Game Studies and Engineering: „Spiele studieren“ und den eigenen Horizont erweitern
Das Masterstudium Game Studies and Engineering an der Universität Klagenfurt ist einzigartig- ein interdisziplinäres Studium, das sich mit den technischen sowie den analytischen und ethischen Aspekten von Video- und anderen Spielen beschäftigt. Christina Obmann hat sich für das Masterstudium Game Studies and Engineering entschieden. Mit uns spricht sie über das Studium und erzählt uns wieso sie jederzeit wieder diesen Weg gehen würde.
Warum hast du dich genau für das Studium entschieden?
Als Videospiel-Fan entspricht das Studium natürlich genau meinen Interessen. Ich hatte bereits zuvor im Rahmen meines zweiten Masterstudiums (Anglistik und Amerikanistik) Seminare im Bereich der Game Studies besucht, und war sofort von diesem Forschungsbereich begeistert. Mir gefiel, dass das Studium geisteswissenschaftliche und technische Aspekte kombiniert, was ich essentiell für Leute finde, die Videospiele in Zukunft mitgestalten wollen. Dieser Ansatz war letztlich ausschlaggebend für meine Entscheidung. Man hat schließlich nicht oft die Chance, auch ohne technischen Hintergrund, in ein technisches Studium einzusteigen. 😉
Warum hast du dich für ein technisches Studium entschieden? Hattest du keine „Angst“ davor?
Ich habe mich dafür entschieden, weil ich diese (für mich neue) Herausforderung spannend und für meine berufliche Zukunft sehr wertvoll fand.
Da ich einen rein geistes- und kulturwissenschaftlichen Hintergrund habe (Bachelor in Anglistik sowie Medien- und Kommunikationswissenschaften), muss ich zugeben, dass ich zu Beginn Bedenken hatte, ob ich gut mitkommen würde. Diese Bedenken wurden mir aber gleich genommen, da man durch die Ergänzungskurse und Zusatzangebote genug Möglichkeit hat auf ein gutes Level zu kommen. Gerade das Studium Game Studies and Engineering ist hier sehr einsteigerfreundlich. Angst ist also in jedem Fall völlig unbegründet, Interesse und der Wille zu Lernen muss natürlich bestehen.
Gibt es für dich noch Neues, das du an der Uni erlebst?
Mal ganz abgesehen vom ganzen letzten Pandemie-Jahr 😉, bin ich der Meinung, dass es gerade in der universitären Ausbildung immer Neues zu lernen, neue Perspektiven zu entdecken gibt. Aber auch der Fortschritt im eigenen Studium, oder erweiterte Angebote der Uni schaffen immer wieder neue Herausforderungen und spannende Möglichkeiten.
Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?
Definitiv. Ich habe gelernt kritischer zu denken, meinen Horizont zu erweitern und auch viele verinnerlichte Denkmuster reflektieren zu können. Das bleibt aber ewig „work-in-progress“. Doch gerade dafür, und weniger für fachliche Kompetenzen, bin ich dem Studieren sehr dankbar, denn hier hat es mich persönlich am meisten geprägt.
Wie erklärt man den Inhalt des Studiums seiner Familie oder Freunden?
Wenn ich Anderen erkläre, dass ich (einfach gesagt) „Spiele studiere“, sind sie oft überrascht, dass es das überhaupt gibt. Wenn ich dann erkläre, dass ich Spiele auf verschiedene Aspekte hin analysiere, und auch selbst welche entwickle, können sich die meisten aber schon etwas vorstellen. Eine viel lästigere Frage ist da für mich das ewige „und was kannst du dann damit machen?“ …
Meistens ist es aber gar nicht so wichtig, so sehr ins Detail zu gehen. Gerade für meine Familie ist es einfach nur wichtig zu sehen, dass mir mein Studium und mein Arbeitsgebiet auch wirklich Freude bereitet.
Warum hast du dich für Klagenfurt entschieden?
Zu Beginn meiner Studienzeit aus eher pragmatischen Gründen, für meine Masterstudiengänge dann aber ganz bewusst da ich den letzten Jahren sehr viele positive Erfahrungen mit der Uni Klagenfurt und den Professor*innen auf meinem Gebiet sammeln konnte.
Warum sollte man hier an der Universität Klagenfurt dieses Studium machen?
Zunächst einmal, weil es das Studium in dieser interdisziplinären Form kein zweites Mal gibt. 😉 Aber auch weil es unheimlich tolle Möglichkeiten bietet, praktische Erfahrungen zu sammeln, Leute aus den unterschiedlichsten Disziplinen kennenzulernen, und nicht zuletzt, weil die Betreuung der Professor*innen (auch durch die begrenzte Studierendenanzahl) spitze ist.
Worauf freust du dich, wenn du an die Uni kommst?
Darauf, spannende Diskussionen mit altbekannten Kolleg*innen und Vortragenden zu führen, und dabei immer wieder neue Einblicke zu bekommen und Verbindungen zu schaffen.
Was wäre ein wichtiger Tipp für Studienanfänger*innen?
Wenn man noch niemanden kennt, ist es immer hilfreich an Veranstaltungen wie Erstsemestrigen-Tutorien teilzunehmen. Auch wenn vieles neu und überfordernd scheint, ist es mit „Leidensgenoss*innen“ immer gleich leichter. Sucht also gleich eure Community!
Und: probiert (im Rahmen der Freien Wahlpflichtfächer zum Beispiel) ruhig mal Sprachkurse, oder Kurse aus ganz anderen Gebieten aus – vielleicht finden sich so ganz zufällig auch neue Interessen und Schwerpunkte. Nutzt die Studienzeit um Dinge auszuprobieren!
Wo siehst du dich in 10 Jahren? In welchem Feld willst du beruflich tätig sein?
So weit vorauszuplanen ist nicht mein Ding, und in strengen Berufsbildern denke ich – als Vielfach-Interessierte – nicht gern. Ich kann mir gut vorstellen in den Bereichen der Forschung, Kommunikation oder Kunst tätig zu sein, ob nun im universitären, kulturellen Bereich oder gar in der Spielebranche. Wo es mich tatsächlich hin verschlagen wird, wird sich erst zeigen.
Wort-Rap
- Mein erster Tag an der Uni war… aufregend, aber zum Glück genau wie ich es mir erhofft hatte.
- Mein großartigstes LV Erlebnis… schließt all meine Game Studies Seminare und Game Labs mit ein, in denen wir Spiele gemeinsam spielten und analysierten. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir jedoch die Edu-LARP Session eines Seminars zu Britischen Videospielen, in der unser Professor uns ein wundervolles Live-Spieleerlebnis auf der Pörtschacher Blumeninsel geboten hat.
- Mein Studi-Leben geht nicht ohne… Kuli, Block, und meine Wasserflasche (da bin ich Old-School…)
- Mich inspiriert… Vieles im Leben, aber sehr oft die Gedanken und Werke (Bücher, Kunst) interessanter Menschen
- Mein Studium in drei Worten… facettenreich, verspielt, individuell
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