Ehrendoktor Hans Albert verstorben
Die Universität Klagenfurt bedauert den Tod von Hans Albert.
Em. O. Univ.-Prof. Dipl.-Kfm. Dr. h.c. mult. Dr. Hans Albert wurde am 8. Feber 1921 in Köln geboren. Hans Albert studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln, wo er auch mit ökonomiekritisch-soziologischen Arbeiten promovierte und sich in Sozialpolitik habilitierte. Von 1963 bis 1989 hatte er als Nachfolger von Eduard Baumgarten, eines Neffen Max Webers, einen Lehrstuhl für Soziologie und Wissenschaftslehre an der Universität Mannheim inne.
Hans Albert gilt neben Karl Popper als einer der bedeutendsten Vertreter des Kritischen Rationalismus. Einer seiner zentralen Beiträge dazu besteht in dem von ihm so genannten „Münchhausen-Trilemma“, das eine Kritik des klassischen Begründungsdenkens enthält.
Große Aufmerksamkeit erregte seine Auseinandersetzung mit Theodor Adorno und Jürgen Habermas im Rahmen des so genannten „Positivismusstreits“. Sein 1968 veröffentlichter „Traktat über kritische Vernunft“ ist eines der meist zitierten Bücher der modernen Wissenschaftstheorie.
Hans Albert war Ehrendoktor der Universitäten Klagenfurt, Linz, Athen, Kassel und Graz sowie gewähltes Mitglied der Academia Europaea und der Accademia delle Scienze di Torino. Zu seinen Auszeichnungen zählen: Ernst-Hellmut-Vits-Preis, Arthur-Burkhardt-Preis, Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft I. Klasse der Republik Österreich, Bundesverdienstkreuz (I. Klasse) sowie der Tiroler Adler-Orden in Gold.
Am 13. November 2007 wurde ihm von der Universität Klagenfurt das Ehrendoktorat verliehen. Hans Albert war der erste Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats und Ehrenpräsident der Karl Popper Foundation Klagenfurt, hat zahlreiche Aktivitäten und wissenschaftliche Veranstaltungen der Universität Klagenfurt begleitet und wichtige Unterstützung beim Aufbau der Karl Popper Sammlung der Universitätsbibliothek geleistet.
Hans Albert verstarb am 24. Oktober 2023 im 103. Lebensjahr. Die Universität Klagenfurt trauert um ihren Ehrendoktor.