Christine Lavant und Georg Trakl, 24.04.2018, Trakl-Haus, Salzburg
Die Dichterin Christine Lavant hegte für das Werk Georg Trakls größte Bewunderung. Obwohl sie zwei Mal mit dem nach dem bedeutenden österreichischen Lyriker benannten Preis ausgezeichnet wurde, hielt sie die eigenen Gedichte für nicht annähernd so gelungen wie die Trakls: „Ich kann Trakl nicht einmal nachahmen und gäbe doch alle meine Gedichte sofort für ein einziges hin das auf dem Trakl-Niveau steht. Wenn er Salomonis Seide hatte so hocke ich an einem Webstuhl u. haue – oft unter Flüchen – einen Raisten oder Rupfen hin oder gewürfeltes Armen-Leuten-Bettzeug. Ja, eher das; denn: Raisten und Rupfen hat eine noblere und haltbarere Ordnung. (Brief an Ludwig von Ficker, Ende 1959)
Anlässlich des Abschlusses der vierbändigen Werkausgabe Christine Lavant findet im Trakl-Haus in Salzburg eine moderierte Gesprächslesung statt mit Doris Moser (Institut für Germanistik und Mitherausgeberin der Werke Christine Lavants), Bettina Rossbacher (Sprecherin und Rezitatorin) und Minka Popovic (Pianistin).