Kick-off zur Vernetzungsinitiative für Wissenschaftlerinnen
Am 18. November fand auf Einladung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) der erste Workshop des Club Scientifica, eines interdisziplinären Netzwerks für Wissenschaftlerinnen in Österreich, statt. Mitarbeiterinnen der AAU, der Fachhochschule Kärnten (FH) und der Pädagogischen Hochschule Kärnten (PH) nahmen am Vernetzungsworkshop teil.
Organisiert wird der Club Scientifica österreichweit von dem auf Hochschulentwicklung, Karriereplanung und Gleichstellung spezialisierten Consulting-Unternehmen Permion, im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW).
Die Veranstaltung beschäftigte sich mit der Frage „Gremienarbeit – Fleißaufgabe oder Karrierechance?“ Diskutiert wurden Chancen und Möglichkeiten, aber auch Schwierigkeiten und Hindernisse, die sich für Mitarbeiterinnen der Hochschulen aus dem Engagement in universitären Gremien ergeben. Einleitend stellten sich Vizerektorin Cristina Beretta und Edith Erlacher-Zeitlinger (PH Kärnten) den Fragen von Gabriele Suppan (Permion). „Wir müssen differenzieren: Frauen betätigen sich überdurchschnittlich in Arbeitsgremien, die zeitintensiv, aber oft weitgehend unsichtbar sind, während sie in prestigeträchtigen Entscheidungsgremien weniger repräsentiert sind. Für die Karriere macht es einen Unterschied, in welchen Gremien sich Mitarbeiterinnen engagieren“, hielt Erlacher-Zeitlinger unter anderem fest. Es macht sicher einen Unterschied, von welcher Karriere die Rede ist, ob von Forschung, von einer universitätspolitischen Laufbahn oder von einer Karriere außerhalb der Universitäten. Vizerektorin Beretta präzisierte: „In all diesen Fällen lassen sich Erfahrungen aus der Gremienarbeit vielfach anwenden, da diese zur Entwicklung neuer Fertigkeiten führen, etwa zu einem erhöhten Pragmatismus, zu taktischen Kompetenzen oder zur Fähigkeit zum Networking.“
Nach diesen einführenden Inputs arbeiteten die knapp 40 Teilnehmerinnen intensiv in Kleingruppen. Dabei stand der interuniversitäre Austausch und die Reflexion von Erfahrungen der Teilnehmerinnen im Mittelpunkt. Es wurde aber auch darüber diskutiert, welche strukturelle Unterstützung die Hochschulen Frauen für ihre Karriereplanung anbieten können. Welche Rahmenbedingungen braucht es, um den Spagat zwischen Forschung und Lehre einerseits und sinnvoller Gremienarbeit andererseits zu verwirklichen? Vernetzung, Austausch und gemeinsame Strategieentwicklung wurden als wichtige Ansatzpunkte von den Teilnehmerinnen genannt; Zielsetzungen also, zu denen der Club Scientifica einen Beitrag leisten will. „Insgesamt ein gelungener Auftakt“, resümiert Stefanie Mayer, die die Veranstaltung seitens des Universitätszentrums für Frauen- und Geschlechterforschung an der AAU (ZFG) mitorganisierte, „die regen Diskussionen zeigen, dass Bedarf an solchen Vernetzungsinitiativen besteht“.
Eine Folgeveranstaltung im März 2016 an der PH Kärnten ist bereits in Planung.