Gesundheitskommunikation für vulnerable Gruppen: Wie erreicht man die, für die Informationen besonders wichtig sind?
Die European Conference on Health Communication (ECHC) 2023 findet erstmals in Klagenfurt statt. Von 15. bis 17. November 2023 werden sich rund 80 internationale Expert:innen an der Universität Klagenfurt einfinden. Der Fokus liegt dabei auf der Vermittlung von Gesundheitsinformationen für vulnerable Personen(gruppen).
„Mit und für vulnerable Gruppen und Personen gute Gesundheitskommunikation zu entwickeln und zu gestalten, wird zunehmend wichtiger“, so Isabell Koinig, die dem Organisationsteam der Konferenz vorsteht. Dabei gebe es zwei Zugänge: Einerseits werden Individuen und Gruppen aufgrund von gewissen Besonderheiten als vulnerabel bezeichnet. Andererseits tritt Vulnerabilität erst in bestimmten Kontexten auf; der Kontext bestimmt also, ob eine Gruppe oder Individuen als vulnerabel angesehen werden.
Als vulnerabel gelten häufig Kinder und Jugendliche, alte Menschen, Menschen mit Behinderungen oder kognitiven Einschränkungen, Menschen in Not- und Ausnahmesituationen, Personen in Abhängigkeitsbeziehungen, Minderheiten, oder Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Gesundheitsstatus diskriminiert werden. Vulnerable Gruppen und Individuen haben generell ein höheres Risiko für eine schlechtere physische, psychische oder soziale Gesundheit.
Isabell Koinig erklärt weiter: „Gesundheitskommunikation für vulnerable Individuen und Gruppen muss also die Besonderheiten, die damit einhergehen, berücksichtigen.“ Das Thema Vulnerabilität wird im Rahmen der Konferenz breit aufgefasst. Vorträge beschäftigen sich unter anderem mit der Rolle von Emotionen in der Gesundheitskommunikation, mentaler Gesundheit, dem Einsatz von digitalen Gesundheitsangeboten und Health Apps, Aspekten der strategischen Gesundheitskommunikation (z.B. Framing, Nudging), Ernährung etc.
Die ECHC 2023 ist die gemeinsame Tagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaften (Fachgruppe Gesundheitskommunikation) sowie der European Communication Research and Education Association. Insgesamt wird es bei der Tagung in Klagenfurt 3 Panels, 41 Fachvorträge und 20 Kurzvorträge geben.
Auf dem Programm steht auch eine Keynote von Julia van Weert (Universität Amsterdam) zum Thema „Communicating with care: Offline and online health communication for/with vulnerable groups” (15. November 2023 | 15:15 | HS 4). Zudem liefern internationale Expert:innen im Rahmen einer Paneldiskussion unterschiedliche Perspektiven zum Thema Gewalt und eruieren das Potential von Gesundheitskommunikation mit/für Betroffene:n (16. November 2023 | 14:00 | HS 4). Die Keynote und die Podiumsdiskussion sind öffentlich.
An der Universität Klagenfurt wird die Tagung vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie dem Institut für Psychologie und der Abteilung für Marketing und Internationales Management organisiert.
Weitere Informationen unter European Conference on Health Communication (ECHC) 2023 – Universität Klagenfurt (aau.at)