Einblick in die Lehre… 3 Fragen an Sandra Diehl
Das englischsprachige Masterstudium Media and Convergence Management (MCM) vermittelt zentrale Kompetenzen in den Bereichen Medien, Kommunikation, Management, Marketing und Technik. Um einen genaueren Einblick in das interdisziplinäre Studium zu bekommen, haben wir mit Sandra Diehl gesprochen. Worum es in ihrer Lehrveranstaltung geht und wieso branchenübergreifendes Wissen immer wichtiger wird, verrät sie uns im Interview.
Können Sie uns etwas Näheres zu Ihrer LV „Cross Media Management“ erzählen? Worum geht es dabei genau?
Es geht in der Lehrveranstaltung darum, die Grundlagen des Cross-Media-Managements zu vermitteln sowie zentrale Theorien und Modelle des Cross-Media-Managements (CMM) mit dem Schwerpunkt auf neuen und sozialen Medien vorzustellen.
CMM umfasst mehrere Bereiche. So bezieht es sich aus der Perspektive von Medienunternehmen auf das Management von Inhalten in verschiedenen Medien und auf die Unterstützung von Werbekund*innen bei der Gestaltung von Cross-Media-Kampagnen. Aus der Perspektive von Werbetreibenden geht es bei CMM um das Management verschiedener Medien, also wie der vom Unternehmen eingesetzte Medienmix optimal gestaltet werden kann. Die Perspektive der Werbetreibenden steht bei der Lehrveranstaltung im Vordergrund. Das theoretische Wissen kann im Rahmen der LV auch direkt praktisch umgesetzt werden, denn es werden Case Studies zu relevanten Fragen des CMM in Kooperation mit einem Unternehmen – in diesem Semester mit Mazda Österreich – ausgearbeitet, präsentiert und diskutiert.
Welchen Herausforderungen müssen sich Cross-Media-ManagerInnen in Zukunft stellen?
Die Herausforderungen sind sehr vielfältig. In Zeiten von großer Informationsflut und hohem Werbedruck wird es immer wichtiger, Konsument*innen über mehrere Medien in der gleichen Art und Weise, d.h. integriert, anzusprechen. Integrierte und genau geplante Cross-Media-Kampagnen gewinnen stark an Bedeutung. Es gibt jedoch noch hohen Forschungsbedarf in Bezug auf die Gestaltung des optimalen Medienmixes, vor allem ist der Beitrag jedes einzelnen Mediums im Cross-Media-Mix auf die Einstellungen und das Verhalten der Rezipient*innen noch weitgehend unerforscht. Hinzu kommt, dass sich die Medienlandschaft ständig verändert, neue soziale Medien kommen hinzu, andere verlieren an Bedeutung. Zudem müssen gender- und altersspezifische Unterschiede bei den Zielgruppen berücksichtigt werden. Facebook spricht eher eine ältere Zielgruppe an, während die Teenager sich mehr Snapchat und Instagram zugewandt haben. Eine große Herausforderung besteht auch darin, immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben, da ständig neue Werbe- und Kommunikationsformate von den verschiedenen sozialen Plattformen angeboten werden und neue Technologien wie Augmented und Virtual Reality an Relevanz gewinnen.
Haben Sie einen persönlichen Bezug zu dieser Thematik?
Ja, ich beschäftige mich nicht nur in der Lehre, sondern auch in meiner Forschung sehr stark mit der Wirkung von Kommunikation in verschiedenen Medien, dies vor allem in den Bereichen Gesundheits-, CSR und Nachhaltigkeitskommunikation. Hier steht auch immer die Frage im Vordergrund, wie und über welche Medien bzw. welchen Medienmix gesellschaftlich bedeutsame Themen am besten an die jeweilige Zielgruppe vermittelt werden können.
Zur Person
Sandra Diehl ist außerordentliche Professorin und stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Medien und Kommunikation an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie erhielt ihren Ph.D. und habilitierte an der Universität des Saarlandes in Betriebswirtschaft. Ihre Forschungsinteressen umfassen Medien- und Konvergenzmanagement, internationale und interkulturelle Werbung, CSR und Gesundheitskommunikation. Sandra Diehl hat in zahlreichen Fachzeitschriften wie dem International Journal of Advertising, der Media Psychology, den Advances in International Marketing, den Advances in Consumer Research, dem International Marketing Review und den European Advances in Consumer Research publiziert. Sie hat mehrere Bücher verfasst und herausgegeben, darunter Advances in Advertising Research und Media and Convergence Management. Sie verfügt über internationale Lehrerfahrung und unterrichtet Student*innen und Doktorand*innen. Sie ist auch Vorstandsmitglied der European Advertising Academy.