Von Vietnam nach Klagenfurt: Das Streben nach Höchstleistungen in Data Science

Die Studentin Linh Ngoc Dao – geboren und aufgewachsen in der Hauptstadt Vietnams – gibt Einblicke in ihren Weg, der sie vom Herzen Südostasiens nach Kärnten führte. Ihre Geschichte zeigt ihre Begeisterung für Data Science.

Ihre akademische Ausbildung begann sie in ihrer Heimatstadt Hanoi, wo sie sich an der Banking Academy – einer öffentlichen Einrichtung, die von der vietnamesischen Staatsbank geleitet wird – einschrieb. Sie folgte den Fußstapfen ihrer Familie im Bankwesen und begann ein Studium mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Mathematik. Im zweiten Studienjahr nahm sie an einem Austauschprogramm an der HWR Berlin teil, wodurch ihre akademische Ausrichtung eine neue Richtung einnahm. Denn dort entwickelte sie ein vertieftes Interesse für Ökonomie und dies legte schließlich den Grundstein für ihre weitere Zukunft.

Leidenschaft für Volkswirtschaftslehre

An der HWR Berlin entfachte ein Kurs in Makroökonomie, unterrichtet von Alessandro Bramucci, Linhs Leidenschaft für dieses Fachgebiet. Die Theorien und mathematischen Modelle, die sie kennenlernte, vermittelten ihr eine neue Sichtweise auf die Welt. Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen in Bramuccis Lehrveranstaltung begann sie, die akademische Laufbahn als mögliche Karriere in Betracht zu ziehen. Entschlossen, sich auf ein weiterführendes Studium der Volkswirtschaftslehre vorzubereiten, belegte sie gefühlt jede verfügbare Lehrveranstaltung – sowohl an der HWR als auch nach ihrer Rückkehr an der vietnamesischen Bankakademie. Dadurch nahm sie an Forschungsprojekten teil, die das Kreditwachstum vietnamesischer Banken und das öffentliche Haushaltsdefizit des Landes untersuchten. Als Leiterin eines Teamprojekts im Jahr 2020 untersuchte Linh die Kapitalmobilisierungsoperationen einer vietnamesischen Geschäftsbank. Diese Erfahrungen schärften das Bewusstsein der Studentin für die entscheidende Rolle, die Daten bei wirtschaftlichen Entscheidungen spielen, und weckten ihr Interesse an einem interdisziplinären Ansatz in den Bereichen Volkswirtschaft, Management und Datenwissenschaft.

Entscheidung für das MEDS-Programm

Als es an der Zeit war, eine Universität für ihr Masterstudium zu wählen, stand ihre Rückkehr in die EU außer Frage. Linh war besonders von dem interdisziplinären Ansatz des Masterstudiums „Management, Economics, and Data Science“ (MEDS) an der Universität Klagenfurt beeindruckt. Die Mischung aus Wirtschaft, Management und Datenwissenschaften versprach, ihr das nötige Rüstzeug für eine wettbewerbsfähige Karriere zu geben. „In einer Zeit, in der unser Datenbestand so schnell wächst wie nie zuvor, ist es nur vernünftig, sich mit einer Sammlung von mathematischen Werkzeugen, Algorithmen und Techniken des maschinellen Lernens auszustatten, um die Wirksamkeit der strategischen Planung zu maximieren“, erklärt sie. Der gute Ruf der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Universität Klagenfurt, insbesondere des Instituts für Volkswirtschaftslehre, spielten eine wichtige Rolle bei ihrer Entscheidung, die sie näher erläutert: „Ich fand es spannend zu erfahren, dass die Fakultätsmitglieder nicht nur langjährige Erfahrungen, sondern auch bemerkenswerte Erfolge in ihren Fachgebieten vorweisen können. In meinem Bestreben, eine herausragende Wirtschaftswissenschaftlerin und Datenwissenschaftlerin zu werden, bin ich überzeugt, dass ihre Einblicke, ihre Expertise und ihre Inspiration von entscheidender Bedeutung sind.“ Auch die Einzigartigkeit der Stadt, inmitten der Alpen, macht Klagenfurt zu einem attraktiven Ort zum Leben und Studieren.

Eine bereichernde Erfahrung

Als Studentin des MEDS-Programms schätzt sie besonders das ausgeprägte Gefühl der Kollegialität und gegenseitigen Unterstützung unter ihren Kommiliton:innen – ein Aspekt, den sie als eine der größten Stärken ihres Studiums empfindet. Trotz der Tatsache, dass sie dem ersten Jahrgang dieses Programms angehört, hat sich schnell ein enger Zusammenhalt unter den Studierenden entwickelt. Die gemeinsamen Kurse mit Informatik- und Mathematikstudierenden haben ihre Studienerfahrung zusätzlich bereichert und eine unterstützende Lernkultur gefördert. „Dieses Umfeld war von unschätzbarem Wert, um sowohl akademische als auch persönliche Herausforderungen zu meistern, was die Erfahrung umso bereichernder machte“, betont sie. Die Flexibilität des Programms hat Linh ermöglicht, ihr Studium individuell auf ihre Interessen abzustimmen, verschiedene Fachbereiche zu erkunden und gezielt in ihren akademischen Werdegang zu integrieren. Besonders bereichernd empfindet sie die Wahlmöglichkeit zwischen den beiden Majors – Business Analytics oder International Business & Economics – oder sogar die Kombination beider Richtungen. Diese Vielseitigkeit sieht sie als wertvolle Grundlage für ihre berufliche Zukunft. Linh gibt auch Einblicke in den Studierendenalltag: „Als MEDS-Studentin hatte ich das Privileg, von inspirierenden Professoren wie Paul Schweinzer, unserem Studienprogrammleiter, und weiteren herausragenden Lehrenden, wie Michaela Szölgyenyi, zu lernen. Die Leidenschaft für ihre jeweiligen Fachgebiete ist ansteckend und sowohl ihr Fachwissen als auch ihre Leistungen dienen als starke Motivation. Der Enthusiasmus und das Engagement für ihre Arbeiten förderten nicht nur mein eigenes Interesse an diesen Themen, sondern setzen auch einen hohen Standard an Professionalität.“ Die Studentin hebt ebenso die hervorragende Kommunikation während ihres Studiums hervor und fügt hinzu: „Die klare Kommunikation mit der Studienprogrammleitung stellt sicher, dass unsere Anliegen gehört und berücksichtigt werden – dies wiederum fördert ein unterstützendes Umfeld. Diese kooperative Atmosphäre macht nicht nur die Lernerfahrung angenehmer, sondern bereitet uns auch auf Teamarbeit und problemlösungsorientiertes Denken in der Zukunft vor.“

Neue Perspektiven und zukünftige Pläne

Durch das Studium hat sich Linh Ngoc Daos Sicht auf die Welt tiefgehend verändert. Sie hat gelernt, Verzerrungen (Bias) in Daten zu erkennen, und ist kritischer und bewusster gegenüber den Informationen geworden, die sie konsumiert. Durch ihre Ausbildung veränderte sich ihre Herangehensweise an Problemlösungen grundlegend, denn sie hat gelernt, komplexe Sachverhalte in überschaubare Teile zu zerlegen und sie effektiv zu lösen. In Zukunft möchte Linh als Datenanalystin in der Finanz- oder Technologiebranche arbeiten, um praktische Erfahrungen zu sammeln, bevor sie eventuell eine wissenschaftliche Laufbahn einschlägt. Sie ist davon überzeugt, dass die Erkenntnisse und Fähigkeiten, die sie in diesen Branchen erwerben wird, ihre akademische Arbeit bereichern werden.

Balance zwischen Studium und Freizeit

Neben ihrem Masterstudium arbeitet Linh in Teilzeit als „online test-prep“ Lehrerin. Diese Tätigkeit hilft ihr nicht nur , ihr Studium zu finanzieren, sondern ermöglicht es ihr auch, Kontakte zu ehemaligen Student:innen aus ihrem Heimatland zu pflegen. Der Zeitplan der Studentin, zu dem durch ihre Teilzeitbeschäftigung auch das Unterrichten einiger Klassen pro Woche gehört, ist sorgfältig mit ihrem Studium abgestimmt, um beides effektiv bewältigen zu können. Neben der Arbeit und dem Studium ist es auch wichtig, Hobbys nachzugehen, wie Linh beschreibt: „Während mir das Lesen eine Möglichkeit bietet, dem Alltag zu entfliehen, hilft mir Musik dabei, mich zu entspannen und Energie zu tanken.“

Empfehlung und Ratschlag für neue Studierende

Denjenigen, die ein Studium an der Universität Klagenfurt in Betracht ziehen, gibt Linh eine klare Empfehlung. „Ich würde die Universität Klagenfurt aus mehreren Gründen sehr empfehlen. Das Engagement der Universität in Bezug auf eine interdisziplinäre Ausbildung im Rahmen des MEDS-Programms ist außergewöhnlich. Es bietet eine vielseitige und gelungene Mischung aus Wirtschaft, Management und Datenwissenschaft und bereitet die Studierenden umfassend auf verschiedene Karrierewege vor. Das Fachwissen der Lehrenden und die Flexibilität des Programms bieten ein hervorragendes Umfeld für akademisches und berufliches Wachstum“, betont sie. Darüber hinaus bietet die Lage der Stadt mit der Nähe zum Wörthersee eine einzigartige Kombination aus akademischer Bildung und die Möglichkeit für Outdoor-Aktivitäten.

Linh rät neuen Studierenden, die Flexibilität und Vielfalt des MEDS-Programms zu nutzen. „Wenn du eine Leidenschaft für mathematische Werkzeuge, statistisches Wissen und Techniken des maschinellen Lernens hast und gerne mit Kolleg:innen aus unterschiedlichen akademischen Sparten zusammenarbeitest, ist dieses Programm eine ausgezeichnete Wahl“, beschreibt sie. Für angehende internationale Studierende hat Linh den zusätzlichen Ratschlag: „Es ist wichtig, sich mit den lokalen Vorschriften und Universitätsrichtlinien vertraut zu machen, um sich auf das Studium vorab gut vorzubereiten.“ Linh zufolge wird die gesamte Studienerfahrung durch die Auseinandersetzung mit der lokalen Kultur und die Erkundung der Stadt bereichert, was die Ausbildungszeit umso erfüllender macht.