Freiwillige Einkaufshilfe: Studierende der AAU helfen Personen aus Risikogruppen
Die Maßnahmen aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie (Corona) stellen uns vor viele Herausforderungen. Der Alltag hat sich vor allem für ältere Menschen und Personen die zur sogenannten Risikogruppe zählen verändert. Immer mehr Studierende melden sich freiwillig um Einkaufshilfe für Risikogruppen in der Viruszeit zu übernehmen. Chantal Lalo studiert Psychologie und ist eine der vielen Helfer*innen. Mit uns spricht sie über die Krise, Ihren Alltag und die Freiwilligenarbeit.
Wie geht es dir mit der derzeitigen Situation?
Das ist schwer zu beschreiben, meine Stimmung schwankt. Ich komme aus Deutschland und würde gerne zu meiner Familie fahren. Gleichzeitig studiere ich hier und halte die Maßnahmen, die Österreich festgesetzt hat, für sinnvoll.
Wie sieht dein Uni-Alltag derzeit aus?
Ich besuche meine Lehrveranstaltungen, nur eben online. Zwei Lehrveranstaltungen werden bereits gänzlich online abgehalten, andere folgen bald. Ich finde den Umstieg auf eLearning bei uns gut gelungen, meine Mitbewohnerin muss vieles selbstständig erarbeiten, sie hatte noch keinen virtuellen Unterricht.
Du unterstützt Menschen, die zur Risikogruppe gehören, wie bist du dazu gekommen?
Ich wollte Personen aus den Risikogruppen in der derzeitigen Situation unterstützen. Es traf sich gut, dass die PLUS (Die Plattform unabhängiger Studierender) einen Aufruf gestartet hat. Sie haben Studierende für Freiwilligenarbeit gesucht und ich habe mich gleich gemeldet.
Und wie läuft das genau ab?
Wir geben vorab an, in welcher Gegend wir wohnen, wann wir einsatzbereit sind und welches Fortbewegungsmittel uns zur Verfügung steht. Wenn in meiner Nähe jemand um Unterstützung gebeten hat, vermittelt die PLUS und ich werde von der Person kontaktiert. Die Frau für die ich derzeit regelmäßig einkaufen, zur Bank und zur Apotheke gehe, schreibt mir Listen und gibt mir das passende Geld immer in einem Kuvert. Wir reden nie lange, alles wird telefonisch besprochen. Es ist sehr unkompliziert.
Gibt es besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten?
Ja, auf jeden Fall. Wir bekommen einen Leitfaden an den wir uns strikt halten müssen. Beim Treffen und der Übergabe halten wir großen Abstand und müssen klare Regeln einhalten, der Henkel der Tüten beispielsweise, darf von uns nicht angegriffen werden, der Abstand wird gewahrt, wir desinfizieren unsere Hände regelmäßig und tragen Handschuhe.
Wo kann ich mich melden, wenn ich Unterstützung brauche oder meine Hilfe anbieten möchte?
Mittlerweile haben sich schon sehr viele Menschen freiwillig gemeldet, auch, weil der ORF und die Kleine Zeitung mitgeholfen haben, die Aktion bekannt zu machen. Wir freuen uns immer über helfende Hände. Wer mitmachen möchte, kann sich per Facebook, Mail oder telefonisch bei der PLUS melden. Das gilt natürlich auch für alle, die Unterstützung suchen.
Was findest du so besonders an dieser Aktion?
Die Zeiten sind turbulent. Die Pandemie beschäftigt mich. Mir persönlich tut es gerade gut, etwas zu tun, das Sinn macht. Für mich wäre es im Moment das Schlimmste, stillzustehen. Ich tue damit nicht nur anderen etwas Gutes, ich habe auch das Gefühl damit etwas für meine eigene psychische Gesundheit zu tun. Allen, denen ich geholfen habe sind so dankbar, das ist ein tolles Gefühl in dieser ungewissen Zeit.
Kontakt
Wer sich freiwillig engagieren will, kann sich bei der Kaufhilfe registrieren: www.kaufhilfe.at. Wenn Sie Unterstützung brauchen oder Fragen haben, erreichen Sie die Plattform Unabhängiger Studierender telefonisch 0043 650 3267593 oder via Facebook: www.facebook.com/deineplus