Herzklopfen, feuchte Hände und ein trockener Mund: Was kann bei Prüfungsangst helfen?

Dass man vor einer Prüfung angespannt ist, ist normal. Wenn der Stress und die Angst aber zu intensiv werden, kann es passieren, dass man seine Kompetenzen in einer Prüfungssituation tatsächlich nicht abrufen kann. Eduard Gutleb, Leiter der Psychologischen Studierendenberatung in Klagenfurt, gibt Tipps, wie man mit Prüfungsangst gut umgehen kann.

Was sind Prüfungsangst und Lernblockaden?

Während ein gewisses Maß an Anspannung dem Prüfungserfolg durchaus dienlich sein kann, so wirkt sich eine allzu große Besorgnis und Nervosität eher hinderlich aus. Wird die Angst zu versagen oder bestimmten Erwartungen nicht gerecht werden zu können zu groß, dann kann es zu einer Lernblockade kommen.

Was sind denn die häufigsten Ursachen davon?

Die Ursachen für Prüfungsangst und Blockaden können sehr unterschiedlich sein. In aller Regel sind bestimmte Einstellungen und Grundhaltungen dafür verantwortlich – gegenüber sich selbst, der Prüfung und ihren Konsequenzen sowie der Professor:in. Dabei spielen Vorerfahrungen aus der Kindheit – etwa Leitsätze der Eltern und der Lehrer:innen und die daraus resultierende Anspruchshaltung eine Rolle: Wer zu hohe Erwartungen an sich hat, hat Angst sich zu blamieren. Wer die Erfahrung gemacht hat, für schlechte Leistungen bestraft zu werden, hat Angst vor Sanktionen. Wer gelernt hat, dass man mehr positive Zuwendung bekommt, wenn man gute Leistungen erbringt, entwickelt Angst vor Liebesentzug. Die Angst vor mangelnder Selbstdisziplin basiert auf der Erfahrung, dass man nicht in der Lage ist, wichtige Aufgaben zu erledigen, selbst wenn man deren Notwendigkeit einsieht. Die Angst vor sozialer Ausgrenzung resultiert aus der Erkenntnis, dass in der Gesellschaft die Verteilung von materiellen Gütern und sozialem Prestige primär an Leistungen gekoppelt ist, die man sich selbst nicht zutraut.

 

Was kann bei Prüfungsangst und Lernblockaden helfen?


  • Finden Sie heraus, was hinter der Angst steckt! Versuchen Sie sich mittels Selbstbeobachtung, möglicher Auslöser und Ursachen bewusst zu werden bzw. hinderliche Gedankenmuster zu identifizieren.
  • Formulieren Sie negative Gedanken bewusst um!
  • Es kann hilfreich sein, sich bewusst zu machen, wann die Angst zum ersten Mal auftrat und was sie hervorrief.
  • Machen Sie sich Ihre eigenen Ressourcen bewusst, um mehr Selbstvertrauen zu tanken! Was können Sie gut, welche Menschen unterstützen Sie, worin sind Sie gut verankert?
  • Verwenden Sie Atemtechniken, autogenes Training und Entspannungstechniken!
  • Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch!