Klagifornication – Der Podcast zum Campusleben in Klagenfurt
Jannik Lorenz (23) und Samuel Hérault (21) sind Studenten der Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Klagenfurt. Die beiden produzieren mit „Klagifornication“ einen Uni-Podcast, der jeden ersten Samstag im Monat auf Radio Agora zu hören ist. Dort reden sie über Klagenfurt, das Campusleben und typische Studierenden-Themen, wie das Leben in einer WG, Lernstress oder Uni-Partys. Wie sie auf die Idee gekommen sind, was sie an ihrem Studium mögen und welche Podcasts sie privat hören, verraten sie im Interview.
Wie entstand der Podcast „Klagifornication“?
Jannik: Ich machte bereits vor einem Jahr einen Podcast für das lautstark-Magazin der ÖH Klagenfurt. Am Anfang des Sommersemesters 2019 wurden Samu und ich von der Chefredakteurin angesprochen, ob wir eine Sendung für Radio Agora produzieren wollen, weil es einen Sendeplatz geben würde.
Samuel: Ihr „Macht es, Jungs!“ war schließlich ausschlaggebend dafür, dass wir das Projekt wirklich in Angriff nahmen. Die Idee zum Namen kam spontan. Wir standen vor dem Gebäude von Radio Agora und spielten mit Wörtern herum bis Jannik auf einmal ‚Klagifornication‘ sagte. Da dachten wir „Ja, das nehmen wir!“. Wir haben auch überlegt, ob unser Name zeigen sollte, dass wir zwei Deutsche in Klagenfurt sind, letztendlich passt ‚Klagifornication‘ aber einfach zu gut. Es ist das Lebensgefühl hier. Wenn man aus dem Fenster schaut: Sonne und See – es passt zu Klagenfurt.
Wie seid ihr zwei eigentlich zu dem Entschluss gekommen in Klagenfurt zu studieren?
Jannik: Ich wollte Medien- und Kommunikationswissenschaften studieren. In Deutschland ist der Zugang zu bestimmten Studiengängen, durch den Numerus Clausus, oft nicht möglich. Die Uni Klagenfurt dagegen bietet einen uneingeschränkten Zugang zum Studium.
Samuel: Mich hat eine Bekannte darauf gebracht. Sie hat mir von der Uni hier erzählt und es hat attraktiv für mich geklungen. Jetzt hat mich (uns) natürlich das Klagifornication-Gefühl davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Was wollt ihr mit eurem Podcast bezwecken?
Samuel: Wir möchten gerne, dass das Campus-Gefühl ausgeprägter wird und ein Uni-Podcast kann dabei sicher helfen. Außerdem bietet er die Möglichkeit eine Plattform zu schaffen, um beispielsweise Informationen zu verbreiten.
Wer hört sich den Podcast an und von wem wünscht ihr euch, dass er angehört wird?
Jannik: Mein Opa hat sich eigens einen Spotify-Account zugelegt! Aber in erster Linie ist das Programm natürlich auf Studierende zugeschnitten.
Samuel: Wir haben auf Spotify bereits Zuhörerzahlen im dreistelligen Bereich, das ist schon mal ganz gut. Dazu kommt die Live-Hörerschaft von Radio Agora. Woher die Personen kommen, können wir aber nicht nachvollziehen.
Jannik: Wahrscheinlich kommen viele aus Klagenfurt. Ich habe aber auch Feedbacks von Leuten aus Deutschland bekommen, die den Podcast sehr lustig fanden. Wir sprechen ja über Dinge, die sich nicht nur auf Klagenfurt beziehen. Die Inhalte sollen auf jeden Fall für Studierende relevant und unterhaltsam sein.
Samuel: Egal, ob du in Deutschland, Graz, Wien oder Klagenfurt studierst, das Lebensgefühl an der Uni ist immer das gleiche.
Wie entsteht eine Podcast-Folge?
Jannik: Es gibt einen groben Plan mit fünf wiederkehrenden Kategorien. Meistens machen wir vier davon pro Sendung, aus denen wird dann die 60-minütige Show zusammengesetzt. So eine Kategorie ist das Interview, das lässt sich gut planen.
Samuel: Wir haben uns zwar nicht vorgenommen, dass wir jeden Monat eine/n MusikerIn oder eine Band interviewen, bis jetzt hat es sich mit Granada und Karmic aber so ergeben. Wir wollen Leute vor das Mikro holen, die Uni-Klagenfurt oder Klagenfurt-Bezug haben.
Jannik: Dann zeichnen wir alles in einem Stück auf. Wir haben unsere Bausteine, aus denen wir den Podcast basteln. Begrüßung, Einleitung, Umfrage, Interview und so weiter.
Ihr zeichnet also alles im Studio auf?
Jannik: Das meiste, ja. Wir sind aber auch flexibel, wie beim Interview mit Karmic. Die traten im Lendhafen Café auf. Da wir nicht jede Band ins Studio einladen können, hat uns Samu, der dort auch als Barkeeper arbeitet, den ruhigsten Raum für das Interview rausgesucht. Das war der Getränkekeller.
Hört ihr privat auch Podcasts?
Jannik: Ja, ich höre mir auch privat welche an, daher meine Affinität dazu, so etwas selbst zu produzieren. Allerdings höre ich dabei vor allem Fußballpodcasts.
Samuel: Ich glaube der Zenit von Podcasts ist jetzt gerade.
Was gefällt euch an eurem Studium am besten?
Jannik: Die Freiheit, sich aussuchen zu können, welche Richtung man in seinem Studium einschlagen möchte. Außerdem gibt es Besonderheiten wie das Medienlabor an der Uni mit Schnittraum, Tonstudio und so weiter. Den können alle Studierenden nutzen. So lernt man – man nimmt sich was und probiert es einfach aus. In gewisser Weise war das der Grundstein dafür, dass es den Podcast heute überhaupt gibt.
Samuel: Das Studium hier hat generell ein anderes Temperament, wenn man es mit manchen deutschen Unis vergleicht. Man lernt interaktiver und selbstständiger.
Jannik: Außerdem hat man ein gutes Verhältnis zu den Lehrenden, die einen oft und gerne mit Rat zur Seite stehen. So zum Beispiel Dr. Matthias Wieser, der so Aktivitäten wie diesen Podcast fördert.
Für Studieninteressierte – warum sollte man in Klagenfurt studieren?
Jannik: Weil man die Möglichkeit hat neben den verpflichtenden Lehrveranstaltungen Dinge auszuprobieren. Es gibt in unserem Studiengang weniger Prüfungen, dafür sind mehr Arbeiten zu schreiben. So erfolgt die Zeiteinteilung aber ganz anders als anderswo.
Samuel: Praxis und Theorie sind an der AAU ganz gut ausgeglichen. Bei Medien- und Kommunikationswissenschaften ist es auf jeden Fall so, dass man versucht praxisnah zu lehren und zu lernen.
Wie seht ihr die Zukunft eures Podcasts?
Jannik: Der Sendeplatz ist bis Oktober fixiert. Wir zwei sind aber nur noch bis Juli in Klagenfurt. Wir werden also sehen wie es dann weitergeht.
Samuel: Wahrscheinlich wird es eine Erbschaft. Es wäre schon cool, wenn ihn jemand übernehmen würde. Die Struktur wäre ja schon da. Also, wer Interesse hat, soll sich bitte melden!
Zum Podcast
Samstag 01.06. | 19:00 – 20:00 Uhr