„Honorarprofessor an der Universität Klagenfurt zu werden, ist für mich eine besondere Ehre.“

Lambert T. Koch unterrichtet seit dem Jahr 2002 am Institut für Innovationmanagement und Unternehmensgründung als Gastprofessor. Seine Lehrveranstaltungen begeistern die Studierenden an der Fakultät. Nun wird ihm die Honorarprofessur an der Universität Klagenfurt verliehen. Wir haben Lambert T. Koch zum Interview getroffen.

Sie bekommen von der Universität Klagenfurt eine Honorarprofessur verliehen, was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung bzw. dieser weitere Titel?

Honorarprofessor an der Universität Klagenfurt zu werden, ist für mich eine besondere Ehre. Es handelt sich um eine gut aufgestellte, dynamische Hochschule, der ich seit vielen Jahren eng verbunden bin. Dass dies nun in einer solchen Form gewürdigt wird, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.

Wussten Sie immer schon, dass Sie Wissenschaftler werden wollten? Hätte es für Sie eine Alternative gegeben?

Als gegen Ende meiner Schul- und Wehrdienstzeit die Studienentscheidung anstand, gab es für mich viele Alternativen: u.a. Medizin, Musik und Volkswirtschaftslehre. Aber auch mit der letztendlichen Wahl des Studienfaches VWL war zunächst die Überlegung verbunden, später in der freien Wirtschaft tätig zu werden. Man könnte sagen, der Hunger kam bei mir erst mit dem Essen. D.h. erst mit fortschreitendem Studium fand ich Gefallen am wissenschaftlichen Arbeiten.

Neben Ihrer Tätigkeit als Wissenschaftler sind sie auch bereits langjähriger Rektor der Universität Wuppertal. Was macht mehr Spaß, die Wissenschaft und Forschung, die Betreuung von Studierenden oder das Management?

Diese Frage lässt sich so einfach nicht beantworten. Zu forschen und zu lehren hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Aber als ich dann aufgefordert wurde, mich als Rektor zu bewerben, war ich doch neugierig auf die damit verbundenen neuen Aufgaben und bin letztlich der Aufforderung gefolgt. Auch Hochschulpolitik und das Management einer Universität sind spannende Aufgabenfelder.

Mit welchem/welcher lebenden WissenschaftlerIn hätten oder würden Sie gerne zusammenarbeiten, warum und zu welchem Themengebiet?

Besonders fasziniert haben mich schon immer die Arbeiten von Daniel Kahneman, dem berühmten israelisch-US-amerikanischen Psychologen, der entscheidende Impulse für die verhaltenswissenschaftliche Fundierung der Ökonomik gegeben hat. Eine Einladung, mit ihm einmal über längere Zeit intensiver zusammenzuarbeiten, hätte ich in jüngeren Jahren sicherlich nicht ausgeschlagen.

Sie unterrichten seit 2002 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Ausgangspunkt für diese sehr schöne und fruchtbare Kooperation war, dass ich Herrn Schwarz auf einer internationalen Konferenz in Wien kennengelernt habe. Als sich rasch ein wechselseitiges Interesse an den Forschungs- und Lehrprojekten des jeweils anderen herausstellte, lud er mich für eine erste Gastprofessur im Jahr 2002 ein. Das war der Startpunkt für alles Weitere.

Sie sind im Fachbereich Entrepreneurship und Innovationsmanagement besonders qualifiziert, welche innovativen Entwicklungen in Österreich und Kärnten würden Sie hier besonders hervorheben?

Eine tolle Leistung sind beispielsweise die Gründungsförderungsaktivitäten, die von der Universität Klagenfurt angestoßen wurden. build!, das Kärntener Gründerzentrum ist eine großartige Einrichtung, die schon zahlreiche überaus erfolgreiche Start-ups hervorgebracht hat. Ein Vorzeigemodell auch für andere Regionen!

Wo sehen Sie weltweit gesehen in Zukunft, einen weiteren Meilenstein im Bereich „Entrepreneurship und Innovation“?

Von zentraler Bedeutung ist ganz sicherlich, dass die Digitalisierung in allen Branchen massive Änderungen von Wertschöpfungsprozessen bedingt. Das hat natürlich unmittelbare Folgen für das Gründen und die Ausrichtung von neuen Unternehmen.

Welche Stärken hat für Sie das Institut Innovationsmanagement und Unternehmensgründung der Universität Klagenfurt?

Das Institut Innovationsmanagement und Unternehmensgründung ist exzellent aufgestellt. National und international gelobt werden etwa die interdisziplinär ausgerichtete, auf einem hohen empirisch-methodischen Niveau erfolgende Forschung und die anwendungsnahe Lehre.

Was wünschen Sie dem Institut für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung zum Geburtstag?

Dass ihm der Institutsleiter Prof. Schwarz als charismatische Führungsfigur noch lange erhalten bleibt und die wissenschaftlichen Ergebnisse weiterhin so viel Anerkennung finden, wie bisher.

 

23. Mai 2019 20 Jahre Institut für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung

15:30 Uhr VERLEIHUNG DER HONORARPROFESSUR an Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch, Raum Z.1.09

16:30 Uhr SYMPOSIUM UNIVERSITÄTEN ALS PROMOTOREN UND GATEKEEPER FÜR ENTREPRENEURSHIP, Raum Z.1.09

19:00 Uhr AUSKLANG