Festakt zur Exauguration von Oliver Vitouch: Ein Abschied nach 12 Jahren als Rektor
Zwölf Jahre stand Oliver Vitouch als Rektor an der Spitze der Universität Klagenfurt. Seit 2016 war er außerdem abwechselnd Vizepräsident und Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko). Er prägte die Entwicklung der Universität und der gesamten österreichischen Universitätenlandschaft nachhaltig. Am 22. Oktober wurde er mit einem Festakt feierlich verabschiedet.
Oliver Vitouch hat insgesamt 19 Jahre lang in höchsten Leitungsfunktionen, zunächst als Senatsvorsitzender, die Geschicke der Universität gelenkt. Zahlreiche Universitätsangehörige und Weggefährten waren deshalb zum Festakt gekommen – darunter viele Rektor:innen der österreichischen Universitäten, Bundesminister Polaschek sowie weitere Vertreter:innen aus dem Wissenschaftsministerium und der uniko. Im Zuge der Veranstaltung wurde Oliver Vitouch von Bundesminister Martin Polaschek im Auftrag des Bundespräsidenten mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Oliver Vitouch hat für die Universität Klagenfurt viel erreicht und geleistet. Ein Meilenstein während seiner Amtszeit war zweifelsohne die Generalsanierung der Universität von 2016 bis 2018. Der Campus wurde daraufhin im Jahr 2019 auf die Liste der „World’s Most Beautiful Campuses“ des unter UNESCO-Schirmherrschaft stehenden Prix Versailles gesetzt, die mit Stand 2024 nur 36 Einträge weltweit umfasst – eine einzigartige Auszeichnung für den neu hergestellten, lichtdurchfluteten Campus. Seit der Sanierung firmiert auch die Wissenschaftsfreiheit aus dem Staatsgrundgesetz von 1867 zweisprachig in der Eingangsaula.
Oliver Vitouch setzte im Laufe seiner Amtszeit gemeinsam mit den anderen Rektoratsmitgliedern wesentliche Schritte zur Internationalisierung der Universität Klagenfurt und zu ihrer internationalen Sichtbarmachung. Die jüngsten Erfolge zeugen davon: 2022 wurde die Universität Klagenfurt in das Netzwerk der Young European Research Universities (YERUN) aufgenommen. In den Times Higher Education (THE) Young University Rankings 2021 zählte die Universität mit Platz 48 zu den 50 besten jungen Universitäten der Welt. In der Amtszeit von Oliver Vitouch wurden diverse strategische Partnerschaften etabliert, unter anderem mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Universität Ca’ Foscari Venedig. In den letzten Jahren wurde auch das Studienangebot der Universität Klagenfurt zunehmen internationaler ausgerichtet. Inzwischen bietet die Universität 15 Studienprogramme in englischer Sprache an; ein Drittel der prüfungsaktiven Studien entfällt auf internationale Studierende, großteils aus der EU und insgesamt aus rund 100 Ländern der Welt.
In den zwölf Jahren als Rektor hat Vitouch insgesamt 89 Berufungen von Professorinnen und Professoren vorgenommen. Gleichzeitig konnte er sich über eine enorme Zahl von Premieren „seiner“ Universität freuen: Vom ersten doc.funds Doktoratskolleg des FWF und dem ersten Christian-Doppler-Labor über die erste „Wissenschaftlerin des Jahres“, den ersten Ars Docendi-Staatspreis und das erste wirkliche Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW bis zum ersten ERC Advanced Grant und der Beteiligung an einem Cluster of Excellence des FWF im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Ein ganz besonderer Teamerfolg – ein zweifacher Weltmeistertitel – gelang in Sachen studentische Zufriedenheit: In den Jahren 2021 und 2023 wurde die Universität Klagenfurt zweimal in Folge als World Winner mit einem Global Student Satisfaction Award (GSSA) ausgezeichnet. Klagenfurt ist die bislang einzige Universität weltweit mit gleich zwei dieser Awards.
Oliver Vitouch: „Den Universitäten gedient zu haben ist ein Dienst an der Gesellschaft, an Kultur und Wohlstand und an der Zukunft. Ich hatte Gelegenheit, lange Jahre hindurch gemeinsam mit wichtigen Wegbegleiter:innen inbrünstig für wertvolle Ziele zu kämpfen: für eine höhere Leistungsfähigkeit der österreichischen Universitäten, für deren Autonomie, bessere Studienbedingungen, die Einheit von Forschung & Lehre und die Ermöglichung echter Spitzenforschung. Zugleich war es mein Primärziel, der jungen Universität Klagenfurt zum Durchbruch als erstrangige Institution nach besten europäischen Standards zu verhelfen. Durch die Quantensprünge der letzten Jahre – in beiderlei Molekülen – bin ich reich belohnt worden. Herzlichen Dank an all jene, die das durch ihren unverbrüchlichen Einsatz möglich gemacht haben.“
Musikalisch wurde der Festakt von Emil Krištof, langjähriger Co-Leiter des Universitätskulturzentrums UNIKUM, Karen Asatrian (Klavier), Michael Malicha (Bass) und Wolfgang Puschnig, Jazzikone und Ehrendoktor der Universität Klagenfurt, begleitet.