Klinikum Klagenfurt und Universität Klagenfurt forschen zu Patientenverfügung
Derzeit haben nur 0,6% aller Intensivpatient*innen eine Patientenverfügung. Dies wollen das Klinikum Klagenfurt und die Universität Klagenfurt ändern. Sie suchen in einer aktuellen Studie nach Menschen, die sich bereits Gedanken zum Thema Patientenverfügung und/oder Vorsorgevollmachten gemacht haben.
Es ist Alltag für die Mitarbeiter*innen der Intensivstationen: Patient*innen, die als Folge einer chronischen Erkrankung oder eines Akutereignisses plötzlich handlungsunfähig sind. „Über das optimale Vorgehen für die Patientin machen wir uns in der täglichen Arbeit sehr viel Gedanken. Wie sinnvoll ist es, noch Therapieziele zu setzen? Wäre es besser eine palliativmedizinische Versorgung zu beginnen? – Das ist oft wahre Detektivarbeit die wir meistens in Kooperation mit den Angehörigen machen, um den Wunsch unserer Patient*innen herauszufinden“, erzählt Markus Köstenberger, Oberarzt an der Anästhesiologie und Intensivstation am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Vor diesem Hintergrund starteten das Klinikum Klagenfurt am Wörthersee ein Projekt mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt mit dem Titel „Patientenverfügung auf österreichischen Intensivstationen“.
„Unsere Forschungsarbeit zeigte, dass nur 0,6 % aller Patient*innen in Österreich eine derartige Verfügung haben. In absoluten Zahlen heißt das 3 Patient*innen von 475“, sagen Rudolf Likar, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt und Projektleiterin Svenja Diegelmann von der Alpen-Adria Universität. Svenja Diegelmann studiert im Doktoratsprogramm „Health and Sustainability Communication and Management (HSCM)“ an der Universität Klagenfurt.
Interessierte gesucht
Aus diesem Grund arbeitete das Forscherteam (Svenja Diegelmann, Ralf Terlutter, Sonja Bidmon, Markus Köstenberger, Rudolf Likar) nun ein Folgeprojekt aus: „Wir starten eine Aufklärungsoffensive zum Thema Patientenverfügung und nehmen mit allen Interessierten Kontakt auf, um sie zu befragen“, so Likar, Köstenberger und Diegelmann. Köstenberger: „Wir möchten uns vor allem mit Menschen unterhalten, die sich bereits Gedanken über eine Verfügung gemacht haben. Wir wollen wissen, wie sie beim selbstbestimmten Entscheiden vorgegangen sind und was für sie wichtig war.“ Die persönlichen Berichte sollen dann in eine Broschüre integriert werden, die in einer weiteren Studie auf ihre Wirksamkeit getestet wird.
Interessierte, die an dem Projekt mittels eines Interviews teilnehmen wollen, können sich sehr gerne bei Svenja Diegelmann melden:
E-Mail: svenja [dot] diegelmann [at] aau [dot] at
T: 0463-2700-4044