Christina Steinkellner: „Traut euch herausfordernde Positionen zu.“
Unsere Absolventin Christina Steinkellner hat Publizistik und Kommunikationswissenschaften studiert. Mit 27 Jahren wurde sie Leiterin des Marketings im WIFI Kärnten. Mit uns spricht sie über ihren bisherigen Karriereweg und verrät uns, wie sie es geschafft hat in jungen Jahren in diese Position zu kommen.
Was hat Sie damals an die Universität Klagenfurt gezogen?
Das Studienfach „Publizistik und Kommunikationswissenschaften“, welches es damals noch in Wien gegeben hätte. Und warum in die Ferne schweifen, wenn Gutes so nah liegt?
Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit?
Mein Auslandssemester in England.
Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich… alles genau so machen.
Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben?
Der Schreibprozess meiner Diplomarbeit.
Waren Sie während Ihrem Studium im Ausland? Welche Erfahrungen haben Sie mitgenommen?
Ja, ich habe ein Auslandssemester in England gemacht. Das war eine wahnsinnig tolle und einzigartige Erfahrung. Ich habe sehr viel gelernt, nicht nur an theoretischem Wissen, sondern auch interkulturell. Ich habe mich auch persönlich sehr stark weiterentwickelt in dieser Zeit. Ich kann jedem Studierenden nur empfehlen, während dem Studium ein Auslandssemester zu machen, wenn die Möglichkeit dazu besteht.
Wie hat sich Ihr Weg vom Studium bis heute entwickelt?
Ich habe jede freie Zeit genutzt, um Erfahrungen zu sammeln. Von einem Praktikum im Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei einem Volleyballverein, über ein Volontariat bei der Kärntner Woche bis hin zu einem Praktikum im Marketing der Wirtschaftskammer Kärnten und noch vieles mehr. Jede einzelne dieser Erfahrungen hat mir weitergeholfen und ich habe immer etwas lernen können.
Meine erste Festanstellung hatte ich bei einer Online Marketing Agentur, wo ich mich über ein halbes Jahr in die Bereiche SEO, SEA und Social Media Marketing einarbeitete. Ich musste mich monatelang reinknien, um diese Themen zu verstehen – in diesem „Training on the Job“ habe ich mir in kürzester Zeit sehr viel an Fachwissen angeeignet.
Nach über zwei Jahren in der Agentur hatte ich dann das Bedürfnis nach einer neuen Herausforderung. Ich wollte nicht mehr viele verschiedene Kunden betreuen, sondern Projekte selbst initiieren, dauerhaft begleiten, fertigstellen und etwas aufbauen. Da kam mir die Stellenausschreibung des WIFI Kärnten gerade recht.
Wie haben Sie es geschafft in Ihrem jungen Alter in die Position „Leitung des Marketings“ zu kommen?
Es war der klassische Fall von „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“. Mein Chef wollte das Marketing im WIFI Kärnten neuausrichten mit dem Fokus auf Online Marketing und hat dafür die passende Besetzung gesucht. Ich habe mich beworben und überzeugt. Mein Fachwissen, das ich mir zuvor in meinem Agenturjob angeeignet hatte, war der ausschlaggebende Grund, warum ich meine jetzige Position als Leiterin des Marketings bekommen habe.
Ich habe die Stelle damals mit 27 bekommen, da musste ich mich zuerst schon einmal beweisen. Eine liebe Kollegin hat mal gesagt „Entweder du schwimmst oder du gehst unter.“ – und ich bin geschwommen. Dass es mein Traumjob werden würde, hätte ich damals noch nicht gedacht. Aber ich bin meinem Chef heute noch dankbar für das Vertrauen und diese einmalige Chance.
Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Ich liebe die Abwechslung in meinem Job. Als Leiterin des Marketings habe ich ein breit gefächertes Aufgabengebiet, da wird es nie langweilig. In meiner Verantwortung liegt die Produktion des WIFI Kursbuchs, die Koordination der Online Marketing Aktivitäten, Kampagnenplanung, dazwischen auch mal der Relaunch der Webseite oder Termine mit meinen Kollegen aus den anderen Bundesländern, um die gesamte Kommunikationslinie des WIFI in Österreich festzulegen und noch vieles mehr.
Sie waren auch schon in der Privatwirtschaft tätig. Welche Unterschiede stellen Sie zwischen öffentlichen und privaten Dienstgebern fest?
Das WIFI Kärnten ist eine eigenständige GmbH im Eigentum der Wirtschaftskammer Kärnten. Daher ist es auch kein rein öffentlicher Dienstgeber. Wir haben wirtschaftliche Ziele, die wir erfüllen müssen. Das schlägt sich auch auf die Organisation nieder. Wir haben ein umfangreiches Prozess- und Qualitätsmanagement, das sich am EFQM-Modell orientiert und alle Bereiche des Unternehmens durchdringt. Das WIFI Kärnten hat dafür auch schon zahlreiche Auszeichnungen verliehen bekommen. Das hat mich bereits zu Beginn meiner Tätigkeit wahnsinnig beeindruckt.
Wie praxisnahe war Ihr Studium an der AAU?
Das Studium an der AAU war vielseitig und herausfordernd. Ich habe unter anderem gelernt wissenschaftlich zu arbeiten, Themen von mehreren Seiten zu beleuchten und kritisch zu hinterfragen und mich selbst zu organisieren. Diese Dinge helfen mir heute noch jeden Tag in meinem Job.
Was verbindet Sie heute noch mit der Universität?
Bis vor kurzem habe ich direkt neben der Uni gewohnt und nach wie vor gehe ich gerne zum Uniwirt. Ich habe mich auch sehr gefreut bei der Podiumsdiskussion “Karrierewege“ dabei gewesen zu sein, um Studierenden einen Einblick in meine berufliche Tätigkeit zu geben.
Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Macht das, was euch Spaß macht und worin eure Stärken liegen. Gebt nichts auf fadenscheinige Prognosen zu euren späteren Jobaussichten, die in die Richtung gehen „Damit wirst du eh nie einen Job kriegen. Vor allem nicht in Kärnten.“ Vertraut euch selbst und euren Fähigkeiten und bleibt hartnäckig. Und wenn es um einen Job geht, traut euch auch herausfordernde Positionen zu.
Auf ein paar Worte mit Christina Steinkellner
Denke ich an Klagenfurt, denke ich sofort an… den Wörthersee.
Mein Lieblingsort an der Universität war… das Vorstufengebäude.
Das mache ich morgens zuerst im Büro… PC und Kaffeemaschine einschalten.
Ihr Studium in 3 Worten: vielfältig, umfangreich, herausfordernd