Heinrich C. Mayr

Internationaler Peter P. Chen Award für Heinrich C. Mayr

Seit 2008 verleiht die internationale Informatik-Community jährlich den Peter P. Chen Award an eine Person, die in ihrer wissenschaftlichen Karriere herausragende Beiträge im Bereich Conceptual Modeling geleistet hat. 2024 geht der Preis an Informatiker Heinrich C. Mayr.

Peter P. Chen hat 1976 mit dem Entity-Relationship-Konzept (ER) wesentliche Grundlagen für das moderne Data- und Software-Engineering gelegt. Seit 2008 verleiht die internationale Informatik-Community, unterstützt vom Elsevier-Verlag, jährlich den Peter P. Chen Award an eine Person, die in ihrer wissenschaftlichen Karriere herausragende Beiträge im Bereich Conceptual Modeling geleistet hat. In diesem Jahr geht der Preis an den emeritierten Universitätsprofessor Heinrich C. Mayr, ehemaliger Präsident der Gesellschaft für Informatik (GI).

Heinrich Mayr ist der erste österreichische Wissenschaftler, der mit diesem Preis ausgezeichnet wurde. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Grundlagen der Modellierung und Modellierungsmethoden für die Erstellung benutzerzentrierter Systeme.

Die Jury nennt in ihrer Begründung für die Verleihung mehr als 45-jährige Forschungsarbeit, seinen umfangreichen Beitrag zu Anwendungen, seinen internationalen Ruf sowie Mayers „beispielhaften“ Einsatz für die konzeptionelle Modellierung. Er war auf höchster Ebene bei der ER-Konferenz aktiv, organisierte 2005 eine ER-Konferenz in Klagenfurt und prägte zahlreiche Studierende, die heute etablierte und anerkannte Forscher:innen sind.

Nicht nur in der Wissenschaft war und ist Heinrich Mayr aktiv. Heinrich C. Mayr engagiert sich ehrenamtlich in der Gesellschaft für Informatik e.V. Im Jahr 1979 gründete er die Fachgruppe „Formale Modelle für Informationssysteme“ (heute EMISA), er war Sprecher des seinerzeitigen Fachbereichs „Softwaretechnik und Informationssysteme“, von 1996-1999 erwirkte er als Finanzvizepräsident eine wirtschaftliche Gesundung dieser Fachgesellschaft. Im Jahr 2001 gründete er die Reihe „Lecture Notes in Informatik“ und wirkte als deren Hauptherausgeber bis ins Jahr 2021.  Von 2000 bis 2004 stand er der GI als Präsident vor; am Ende seiner Amtszeit hatte die GI den Allzeithöchststand an Mitgliedern von rund 25.000. An der Universität Klagenfurt wirkte er u. a. neun Jahre als Dekan und sechs Jahre als Rektor, er brachte sich als Hochschulrat der PH Kärnten in die Lehrer:innenbildung ein und zeichnete verantwortlich für die Gründung eines IT-Studienganges an der Fachhochschule Kärnten, der er auch lange als Aufsichtsrat diente. Heinrich Mayr ist Fellow der Gesellschaft für Informatik, Ehrendoktor der TU Kharkiv, Honored Professor of Science der Kherson State University, Träger der Goldenen Medaille der Stadt Klagenfurt und der großen Ehrenmedaille der Wirtschaftskammer Kärnten.

Quelle: Gesellschaft für Informatik / Meldungen