Johannes Aichholzer: „Hier erhaltet ihr eure Ausbildung am Puls der Zeit.“
Unser Absolvent Johannes Aichholzer hat bereits während seinem Masterstudium Angewandte Betriebswirtschaft als Industriepraktikant bei Infineon Technologies zu arbeiten begonnen. Als die Stelle University Relations & Talent Attraction ausgeschrieben wurde, ergriff er die Chance und begann Vollzeit zu arbeiten. Welche Erfahrungen er in diesem Bereich gesammelt hat und was er an seinem Job am meisten schätzt, erzählt er uns im Interview.
Was hat Sie damals an die Universität Klagenfurt gezogen?
Sicherlich die räumliche Nähe, die Qualität der Ausbildung, Erfahrungen von Absolvent*innen und mein Bekanntenkreis. Bereits vor dem Zeitpunkt der Immatrikulation habe ich einige Mitstudierende gekannt. Sie haben mir mein Studium erleichtert und mir auch geholfen mein Netzwerk auszuweiten.
Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit?
Eine Exkursion im Rahmen der Lehrveranstaltung „Innovationsmanagement in Industrie und Praxis“ wo wir mit Kolleg*innen am Innovationskongress teilgenommen haben. Es war eine Bereicherung in Sachen praxisnaher Vermittlung von Lehrinhalten, als auch die Nähe zur Universität generell, die positive Erinnerungen nach sich zieht. Die Universität Klagenfurt ist für mich dadurch viel familiärer und näher am Studierenden, man kennt sich und Beziehungen zu Studierenden und Lehrenden sind menschlich.
Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich… mich sicherlich nochmals für die Universität Klagenfurt entscheiden, aus dem Grund der nahbaren Beziehungen und der Qualität des Studiums. Dennoch würde ich ein Hybridfach belegen, wie z.B. Informationsmanagement, da ich durch meine berufliche Erfahrung gemerkt habe, dass künftig der technische Aspekt in der Arbeitswelt enorm zunehmen wird. Mit dem Studienangebot hat die AAU sicherlich den Zahn der Zeit getroffen – das kann ich aus heutiger Sicht jedem empfehlen, der sich unsicher ist, was er studieren will.
Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben?
Momente und Personen, welche mich geprägt haben, gab es im gesamten Studium. Rückblickend denke ich, dass genau diese Prägung auch eine Person reifen lässt. Studierende, Kolleg*innen und Lehrpersonal an der AAU tragen wesentlich zur persönlichen Entwicklung einer/eines jeden Studierenden bei. Ein Beispiel in diesem Zusammenhang ist sicher die professionelle und freundschaftliche Begleitung meiner Masterarbeit. Das an den Tag gelegte Verständnis für Studierende, welche in Vollzeit beschäftigt sind und sich nur phasenweise um die Studienaufgaben kümmern können, war eine große Hilfe. Die kollegiale Zusammenarbeit und konstruktive Diskussionen haben den gesamten Aufwand ein Stück weit erleichtert.
Sie haben bereits neben dem Studium bei Infineon Technologies gearbeitet. Wie hat das Ihr Studium beeinflusst?
Als ich mit dem Master in Betriebswirtschaft angefangen habe, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht Praxiserfahrung zu sammeln, da mir dies den Berufseinstieg sicherlich erleichtern würde. Mein Studium hat es enorm beeinflusst, einerseits die Umstellung von Vollzeitstudium auf Teilzeitstudium. Andererseits, aber das Wichtigere, war der Praxisbezug, dieser war deutlich spürbar – vorher waren gewisse Inhalte theoretisch schwer verständlich. Egal in welchem Bereich man neben dem Studium beschäftigt ist, es ist wertvoll und horizonterweiternd.
Wie hat sich Ihr Weg bei Infineon entwickelt?
Angefangen habe ich als Industriepraktikant, oder sozusagen als Werksstudent. Mit der Zeit entwickelt man sich weiter, man bekommt mehr Aufgaben, teilweise auch schon gewisse Verantwortung. Es ging dann eigentlich relativ schnell, die Lehrveranstaltungen an der Uni gingen sich problemlos aus und als ich die Präsenzphase abgeschlossen hatte, habe ich mich auf eine Vollzeitstelle beworben und schaffte somit einen reibungslosen Einstieg, da ich die erlernten Fähigkeiten exakt einsetzen konnte. Meine Praktikumszeit war somit ein fast nahtloser Übergang in eine Festanstellung im Bereich Talent Marketing/University Relations. Das Spannendste daran ist, dass man sich intern auch weiterentwickeln kann. Ich habe während des Praktikums auch im Bereich Recruiting, oder wie wir es bei Infineon nennen „Talent Attraction“, unterstützt, was sich auf meinen Einstieg in die aktuelle Position als Talent Attraction Manager durchaus positiv ausgewirkt hat. Rückblickend betrachtet, bietet Infineon mit dem Industriepraktikum eine einmalige Chance in Berufe hineinzuschnuppern. Ich kenne viele Kolleg*innen, welche dieselbe „Reise“ durchlebt haben – von der/dem Studierenden zur/zum Mitarbeiter*in.
Was sind Ihre Aufgaben im Bereich University Relations & Talent Attraction?
Zu meiner aktuellen Tätigkeit zählt im Großen und Ganzen der Recruitingprozess. Das bedeutet, ich stimme mich mit Managern in den unterschiedlichsten Fachbereichen ab. Wir sprechen über das gesuchte Profil und ich beginne damit im ersten Schritt eine Stellenausschreibung zu verfassen. Meine Erfahrung aus dem Bereich University Relations spielt hierbei eine wichtige Rolle, da ich somit auch schon ungefähr erahnen kann, an welcher Universität sich die gesuchten Talente befinden. Hier kann ich gezielt Marketingtätigkeiten setzen. Im Endeffekt spiele ich einen modernen „Partnervermittler“ – mein größtes Kapital ist mein Netzwerk innerhalb und außerhalb des Unternehmens, welches ich mir in den letzten 3 Jahren aufgebaut habe.
Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Das mit Abstand schönste an meinem Beruf ist, Menschen glücklich zu machen. Stell dir vor, du erfüllst jemandes Traum indem du ihm eine Zusage zu einer Stelle gibst, das löst nicht nur bei deinem Gegenüber positive Emotionen aus, sondern auch bei einem selbst. Die Arbeit an sich ist abwechslungsreich und kein Tag ist wie der andere. Mal ist man damit beschäftigt seinen Alltag zu strukturieren und kann an strategischen Konzepten arbeiten, an anderen Tagen hängst du fast dauerhaft am Telefon, lernst neue Menschen kennen und/oder bist in Meetings. Jeder Recruitingfall ist wie ein kleines Projekt, das abgeschlossen ist, wenn die richtige Person auch die richtige Stelle bekommt und alle Beteiligten zufrieden sind. Für mich als Netzwerker ist es ein super Gefühl, wenn alles reibungslos klappt oder wenn man sieht, dass Probleme gelöst werden konnten.
Was verbindet Sie heute noch mit der Universität?
Definitiv die Menschen, die ich kennen gelernt habe und die Freundschaften, die durch das Studium entstanden sind und heute noch anhalten. Andere sind intensiver geworden, hätte ich nicht an der Uni studiert, hätte ich wahrscheinlich einige Freunde aus den Augen verloren. Auch beruflich, die Marketingtätigkeiten – sei es durch Messen, Jobausschreibungen und Gespräche mit Studierenden und Absolvent*innen der AAU. Ich persönlich finde es schön, wenn jemand heimatverbunden ist oder wieder in die Heimat zurückkehren möchte und ich dabei helfen kann das möglich zu machen.
Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
„Motivation bringt Interesse und umgekehrt!“ Wenn jemand motiviert ist etwas anzufangen, wird das Interesse daran auch stärker werden, das hilft enorm sich weiterzuentwickeln. Ist das Interesse schon vorhanden, kommt die Motivation fast von alleine. Man soll keine neuen Herausforderungen scheuen und auch nicht gleich beim ersten Mal aufgeben. Das habe ich im Studium des Öfteren gemerkt, ab und zu ist es hart sich überwinden zu müssen – das Ergebnis ist den Aufwand aber meist immer wert.
Auf ein paar Worte mit Johannes Aichholzer
Denke ich an Klagenfurt, denke ich sofort an… Freundschaften.
Mein Lieblingsort an der Universität war… die Aula und der Park.
Das mache ich morgens zuerst im Büro… mich sortieren.
Ihr Studium in 3 Worten: freundschaftlich, prägend, zukunftsweisend