Titel des Dissertationsvorhabens
Historische und vergleichende Forschung über die Reihenfolge der Satzelemente im Spanischen
Stipendiatin: Mag. Maider Insunza Ramón, BA
Laufzeit des Stipendiums: 1. September 2015 bis 30. Juni 2016
Meine Arbeit ist im Bereich der romanischen Sprachwissenschaft angesiedelt. Es ist eine historisch-vergleichende Forschungsarbeit über die Reihenfolge der spanischen Satzelemente. Ich erforsche dabei die historische Entwicklung der Wortstellung im Spanischen vom Mittelalter bis zur Gegenwart und vergleiche diese außerdem mit der Entwicklung der italienischen Sprache im selben Zeitraum.
Zudem vergleiche ich die aktuelle Reihenfolge der Wörter in diesen beiden Sprachen mit der aktuellen Reihenfolge der Wörter im Deutschen.
In meiner Arbeit versuche ich eine Reihe von spezifischen Fragen zu beantworten, über die bisher noch wenig geforscht wurde: Wie sieht die Wortstellung im Spanischen aus? Wie wichtig ist die Reihenfolge der Wörter aus grammatischer und/ oder pragmatischer Sicht? Gab es diese Flexibilität in der Reihenfolge der Worte im Spanischen schon immer oder war sie womöglich in früheren Sprachstufen sogar noch größer? Wie hat sie sich im Laufe der Zeit entwickelt? Kann man die gleichen Phänomene in anderen romanischen Sprachen, vor allem im Italienischen finden? Haben sie die gleiche historische Entwicklung wie im Spanischen erlebt? Inwieweit ist diese Flexibilität aktuell und wie weit reicht sie? Auf welche Satzelemente wirkt sich die Flexibilität im Vergleich zu weniger flexiblen Sprachen aus?
Unter allgemeinlinguistischem Aspekt führe ich einen detaillierten Vergleich der Gemeinsamkeiten und Differenzen der Wort- und Satzgliedstellung im Spanischen aus syn- und diachronischer Perspektive durch. Dies im Hinblick auf die diskutierte Frage der Subjektinversion und auf die aus Lateinischen ererbte Besonderheit der romanischen Sprachen: die differenzierte Stellung des Adjektivs vor und/ oder nach dem Nomen.
Als Gegenstand meiner Forschung untersuche ich verschiedene Parameter in Bezug auf die Wortfolge, wie z.B.: Syntaktisch-semantisches Prinzip der natürlichen Konstituentenstruktur; Kommunikatives Prinzip und der Korrelation rund um die Konzepte Thema und Rhema; Prinzip der Ikonizität; Nachweis der Dislokation nach links, etc.