Einblick in die Lehre… 3 Fragen an Reinhard Kacianka
Es kann ein ausschlaggebender Moment für die Studienwahl sein, wenn man sich zu fragen beginnt: „Und was kann ich danach beruflich machen?“. Gerade das Feld kulturwissenschaftlicher Tätigkeiten ist so breit und vielfältig, dass es schwer fällt, einen konkreten Beruf zu nennen. Reinhard Kacianka ermöglicht mit seiner LV Studierenden einen Blick hinter die Fassaden der kulturwissenschaftlichen Arbeit und möchte vermitteln, welche Kompetenzen benötigt werden, um sicher in der Berufswelt Fuß zu fassen.
Können Sie uns etwas Näheres zu Ihrer LV „Gesucht: Kulturmanager*innen“ erzählen? Worum geht es dabei genau?
Die Studierenden erhalten Einblicke in die vielfältigen Berufsfelder für Kulturwissenschafter*innen. Einerseits geht es um Jobmöglichkeiten im engeren Rahmen des kulturellen Feldes, von kommunaler Kulturarbeit über Jobchancen im boomenden Kulturtourismus bis zu „klassischen“ Betätigungen in Museen oder in der Kunstszene; andererseits eröffnet die LV aber auch Berufsperspektiven, die sich für Kulturwissenschafter*innen zum Beispiel im Bereich des Marketing oder Human-Resource-Management eröffnen. Darüber hinaus wird den Teilnehmer*innen vermittelt, welche Kompetenzen und Bildungsvoraussetzungen am Arbeitsmarkt gefragt sind, welche Anforderungen an Jobeinsteiger*innen gestellt werden und inwieweit das Studium der Angewandten Kulturwissenschaft dazu die Grundlagen vermitteln kann.
Was wollen Sie Ihren Studierenden mitgeben?
Mein vordringlichstes Anliegen ist es zu vermitteln, dass kulturwissenschaftliches Denken gepaart mit Engagement und Neugierde tatsächlich Chancen am Arbeitsmarkt eröffnet. Unsere Absolvent*innen haben nicht studiert, um dann keinen Job zu finden, sondern können sich durch das Studium eine solide Basis für den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben erarbeiten. Neugierde, Engagement, Networking und kommunikative Kompetenz sind der Schlüssel dazu.
Warum ist Ihre Lehrveranstaltung gerade heute relevant?
Der Wind am Arbeitsmarkt wird rauer. Die LV soll den Studierenden die realistische Einschätzung ihrer Chancen am Arbeitsmarkt ermöglichen, gleichzeitig aber auch vermitteln, dass kulturwissenschaftliches Denken eine Schlüsselkompetenz für eine Vielzahl von Berufsfeldern sein kann. Die LV versucht eine realistische Einschätzung der Berufschancen jenseits schwärmerischer Selbstüberschätzung und falsch verstandener Bescheidenheit zu ermöglichen.
Zur Person
Reinhard Kacianka ist Kulturwissenschaftler und -arbeiter. Er war in seiner beruflichen Laufbahn im Journalismus, als Kreativer in der Werbebranche und als Übersetzer tätig. Seit 1996 lehrt er an der Universität Klagenfurt Angewandte Kulturwissenschaft. Er forscht und lehrt zu den Schwerpunkten Polyphonie und Transkulturalität im Alpen-Adria-Raum, zur Popkulturtheorie, zu ästhetischen Konzepten im digitalen Zeitalter und zur Praxis der Kulturarbeit.