugt oder sind sie einfach nur soziale Konstrukte.


Welche Fächer gefallen dir besonders gut und warum?

Ethik: Weil es meiner Meinung nach hinsichtlich unserer derzeitigen Rohstoffausbeutung und künftiger Generationen eine sehr wesentliche Rolle spielt. Logik: Weil ich die Verbindung zur bzw. mit der Mathematik einfach sehr spannend finde.


Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Definitiv! In einer Art und Weise, die mir kaum möglich ist in Worte zu fassen. Um eine Beschreibung zu versuchen, so würde ich sagen, dass sich das Denken, also das „wie man über etwas (nach)denkt“, eine ganz neue Ebene erreicht hat.

Was magst du an Klagenfurt? Warum sollte man hier studieren?

An Klagenfurt mag ich, ganz klipp und klar, die Lebensqualität. Ein weiterer Grund ist die Universität selbst. Die Alpen-Adria-Universität bietet einen nahen und einfachen Kontakt zu Professoren und Professorinnen. Man ist hier eben nicht nur eine Nummer.


Was wäre ein wichtiger Tipp für Studienanfängerinnen und Studienanfängern?

Die Wahl des Studiums gar nicht so sehr von dem angestrebten Job abhängig machen. Erstens muss man hinterfragen, wo der eigentliche Jobwunsch herkommt. Ob dieser eventuell unterbewusst durch das Umfeld oder die Erziehung vorgegeben wurde und demnach gar nicht den „wahren und eigentlichen“ Vorlieben entspricht. Zweitens verändern sich die Perspektiven im Laufe des Studiums, so dass man auf berufliche Ideen kommt, die einem vorher nie eingefallen wären. Kurz gesagt: Sich selbst und seinen wahren Vorlieben treu bleiben! Dann geht das Studieren sehr viel leichter.

Wo siehst du dich in 10 Jahren? In welchem Feld willst du beruflich tätig sein?

Das ist mittlerweile gar nicht mehr so leicht zu beantworten, da sich mein Horizont durch das Studium ständig erweitert und somit auch verändert. In 10 Jahren könnte ich mir vorstellen, in der Forschung, im Innovationsmanagement oder in einem Bereich zu arbeiten, in welchem ich für die Gesellschaft etwas Positives bewirken kann.

 

Wort-Rap

Meine Uni ist… ​Frisch.
Mein Studi-Leben geht nicht ohne… Freunde.
Mich inspirieren… Gespräche/Diskussionen.